Verständnisfrage zur Finanzierbarkeit

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H

Hausbautraum20

Ich kann dir aufgrund vieler bauender Freunde/Familienmitglieder Erfahrungswerte geben.
Bei uns sind aufgrund der Nähe zu München aktuell auch Grundstückspreise von 800 bis 1000€ üblich.

1) Bei uns geht es so (Gesamtkosten wohl ca 730k):
- kleines Grundstück von 330qm
Anders wäre schöner, aber teuer genug...
- Von 5k netto im Monat gehen jährlich 22k (+hoffentlich 14k Sondertilgung) ins Haus, also ganz hoher Stellenwert im Vergleich zu anderem Konsum
- So auch bereits 200k angespart
(auch Elternunterstützung, da mietfreies wohnen)
- Sehr viel Eigenleistung
- Beamtenstatus, also keine Kurzarbeit und keine Arbeitslosigkeit

2) Bei Freunden geht es so (Kosten 1 Mio)
- Besagte Jobs bei BMW/Siemens
- 300k Eigenkapital angespart durch Sparsamkeit und gutes Einkommen
- 200k Schenkung (je 100k der Eltern)
- 500k Kredit wie wir ja auch bei etwas besserem Einkommen
- Kurzarbeitergeld und Arbeitslosigkeit können sie überbrücken, da 500k bei dem Einkommen nicht das Limit sind

Und so in dem Rahmen bewegen sich meiner Einschätzung nach auch unsere anderen Freunde, die grad gekauft/gebaut haben, nur weiß ich es tatsächlich nur von diesem Paar genau.
 
J

Joedreck

Darf ich denn mal fragen, was euch so in die Städte zieht? Ich wohne nördlich von Hannover und Pendel eben täglich ca 45 Minuten. Ist an der Grenze aber geht noch. Als Landesbeamter zb hat man doch die Möglichkeit weg von München zu gehen. Jedenfalls mittelfristig.
 
H

Hausbautraum20

Fahrzeit von unserer Stadt nach München ist fast 1 Stunde und 60km, also mehr als bei dir.
Unsere Freunde pendeln das täglich aufgrund besagter Jobs bei Siemens und BMW.

Was uns betrifft, wir brauchen München GAR NICHT. Wir sind vielleicht 1-2mal im Jahr in München.
Die Stadt in der wir wohnen ist aber nunmal seit Generationen unsere Heimat und wir wollen da einfach nicht weg (nur weil sie "nah" an München liegt...)
Es wäre vielleicht eine Option für uns gewesen 30 km wegzuziehen, aber da wird es bei uns in 2 Richtungen teurer und in die anderen auch nicht billig.
Da haben wir statt 100qm mehr lieber Eltern, Schwiegereltern, Omas und Geschwister vor Ort.
 
A

AleXSR700

Die zahlen ja nach IGM Bayern, also mehr geht in D als Tarifmitarbeiter eigentlich nicht. Für mich hängt das schon irgendwie zusammen. Es gibt halt deutlich mehr Leute die 100k Brutto p.P. heimbringen. Das Ganze dann mal 2 oder 1,75 (wegen Nachwuchs), da kommt schon ein ordentliches Netto zusammen. In dem Fall sind eben auch 3-4k Rate kein Problem und damit lässt sich quasi in jeder deutschen Großstadt was Gescheites anstellen (wenige Ausnahmen mal außen vor).
Die Rechnung hinkt, weil du davon ausgehst, dass beide im IGM Betrieb arbeiten. Und du zusätzlich davon ausgehst, dass man automatisch höchste EG mit 40h ist.
IGM sind meist 35h. Die höchste EG schafft man heute nicht mehr so schnell. Die Zeiten sind vorbei. Oft arbeiten nicht beide im IGM.

Hinzu kommt: Die Absolutpreise der Tarifgehälter sind nicht im gleichen Maße höher als die Immobilienpreise. Bei 300€ mehr Brutto im Monat hast du 1000-1500€ mehr Finanzierungskosten im Monat. Da klafft eine ordentliche Lücke. Deshalb sage ich ja: diese Tarifdiskussion und Arbeitgeberdiskussion macht nur Sinn, wenn die Einkommen stadtabhängig wären und nicht Bundesland.

Ich kann dir aufgrund vieler bauender Freunde/Familienmitglieder Erfahrungswerte geben.
Bei uns sind aufgrund der Nähe zu München aktuell auch Grundstückspreise von 800 bis 1000€ üblich.

1) Bei uns geht es so (Gesamtkosten wohl ca 730k):
- kleines Grundstück von 330qm
Anders wäre schöner, aber teuer genug...
- Von 5k netto im Monat gehen jährlich 22k (+hoffentlich 14k Sondertilgung) ins Haus, also ganz hoher Stellenwert im Vergleich zu anderem Konsum
- So auch bereits 200k angespart
(auch Elternunterstützung, da mietfreies wohnen)
- Sehr viel Eigenleistung
- Beamtenstatus, also keine Kurzarbeit und keine Arbeitslosigkeit

2) Bei Freunden geht es so (Kosten 1 Mio)
- Besagte Jobs bei BMW/Siemens
- 300k Eigenkapital angespart durch Sparsamkeit und gutes Einkommen
- 200k Schenkung (je 100k der Eltern)
- 500k Kredit wie wir ja auch bei etwas besserem Einkommen
- Kurzarbeitergeld und Arbeitslosigkeit können sie überbrücken, da 500k bei dem Einkommen nicht das Limit sind

Und so in dem Rahmen bewegen sich meiner Einschätzung nach auch unsere anderen Freunde, die grad gekauft/gebaut haben, nur weiß ich es tatsächlich nur von diesem Paar genau.
Beamtenstatus ist tatsächlich noch mal ein zusätzlicher Luxus, der die Finanzierung natürlich sichert. Darf ich aber fragen: findest du die Abstriche, die du bei dieser Sparsamkeit machen musstest und musst gerechtfertigt für ein 330qm Grundstück? Habt ihr da überhaupt noch Gartenfläche oder meinst du 330qm Garten und nicht Grundstück inklusive bebaute Fläche?

Die Rechnung deiner Freunde sieht plausibel aus. Aber, sie haben 300k angespart. Kommt jetzt natürlich kur darauf an wie lange man dazu braucht. Denn es stimmt schon dass es ein ganz entscheidender Faktor ist wieviel Eigenkapital (egal ob erwirtschaftet oder geschenkt) man hat. 500k€ Eigenkapital senken die Zinsen und damit die Gesamtkosten erheblich!

Aber es ist sehr schön zu sehen, dass es viele doch schaffen
Ich gebe zu, dass hier bei mir einfach die Einstellung noch besteht: bevor ich ein absolutes Vermögen für ein kleines Haus+Grundstück (~4-500qm Gesamtgrundstück) ausgebe und an allen Ecken und Enden spare, bleibe ich lieber noch Mieter und erspare mir das Risiko bei Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Krankheit und erhalte mir den Urlaub mit der Familie, kürzere Arbeitszeit wenn die Kinder da sind etc.

Aber meine Einstellung kann sich natürlich noch ändern

Darf ich denn mal fragen, was euch so in die Städte zieht? Ich wohne nördlich von Hannover und Pendel eben täglich ca 45 Minuten. Ist an der Grenze aber geht noch. Als Landesbeamter zb hat man doch die Möglichkeit weg von München zu gehen. Jedenfalls mittelfristig.
Mir ist meine Zeit zu heilig. Ich pendle aktuell aufgrund einer Dienstreise täglich insgesamt 90min. Arbeite 9-11h am Tag. Dazu 45min vorgeschriebene Pausenzeit. Bin also min. 12h pro Tag für die Arbeit außer Haus. Wenn ich die Pendelzeit also auf 30min am Tag reduzieren kann und dazu noch zentraler an meinen Alltagsdingen wie Einkaufen, Kultur und Sport bin, dann ist das für mich persönlich ein großes Stück Lebensqualität.
Hinzu kommt, sage ich ganz ehrlich, dass ich auch nicht will, dass meine Kinder später zur Schule pendeln müssen. Sie sollen zu Fuß oder mit dem Fahrrad bis zum Abi in die Schule kommen können. Lebensqualität der Kinder weil mehr Freizeit.

Das ist alles persönlicher Geschmack. Deshalb auch die hohe Mietbereitschaft. Aber es bleibt schade, dass solch normale Wünsche ein Haus aufgrund solcher Grundstückspreise ausschließen.
 
moHouse

moHouse

Ich verstehe deine Grundüberlegungen echt sehr gut.
Es gibt ja einen Kaufpreisatlas (ich glaube vom Spiegel erstellt), der die durchschnittlichen Kaufpreise zu den mittleren Jahresnetto der dortigen Bevölkerung in Beziehung setzt. Da gibt es Gegenden in D, wo man 15 Jahresgehälter für ein Haus zahlt. Und Gegenden (Bayern), wo es über 100 Jahresgehälter geht.
Da spielt halt das dort vorhandene Erbvermögen eine Rolle. Und die Nachfrage. In Oberbayern wollen einfach viele wohnen. Ist ne schöne Gegend.

Bei deinen Prämissen stehen auch alle Zeichen auf Miete in der Großstadt.
Du drückst dich so aus, als hätte jeder ein Recht auf dir eierlegende Wollmilchsau. Städtisch zentral alles in Laufentfernung. Aber eher großes Grundstück. Das alles zu einem Preis, den sich jeder Normalo leisten können muss.

Land ist ein begrenztes Gut. Das was du möchtest, will fast jeder. Wie soll das funktionieren?
 
M

Maschi33

Die Rechnung hinkt, weil du davon ausgehst, dass beide im IGM Betrieb arbeiten. Und du zusätzlich davon ausgehst, dass man automatisch höchste EG mit 40h ist.
IGM sind meist 35h. Die höchste EG schafft man heute nicht mehr so schnell. Die Zeiten sind vorbei. Oft arbeiten nicht beide im IGM.

Hinzu kommt: Die Absolutpreise der Tarifgehälter sind nicht im gleichen Maße höher als die Immobilienpreise. Bei 300€ mehr Brutto im Monat hast du 1000-1500€ mehr Finanzierungskosten im Monat. Da klafft eine ordentliche Lücke. Deshalb sage ich ja: diese Tarifdiskussion und Arbeitgeberdiskussion macht nur Sinn, wenn die Einkommen stadtabhängig wären und nicht Bundesland.
Nene, da hinkt gar nichts. Es ist eine Tatsache, dass die Gehälter in diesen Hochpreisregionen höher sind als auf dem platten Land. Der Unterschied ist, dass die Ingenieure beispielsweise auf dem platten Land auch für eine EG niedriger anfangen oder auf eine ÜT Zulage verzichten (eine Stellenbeschreibung lässt ja i.d.R. immer Interpretationsspielraum). In Hochpreisregionen köderst du so aber keine Fachkräfte, da muss entsprechend entlohnt werden.

Höchste EG und 40h sind mittlerweile übrigens knapp 110k (ohne Gewinnbeteiligung) und jeder Team-/Gruppen-/Abteilungsleiter ist AT, also Start eher bei 120-130k. Gemeinsam mit IGBCE einfach das Nonplusultra was Tarifverträge angeht.

Weiterhin muss man natürlich sehen, dass es in gewissen Regionen oft eine größere Anhäufung dieser sehr gut zahlenden Arbeitgeber gibt. Als Beispiel nur mal einige Industrieunternehmen in der Region um Stuttgart mit Bosch, Porsche, Daimler, Festo, Trumpf, Mahle, Siemens etc. Bitte mal recherchieren, wie viele Menschen alleine die beschäftigen. Da ist es eben gar nicht so unwahrscheinlich, dass der Partner bzw. die Partnerin ebenfalls einen gut bezahlten Job hat. Deshalb ist es aber auch kein Wunder, dass Doppelhaushälfte dort mittlerweile 700-800k kosten. Die MA der o.g. Unternehmen können das eben relativ locker bezahlen.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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