Nahwärme oder Wärmepumpe - Beratung / Erfahrungen?

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se_na_23

se_na_23

Wir stehen vor der Entscheidung zwischen Nahwärme oder Luft-Wasser-Wärmepumpe...
Unser Haus wird nach Standard KFW55 auf Bodenplatte gebaut und hat insgesamt 155qm Fläche inkl Technikraum.

Die Nahwärme(Biogas) soll wie folgt kosten:

Anschlusskosten (einmalig): 7794,50€
jährliche Grundgebühr: 416,50€
Arbeitspreis pro KWh: 0,893€ - Preisbindung bis 31.12.2031

Im Pauschalpreis des GU ist dann Schichtwasserspeicher und Frischwasserstation mit dabei.
Wenn wir eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (von Buderus) haben wollen wird ein Aufpreis vom GU von 12111€ verrechnet.

Unsere Heizlast kennen wir leider noch nicht. Budget für eine Photovoltaik wird in den ersten 5 Jahren wahrschein nicht vorhanden sein.


Kann hier evtl jemand mit Hintergrundwissen helfen was wir tun sollen oder an welche stellen kann man sich zur Beratung wenden?
Sind hier sehr unentschlossen

Dankeschön
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
WilderSueden

WilderSueden

Nimm die Wärmepumpe. Nah- und Fernwärme ist in der Theorie ein tolles Konzept, in der Praxis halten zu viele die Hand auf.
An diesem Beispiel sieht man es sehr gut: Anschluss kostet 2/3 der Wärmepumpe. Grundgebühr und Wartungskosten dürften sich etwa die Waage halten. Und bei knapp 90 Cent pro kWh Wärme wird dann richtig verdient. Du kannst mindestens 3 kWh Wärme aus 1 kWh Strom rechnen, damit der Arbeitspreis gleich wird, müsste der Strompreis bei 3€ oder so liegen.

Grobe Überschlagsrechnung:
Heizbedarf hast du bei dem Haus 35 kWh/qm * 155 qm = 5425 kWh
Nahwärme kostet dich 4845€
Strom für die Wärmepumpe kostet dich 5425 kWh / 3 * 0,40€/kWh = 723€

Selbst wenn ich die Annahmen variiere und die Wärmepumpe nach 10 Jahren ersetzt werden muss oder der Strompreis weiter steigt...der Unterschied ist so groß, dass die Wärmepumpe immer gewinnen wird
 
WilderSueden

WilderSueden

Ich dachte schon, das ist besonders unverschämt. Dann muss man die Rechnung um ein Komma anpassen.

Mit dem neuen Preis kommst du mit Nahwärme vermutlich günstiger raus. Ich würde mir trotzdem überlegen ob du einem einzigen Anbieter das Monopol auf deine Heizung geben willst. Zumindest würde ich sicherstellen, dass a) eine Wärmepumpe in 10 Jahren nachgerüstet werden kann und b) du nicht verpflichtet bist bis in alle Ewigkeit Nahwärme zu beziehen. Wenn das möglich ist, klingt das mit der Preisbindung für 10 Jahre gar nicht so schlecht.
 
se_na_23

se_na_23

Wir werden denke ich frühestens ab Herbst/Winter 2023 einziehen können... Entsprechend wären es wohl maximal 8 Jahre zu diesem Preis... Wenn ich dann 2031 auf Wärmepumpe umstellen sollte muss ich ja nochmals Geld für die Ausserbetriebnahme (Höhe unbekannt) auf den Tisch legen...

Die Kosten für den Tiefbauer der ab Gebäudekannte die Wärmeleitung verlegen muss kenne ich leider auch nicht...

Schwierig :/
 
se_na_23

se_na_23

Es hat sich bei der Anschlussgebühr noch eine Änderung ergeben...
Jetzt: ca 8500€ brutto

Hab nochmal in den Unterlagen vom GU nachgesehen - es würde eine Buderus Logatherm WLW196i-6 AR TP 120 mit einem integrierten 190l Puffertank verbaut werden...

Wo kann man denn für eine neutrale Betratung aufschlagen? Denke jeder Heizungsbauer wird "sein Produkt" verkaufen wollen...
Die Strompreise gehen ja auch nur nach oben und für eine Photovoltaik ist in der ersten Zeit kein Budget da (vorrüstung im Haus wird allerdings mit gemacht)...

Heizlastberechnung hab ich leider noch keine... das Haus wird aus 36,5cm Porenbeton gemauert und die Fenster sind Kunststoff/Aluminium von Internorm Typ KF310...
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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