Aktuelle Baukultur und die Energieeinsparverordnung-konformen Neubaugebiete

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R

ruppsn

Sehe ich aus der Sicht des Individuums mit klaren Vorstellungen von seinem Wunsch-Haus keinen Mehrwert, ganz im Gegenteil, nur Einschränkungen und Abstimmungsaufwand/Probleme. Nö, ergibt für mich null Sinn. Es geht ja nicht darum ausgewiesene Doppelhaushälfte-Bebauung m sinnvoll zu gestalten (da wäre ich dabei), sondern Einfamilienhaus-Bebauen schmackhaft zu machen doch lieber ein Doppelhaushälfte mit gemeinsamen Planer zu bevorzugen. Zumindest bei mir würde man auf Granit beißen, da ich keine Vorteil sehe, sondern nur Nachteile erkenne. Oder reden wir aneinander vorbei?
 
11ant

11ant

sondern Einfamilienhaus-Bebauen schmackhaft zu machen doch lieber ein Doppelhaushälfte mit gemeinsamen Planer zu bevorzugen. [...] Oder reden wir aneinander vorbei?
Dann wohl offenbar ja. Ich käme nicht auf die Idee, Doppelhausbauern ihren gemeinsamen Architekten schon vorzuschreiben - das wäre praktisch nicht viel flexibler als eine Bauträgerbindung - den sollen die sich schon selber suchen. Auch würde ich der Klientel "freistehendes Einfamilienhaus" keine Doppelhaushälfte schmackhaft machen wollen - das ist schließlich dieselbe Klientel und es passiert automatisch immer dann, wenn die Grundstücke um einen Seitenabstand zu schmal sind. Ich sehe im Doppelhaus entwicklungsplanerisch null Vorteil ggü. "freistehend", da es praktisch die gleiche Grundstücksverbrauchsklasse ist. Der Vorteil wird frühestens spürbar, wenn man die zwei WE als Zweifamilienhaus zusammenfaßt. Das Reihenhaus an sich lohnt als Zwilling noch nicht. Der optimale "Wirkungsbereich" von Reihenhäusern liegt bei fünf bis acht Einheiten je Riegel / Wohnweg.
 
M

Müllerin

bei 5-8 Häusern in Reihe müßte für mich dann die Garage jeweils eingebunden sein - oder als TG drunter.
Denke bei aller Fortschrittlichkeit kommt man auf dem Dorf die nächsten 10-20 Jahre auch nicht ohne Auto auskommen - und zumindest ICH will meine Sachen trocken ins Haus kriegen.
Abgesehen davon finde ich sowieso, sollten Städteplaner einen gescheiten Bebauungsplan vorlegen - und an den muss sich dann eben gehalten werden. Und wenn da eben nur Flach- und keine Satteldächer erlaubt sind, ja Pech, es wird ja keiner gezwungen ausgerechnet da zu bauen, wo einem die Vorgaben nicht passen.

Wir haben ja im Gebiet auch so ein paar Spezis.
Da wurden Zäune falsch und zu hoch gebaut, da gibts hochglänzende Dachziegel, obwohl verboten, wurde sich mit 4tsd freigekauft - tja ICH hätte das als Stadtrat nicht mitgemacht, wegen mir hätten die neu eindecken lassen müssen. Oder einen Mattlack auftragen...
Ich bin auch kein Freund von 1000%iger Regelungswut - aber anscheinend ist sie nötig.
Wenn ein gutes Konzept dahinter steht, warum nicht.
 
T

Traumfaenger

Wir haben ja im Gebiet auch so ein paar Spezis.
Da wurden Zäune falsch und zu hoch gebaut, da gibts hochglänzende Dachziegel, obwohl verboten,
Das würde mich ja noch nicht stören, ob der Zaun zu hoch ist oder die Dachziegel glänzen. Schlimmer finde ich so erlaubte Bausünden wie das rosa farbene Haus im Toskanastil mit Wärmepumpe zwischen "antiken" Säulen neben der Haustür (oder alternativ Außengerät der Klimaanlage) oder das nicht fertig verputzte Haus, das über viele Jahre so stehen bleibt. Da hilft wohl aber kein Bebauungsplan. Das alles spricht für mich gegen Neubaugebiet, man weiß nicht wie die Nachbarn bauen werden und ob es danach noch harmonisch aussieht.
 
M

Müllerin

tja wir wussten es - haben ja als letzte gekauft aber generell kann man im Plan schon ganz gut lesen, wo es langgeht.
Und doch so ein Zaun stört - wenn vorgegeben ist, dass Büsche/Hecken als Einfriedung gemacht werden sollen, und wenn Zaun, dann hinter der Hecke - mind 0.5m zur Straße, und zwar als Jäger- oder Maschendrahtzaun, weil man eine Gabionen- und Stabgitterwüste verhindern wollte. Dann aber genau das gebaut wird - ja doch das stört mich dann schon. Aber wir werden sehen, ob das bleibt. Eher nicht, der Stadtrat ist schon extrem angefressen

Generell meinte ich aber eher so was wie:
Klimasiedlung, Häuser müssen Flachdach haben mit Solar darauf, müssen zu 75% der Fläche weißen Putz haben, Garagen nicht direkt am Haus, ...
Und dann sind die Grundstücke wieder so klein, dass man nur die 6m zum Nachbarn hat.
Das reicht mir schon als NoGo - such ich eben woanders weiter. Ich würde den Teufel tun, da zu bauen und dann zu Klinkern - und mir dafür dann 30tsd als Strafzahlung zur Seite legen oder so.
 
R

ruppsn

Da wurden Zäune falsch und zu hoch gebaut, da gibts hochglänzende Dachziegel,
Ich weiß zwar was Du meinst und stimme Dir größtenteils auch zu, so sind bspw. auch für uns einige Baugebiete rausgefallen, weil ein Satteldach und nur ein Vollgeschoss erlaubt war. Dachfarben und Zaunvorgaben (bei uns bspw. Holzlattenzaun - werden wir ignorieren) gehen aber hier deutlich zu weit, wenn kein planerisches Ziel verfolgt wird. Häufig ist das nämlich nicht der Fall, sondern nur Geschmackssache der Planer und Gemeinden. Und hier gibt es mehr als genügend Rechtsprechungen, die diese Regulierungswut regelmäßig zurecht als widerrechtlich bewerten. Das Recht auf Baufreiheit ist meines Wissens nach im GG verankert (folgt aus Artikel 14 GG) und kann nicht willkürlich - auch nicht mit Bebauungsplan - außer Kraft gesetzt werden.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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