Finanzierung Einfamilienhaus realistisch?

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Devina09

Hallo zusammen,

wir haben uns schon viel über die Finanzierung und den Hauskauf informiert, wollten jedoch nachfragen, wir ihr mit euren Erfahrungen unser Vorhaben bewertet.
Wir suchen jetzt nicht dringend ein Haus, haben aber seit einer gewissen Zeit regelmäßig nach Häusern in Sachsen Ausschau gehalten und es wäre schön, im Eigenheim zu wohnen. Momentan wohnen wir zur Miete.

Vor Kurzem ist uns folgende Immobilie aufgefallen:
BJ 1996, 200 qm Wohnfläche, 2000 qm Grundstück, Doppelgarage, gehobene Ausstattung, jedoch renovierungsbedürftig (Bäder müssten z.B. mal gemacht werden - ist jedoch nicht sofort notwendig), sehr durchdachter Grundriss, wunderschönes Haus mit mehreren Balkonen und Kamin. Insgesamt genau das, was wir uns beide vorstellen und noch nie vorher gesehen haben.
Preis inkl. Erwerbs-Nebenkosten 430 t€ (ist schon verhandelt)
Geplante Modernisierung: 20 t€ (nur Material, wird in Eigenleistung erbracht)

Nun zu uns:
- Gesamtnettoeinkommen: aktuell 5800€, in vier Jahren zugesichert 7200€, 1 Kind
- eingesetztes Eigenkapital: 50t€

Mit einem Finanzierungsberater haben wir auch schon gesprochen.
Hier wären wir bei aktuell 4% Zinsen bei einer Rate von 1800€ und LZ von etwa 28 Jahren. Ich rechne mal mit monatlichen Nebenkosten von 600€. —> 2400€ Gesamtkosten für Haus pro Monat.

Wie schätzt ihr hier die Machbarkeit ein? Wir haben ein paar Stimmen im Familienkreis, die uns davon abraten, ein 30 Jahre altes Haus für so viel Geld zu kaufen. Da wir uns hier jedoch im Ballungsraum einer Großstadt befinden (15 km entfernt), sehe ich das Angebot nicht als überteuert an.

Auch überlegen wir, ob es nicht sinnvoller wäre, noch zu warten, da aufgrund der gestiegenen Zinsen ja die Hauspreise ebenso korrigiert werden müssten, was ich jedoch bei vielen Häusern im Umfeld noch nicht merke. Da sind zT überteuerte Einfamilienhaus inseriert, die aber seit vielen Monaten nicht verkauft wurden…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
S

SoL

Für mich sieht's gut aus, aber ihr müsst den Gürtel enger schnallen, denn das Haus ist 30 Jahre alt, da geht jetzt mehr und mehr kaputt und muss repariert/ saniert werden.
 
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Allthewayup

Wie ist es um den energetischen Standard des Hauses bestellt? Gas- oder Ölheizung? Fußbodenheizung?
200m² Wohnfläche und 2.000m² Grundstück klingt nach sehr viel Energieverbrauch und jemandem mit einem grünen Daumen und viel Zeit. Ihr müsstet ein wenig mehr über euch und vom Gebäude/Grundstück vom Stapel lassen um das Gesamtpaket besser beurteilen zu können.

*Edit:
Die Nebenkosten dürften m.M.n. nicht reichen... Heizen, Strom, Versicherung, Reparaturen, Rücklagen ~ eher 7-800€/Monat.
 
M

markusla

Tja .. momentan ist viel glauben hoffen, wirklich wissen tut es niemand.
Meine Meinung: die Preise für Gebrauchtimmobilien werden nciht so stark sinken, wie allgemein vermutet. Meine Thesen:
- Es gibt noch genug mit ausreichend Eigenkapital in der Hinterhand
- Neu bauen ist so teuer, dass mehr Leute auf gebraucht umsteigen
- Mieten steigen auch auf kurze Sicht, da in den Gebieten, wo der Wohnraum knapp ist, keine neuen Wohnungen entstehen.

Ich hätte gesagt, 1.800 ist an der Schmerzgrenze aber machbar. Gäbe es Eltern/Schwiegereltern die in extremen Situationen vielleicht bei der ein oder anderen Rate unterstützen könnten?
 
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Devina09

Energieeffizienzklasse C, mit Fußbodenheizung, Gas, großes Grundstück finden wir toll und würden wir auch gern pflegen.
Bei den Nebenkosten hab ich die Rücklagen noch nicht mit einberechnet. Rücklagen pro Monat rechne ich mit mind. 500€ zusätzlich, was aber machbar ist.
Bei den Nebenkosten sind dabei: (Jahreskosten)
Wasser/Abwasser 600
abfall 400
Strom 1200
Heizung 2000 (ausreichend?)
Internet 600
Grundsteuer 600
Schornsteinfeger 200
Straßenreinigung 300
Haus-Versicherungen 600
GEZ 200
also insgesamt 600 aufgerundet pro Monat


Ich bin ein Sicherheitsmensch, daher ist mir eine „Spitz auf Knopf“ Kalkulation nichts.
Auf der einen Seite habe ich bei dem Haus Bedenken, dass viele ungeplante Sanierungen / Reparaturen anstehen und man es sich nicht leisten kann. Im Notfall würde es bestimmt in der Familie machbar sein, sich Geld zu leihen, was für mich aber nur im absoluten Notfall denkbar wäre.

Auf der anderen Seite habe ich aber eben auch Bedenken, dass ich in fünf Jahren ein gutes Haus nicht mehr unter 600t bekomme. Unter anderem aus den bereits von euch angebrachten Gründen. Da nutzt mir auch das zusätzlich in der Zeit angesparte Eigenkapital nichts, da dieses sich mit dem bis dahin gestiegenen Preis egalisiert.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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