Stadt oder Land, Neubau oder Umbau - die Qual der Wahl!?

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dankosos

Hallo zusammen.

Ich hatte in der Finanzierungskategorie schon ein Thema erstellt, um einen möglichen Kreditrahmen abzuschätzen. Jetzt haben wir den grob abgesteckt und überlegen unsere Optionen, die sich uns damit anbieten.

Folgendes Luxusproblem:

Wir besitzen z.Zt. zwei Grundstücke mit momentan vermieteten Immobilien. Eine davon mitten in der Stadt (100qm Reihenmittelhaus mit kleinem Grundstück direkt an einer Hauptstraße), eine davon ca 5km vor der Stadt (kleines freistehendes Einfamilienhaus, knapp 1000qm Grundstück, ruhige Lage). Zusätzlich haben wir 300T€ Eigenkapital in bar (inkl Unterstützung durch Verwandte) + ca 50T€ Puffer, den wir beiseite legen wollen (unvorhergesehene Ausgaben im Alltag bzw an den Häusern), sowie ein ganz ordentliches Einkommen, mit dem wir ca 500T€ Kreditsumme problemlos stemmen können (mehr Details im Finanzierungsthread).

Wir haben jetzt für unsere eigene Immobilie (Ziel: ~180qm Wohnfläche, 2 Erwachsene, 2 Kinder, Homeoffice und regelmäßiger Besuch) zwei Optionen ins Auge gefasst, die wir uns vorstellen können:

Option A) Wir bauen das Haus 5km vor der Stadt aus/um/neu. Es gibt dort keinen Bebauungsplan mehr, aber die Nachbarschaft ist schon relativ heterogen, wir sind uns ziemlich sicher, dass wir dort ohne Zeitdruck etwas erschaffen könnten, was uns richtig gut gefällt. Weiterer Pluspunkt: mit unserem Eigenkapital müssen wir nur einen vergleichsweise geringen Kredit aufnehmen (irgendwas zwischen 150 und max 300k denke ich) und wären entweder in 10-15 Jahren schuldenfrei (mit dann Anfang/Mitte 40) oder hätten relativ lange eine relativ zum Einkommen geringe Rate zu bezahlen. Das Dorf ist ziemlich begehrt, wir würden das Haus also auch gut wieder los bekommen, wenn es denn sein muss.

Der große Nachteil ist die Lage. Ich arbeite nicht in der nahen Stadt, sondern pendele pro Bürotag ca 250km, davon 240 mit dem ICE. Ist keine große Sache, da die Zeit im Zug Arbeitszeit ist, ich bereits vor Corona 2, manchmal 3 Tage im Homeoffice arbeiten konnte und der Bahnhof in der Stadt nur 1.5km weg ist. Wenn wir aufs Dorf ziehen würden, wäre der einfache Weg zum Bahnhof allerdings 8km, und auf dem Rückweg gehts dann ordentlich bergauf. Sicherlich machbar (bin sehr fit was radeln angeht und würde eine etwas weitere Radelstrecke als momentan sogar begrüßen), gerade wenn ich dauerhaft 3 Tage HO machen kann. Aber im Alltag mit Kids ist es unter Umständen nicht so praktisch - z.B. wenn die Frau nicht von der Arbeit wegkann brauche ich dann mal locker 1.5 Stunden im besten Fall. Außerdem würden uns hier natürlich auch dann Mieteinnahmen wegfallen (inklusive Eigenbedarfkündigung einer Mieterin, die dort seit 1975 wohnt - wir haben zwar keinen Zeitdruck, aber das fühlt sich einfach mies an...) und wahrscheinlich haben wir uns am Ende zu wenig Investition zugetraut. Daher...

Option B) Wir kaufen eine Bestandsimmobilie in der Stadt und bauen sie um/aus. Der große, große Nachteil hier ist der wie so oft völlig aufgeblähte und trotzdem noch umkämpfte Markt für Immobilien. Es wird vermutlich Jahre dauern, etwas zu finden und wenn man etwas findet, muss man quasi noch bei der ersten Besichtigung zusagen - was uns beiden als vorsichtigen Menschen sehr viel Unbehagen bereitet. Durch den hohen Kaufpreis (mit Nebenkosten minimum 550T€, Neubau fällt also flach) würden wir vermutlich viele Kompromisse beim Umbau machen müssen, wenn ich mir hier andere Themen mit ähnlichen Vorhaben so anschaue.

Aber wir könnten in der Stadt bleiben, bräuchten nur ein Auto, keine Monatskarten für die Kids usw - was natürlich als Gegengewicht zur Rate auch nicht zu verachten ist - und würden insgesamt vermutlich mehr Freizeit haben, da wir nicht dauernd die Kinder zum Sport und Co karren müssten.

Gleichzeitig könnte man ja auch als Option C) argumentieren, dass man, wenn man sich für A entscheidet auch das Grundstück mit Haus von A verkaufen und das Geld dann für B nutzen könnte. Dann könnten wir vermutlich in der Stadt wieder alles nach unseren Wünschen machen - und die Endsituation wäre die gleiche: statt 2 vermieteten Häusern hätte man nur noch eines, aber dafür dann zusätzlich ein wertvolles Haus in der Stadt. Bliebe "nur noch" das Problem mit dem Grundstück ohne böse Überraschungen finden...

Ich weiß natürlich: am Ende ist es rein unsere Entscheidung, die wir selbst treffen müssen - aber wie würdet ihr es machen? War vielleicht sogar schonmal jemand in der gleichen Situation? Wir haben beide noch nie auf dem Land gewohnt, was für versteckte Kosten fallen hier vielleicht noch an, die man in der Stadt nicht hat?
 
H

haydee

Land

mit Anfang 20 fand ich es toll in der Stadt, jetzt erzeugt es einen Fluchtreflex. 8km zum Bahnhof ist nicht weit. Zum Fahren der Kinder: es ist gar nicht so schlimm. Ja man braucht oft das Auto, da gibt es Fahrgemeinschaften, etc. Wir haben nur 2 Autos wegen der Arbeit. Privat reicht meist eines und mit etwas Organisation würde Privat eines reichen.

in der Stadt kann man kleinere Kinder nicht einfach mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn schicken. Im Gegenteil hier sind die Kinder mit 6 Jahren recht mobil.
Dorf ist nicht gleich Dorf. Schau dich genau um was es gibt und wo. Schule, Kita, OGS Sportverein, Musikunterricht etc.

Land weißt du was du hast bzw bekommst
 
C

Curly

wie groß ist denn die Stadt und wie groß ist der Ort außerhalb? Stadt kann 10000 Einwohner haben oder 1 Mio. ist schon ein Unterschied.

LG
Sabine
 
A

Aphrodithe

Ganz klar Stadt!Nach 18 Jahren auf dem Land endlich wieder Stadt!Keine Fahrerei für jede Kleinigkeit viel höhere Freizeitwert Bars Restaurants Veranstaltungen alles um die Ecke!Land ist mal nett aber spätestens wenn die Kindrr aus dem Haus sind will man doch leben!
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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