Hohe Baukosten mit gestiegenen Bauzinsen

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11ant

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Hinzu kommt, dass viele ständig auf Social Media „Vorzeigehäuser“ präsentiert bekommen
Das wird noch zunehmen, wenn die Influencer 2028 in der Greenbox gedrehte Roomtouren posten; danach wird es kollabieren ...
und dann das Gefühlt entsteht, man möchte das auch, weil‘s ja anscheinend jeder hat.
... und die Leute gehen wieder auf echte Klassentreffen wo sie erkennen, daß der Schober und der Ni-ko-laus Die-stel-mei-er gar nicht wirklich solche Geschaffthaber sind wie in der Sparkassenwerbung. Der "Jeder" hat es eben nur anscheinend und spricht bloß nicht über seine monatlichen Belastungen. Aber auch Gerichtsvollzieher und Schuldnerberater haben Freundeskreise, und die Haarrisse der gesellschaftlichen Fassaden werden breiter. Der stete Tropfen braucht noch ein Weilchen bis zum Durchbruch, aber das GZSZ Märchen "Alle (anderen) leben wie die Denver Carringtons" ist in Wirklichkeit längst verglüht - das Licht dieser verloschenen Sterne ist auf der Welt nur im Moment noch nicht angekommen. Aber das wird schon. Ich empfehle die Geschichte vom Fischer und seiner Frau als Pflichtlektüre. Die Automobilindustrie hat es auch geschafft, das Abriegeln bei Tempo 250 salonfähig zu machen.
 
Y

ypg

Meine Eltern haben vor 25 Jahren einen Neubau mit 7% finanziert. Allerdings brauchten die, bei ähnlicher Eigenleistung, knapp 200.000€ weniger.
Aber Deine Rechnung geht natürlich auf: während Deine Eltern für 100000€ Darlehen 7000€ im Jahr hinblättern mussten, bekommst Du für 7000€ derzeit das Doppelte an Geld. Die Zinsen liegen derweil so im Durchschnitt bei 3,5%, insofern bekommst Du Deine 200000€ für das Geld. Was Du daraus machst, sprich, was Du Dir leisten willst, liegt an Dir.
 
Y

ypg

Ich habe mal so etwas beim Zaunsetzen Revue passieren lassen.
Wie alt seid Ihr? M29/W27
wir träumen schon länger von einem Eigenheim.
Du @Lordgandalf bist jetzt 29 oder 30 und schwitzt jetzt schon, wenn Du an die Finanzierung denkst. Das ist natürlich auch ein sehr frühes Alter zu bauen. Das kann nicht jeder. Ich kenne kaum jemanden, der in dem jungen Alter schon baut. Ja, wollen tun viele, aber sie warten halt ab, bis es passt. Meist sind dann schon ein oder zwei Kinder da, was ein Wohnungswechsel nötig macht. Nicht selten hat der Mann die 40 erreicht.

Wusstest Du, dass es bis 2007 gar kein Elterngeld gab? Man hat Erziehungsgeld bekommen. Alleinerziehende waren damit knapp an der Armutsgrenze, Familien haben sich halt mit einem Gehalt und den knapp 300€ Erziehungsgeld über Wasser gehalten. Frag mal Deine Mutter, wie das alles ohne Elterngeld ging, wieviel sie nebenbei konsumiert haben und setze das mal in die Relation zu Eurem Konsum.

In einem anderen Thread schreibst Du, dass die Grundstücke bei Euch gerade mal 30000€ kosten, Ihr auch Handwerker in der Familie habt.
Ich bin ein Freund von Diskussionen, aber ich kann tatsächlich mit Deiner Einstellung zu den Baukosten in Relation zu früher nicht nachvollziehen. Ihr habt doch die besten Voraussetzungen, Ihr solltet es auch so annehmen statt die Baukosten in Frage zu stellen.
 
M

MachsSelbst

Puh. Also ich bin war zu Baubeginn knapp 39 und damit definitiv schon eher einer der älteren hier. Die meisten hier haben den Bau mit Anfang/Mitte 30 begonnen.

Ich weiß auch nicht wie kärglich man leben soll, um von 5.000 EUR monatlich 1 oder 2.000 EUR weglegen zu können? 2 Autos, ab und zu mal nen Urlaub, weg sind die Moneten.
5.000 Netto 2025 entsprechen 3.500 bis vielleicht 4.000 Netto in 2019.
Die Preise sind seither explodiert, bei den Baupreisen ging es alleine 2022/23 15, 20% rauf.

Und den Alleinverdiener mit der Hausfrau, die sich um die Kinder kümmert und man trotzdem gut lebt. Das gibts auch nicht mehr. Wir sind hier schon die Ausnahme, weil meine Frau Teilzeit macht. Die meisten arbeiten hier beide voll, auch mit 2 Kindern.

Zumal die beiden vor 10 Jahren nach der Ausbildung kaum mit 5.000 Netto eingestiegen sein dürften. Da gings vielleicht mit 3.000 EUR Netto los.
Ich hab als Ingenieur mal mit 3.500 EUR Brutto angefangen und nicht mit guten 6.000.

Was aber stimmt:
Es ist halt so, jammern hilft nicht. Entweder man passt sich den Umständen seiner Zeit an und baut, vielleicht kleiner, vielleicht mit mehr Eigenanteil... oder man lässt es und jammert weiter.

Wir haben heute mit paar Kumpels 4,5m³ Beton in nen Fundamentgraben für ne Gartenmauer geschippt. Alles tut weh, aber so isses eben. Ne Firma zu holen käme nicht in Frage, das Geld hab ich nicht.
 
H

Haus123

Ich bin hier ob der abfälligen Kommentaren doch sehr verwundert. Richtig ist: früher gab es auch nichts geschenkt. Die Zinsen waren hoch und die Preise z.B. Anfang der 90er (Eltern der heutigen Bauherren) ebenfalls. Die Baustandards waren da aber schon solide, das sollte man nicht so schlechtreden. Zumindest ein wenig Dämmung, massive Wände. Meine Eltern haben z.B. 2 Bäder etc. Von den Großeltern Anfang der 60er sprechen wir besser nicht. Das waren wirklich einfachste Häuser, die man sich hingestellt hat, die es aber auch getan haben. Zur Wahrheit gehört aber auch: während der Sprung von 1960 zu 1990 noch Zentralheizung, fließend Warmwasser etc. mit sich brachte, ist der Sprung von 1990 zu 2020 doch kaum zu spüren. Ob nun die Wärmepumpe oder die Gasheizung das Haus wärmt? Ob nun das Atomkraftwerk oder im Sommer die Solaranlage den Strom bereitstellt? So what. Die Dicke der Dämmung bringt doch auch keinen wirklichen Komfortgewinn, man hat halt früher einfach für weniger Geld mehr heizen können. Und so geht es weiter. Gibt sicherlich ein paar nette Gimmicks, aber nichts mehr Bahnbrechendes wie im 1990 vs 1960 Vergleich.

Richtig ist auch, dass früher teils sparsamer gelebt wurde und vor allem für Urlaub weniger Geld ausgegeben und die Zeit stattdessen auf der Baustelle verbracht wurde. Allgemein wurde früher mehr Eigenleistung erbracht. Dies war aber auch leichter, weil die familiären Verbindungen noch stärker waren und man häufig noch im Heimatort verwurzelt war und daher das soziale Netzwerk besser.

Trotz allem kann man die Situation für Normalverdiener nicht schönreden und es ist auch nicht so, dass niemand mehr die teuren Immobilien kauft. Sie werden gekauft und zwar mit geerbtem Geld und nicht von Doppelverdienern, sondern von Beamtenpärchen in Teilzeit. Im sozialen Umfeld reihenweise erlebt. Über den eigenen Verdienst kann man das in Ballungsräumen eigentlich vergessen, außer man ist schon in den 40ern.

Wie es besser werden könnte? Mehr Bauland, geringere Baustandards, weniger teure gesetzliche Verpflichtungen u.v.m. Dazu wieder mehr Eigenleistung und weniger Konsum. Wird das passieren? Nein. Weniger Konsum zwangsweise ja, weil Steuern (vor allem Co2) und Sozialabgaben steigen. Ein besseres politisches Umfeld fürs Bauen. Wohl kaum. Maximal der Zins kann theoretisch noch einmal fallen. Daher besser jetzt als nie, wenn es denn irgendwie geht.
 
H

Haus123

Nebenkosten bei Miete und Haus sind fast gleich, neues Haus im Vergleich zum Altbau eher günstiger.
Das stimmt doch einfach nicht. Du kannst doch nicht einfach ein neues Haus mit einer alten Wohnung vergleichen und dann behaupten, dass Haus in den Nebenkosten sei günstiger. Übrigens stimmt selbst das nicht.

Eine kleinere Wohnung (sonst braucht es ja kein Haus) benötigt weniger Energie, weil a) weniger Fläche und b) weniger Außenwände. Weniger Platz führt auch zu weniger Luxus wie Zweitkühlschrank, Zweitgefriere, Zweitfernseher etc, senkt also den Strombedarf. Von der neuen Grundsteuer müssen wir gar nicht erst anfangen. Da werden große Einfamilienhäuser jetzt so richtig belastet, während kleinere Mietwohnungen in gleicher Lage deutlich! günstiger wegkommen. Wenn es tatsächlich eine alte Wohnung ist, dann sind zwar die Heizkosten höher, aber das wird dann über die günstigere Gebäudeversicherung teilweise kompensiert.

Teilweise Nebenkosten sparen kann man wenn Dinge wie Hausmeister oder Aufzug entfallen, diese Arbeit hat man dann aber selbst.

Ach ja: zum Unterhalt gehört auch die Instandhaltung. Die zahlt in der Mietwohnung der Vermieter (indirekt natürlich in die Kaltmiete einkalkuliert). Diese ist im Haus natürlich viel höher, denn 2 Bäder sind teurer als eines, eine größere Küche teurer als eine kleine etc. Ein Garten, eine Garage muss auch bezahlt werden, wenn nicht mehr an der Straße geparkt wird und vieles mehr.

Selbstverständlich ist ein Haus im Unterhalt teurer als eine Mietwohnung. Aber: dafür bekomme ich auch den Komfort eines Hauses und damit eine Gegenleistung.
 
Zuletzt aktualisiert 05.05.2025
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