Wie bauen nach Gebäudeenergiegesetz oder EH55 oder EH 40

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R

Radfahrer

Gerade gemacht.
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Denn es wird einfach eine Zahl in den Raum geworfen und in keiner Weise konkret begründet. Und dabei widerspricht das auch meiner Erfahrung aus der Baupraxis, denn welcher Teil soll jetzt höhere Wartung erfordern? Mauern? Fenster? Lüftung?
Nach Ausschlussprinzip bleibt nur die Lüftung übrig, nach Gebäudeenergiegesetz baut man aber nicht zwingend ohne (auch nicht im Wohnungsbau, denn sonst hat man nach wenigen Jahren Galama wegen Schimmel). Und für die eingesparten 8000 kWh=ca. 2500€ pro Jahr kann ich im Mehrfamilienhaus reihum die Lüfter tauschen.
Leider kann ich als absoluter Laie dir da keine Antwort drauf geben.
Sind förderfähige Wärmepumpen vielleicht teurer und eventuell anfälliger?
 
11ant

11ant

Ich habe soeben eine Studie über die Lebenszykluskosten eines 12 Parteienhaus gelesen.
Was Du uns dankenswerterweise "verlinkt" ;-) hast, würde ich keine "Studie" nennen, sondern nur eine Kurzzusammenfassung einer Studie für die ungeduldig-oberflächlichen Leser eines Fachmagazins ;-)

Worum geht es Dir dabei: die Information bzw. Dein Erstaunen darüber mit uns zu teilen, oder möchtest Du uns mit dieser Studie als Aufhänger / Einleitung eigentlich nur fragen, ob Du nach unserer Einschätzung Dein Eigenheim nach gesetzlichem Standard von heute oder von in ein paar Jahren bauen sollst ?

Falls letzteres zutrifft, kannst Du meinen Senf dazu hier bereits mehrfach nachlesen, kurz zusammengefaßt:
Gesetzlich versichert / unterhalb des Höchststeuersatzes gehörst Du nicht zum erlauchten Kreis derer, für die sich Avantgarde / Early Adopting geförderter Zukunftsstandards "rechnet". Du darfst es dennoch tun, aber ökonomisch ist es dann Luxus.
 
R

Radfahrer

Worum geht es Dir dabei: die Information bzw. Dein Erstaunen darüber mit uns zu teilen, oder möchtest Du uns mit dieser Studie als Aufhänger / Einleitung eigentlich nur fragen, ob Du nach unserer Einschätzung Dein Eigenheim nach gesetzlichem Standard von heute oder von in ein paar Jahren bauen sollst ?
Den preislichen Unterschied zwischen Gebäudeenergiegesetz und EH40 bekommst du vom Architekten oder Fertighausverkäufer.
Ich kann mir nicht vorstellen daß letzterer seinen Kunden sagt ein EH40 Haus von uns ist nicht nur jetzt sondern auch im gesamten Lebenszyklus teurer.
Angepriesen wird eher jetzt etwas mehr Geld ausgeben und die Förderung abgreifen dann hast du später weniger Kosten.

Hinweisen wollte ich daß das nicht so ist .

Was ich verlinkt habe ist natürlich nicht die Studie aber ohne große Mühe kann man sich diese kostenlos herunterladen.
Die Quelle ist im Artikel angegeben.
Die Studie befasst sich auch mit dem Einfamilienhaus.
 
WilderSueden

WilderSueden

Sind förderfähige Wärmepumpen vielleicht teurer und eventuell anfälliger?
Die Gebäudehülle hat mit der Wärmeerzeugung erst einmal nichts zu tun. Die Gebäudehülle sind Wände, Fenster, Dachdämmung/OG-Decke, Kellerdecken- oder Bodenplattendämmung. Ab EH40 ist auch eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung Pflicht, das bedeutet aber nicht automatisch, dass man die sonst nicht verbauen würde. Selbst ein Billigheimer wie Town & Country verbaut im Standard die Lunos-Lüfter. Für vermietete Wohnungen lohnt sich eine Zwangslüftung ohnehin, da man so das Schimmelthema reduziert.
Wenn wir uns die Punkte anschauen, ist aber klar, dass da nicht viel Wartungsaufwand besteht. Ob man jetzt im Wohnungsbau 10cm EPS vor eine Betonwand klatscht oder 16cm...wenn das ordentlich gemacht ist, hält das lange und wenn es schlecht gemacht ist, hat man bei beidem den Aufwand. OG-Decke/Dach und Kellerdecke spielen im großen Mehrfamilienhaus ohnehin kaum eine Rolle, da die meisten Wohnungen zwischen zwei anderen Wohnungen liegen. Wartungsaufwand gibt das auch keinen. Bleibt als einziger Unterschied die Lüftung

Wer sich für das Original interessiert, dieses gibt es bei der ARGE Kiel zum kostenlosen Download (arge kiel Wohnungsbau - THG-Emissionen, Energieverbrauch und Kosten im Lebenszyklus). Ich kann aber gleich alle enttäuschen, denn eine Herleitung oder Begründung der höheren Instandhaltungs- und Wartungskosten findet sich dort nicht
 
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xMisterDx

Kommt stark drauf an, ob man das Geld hat, welches EH40 mehr kostet oder nicht.
Wenn man es hat, dann mag man damit auf lange Zeit gesehen Geld sparen. Wenn man es nicht hat und zu aktuell 4% finanzieren muss, dann sieht das mit der Amortisation eher schlecht aus. Zumal ein WDVS, egal wie gut es ist und wie super es montiert wurde, irgendwann sein Lebenszeitende erreicht... seien es nun 20 Jahre oder 50 Jahre.
Wie ein Dach oder Fenster. Ich hab aber noch nie gehört, dass man Mauerwerk nach xx Jahren tauschen muss...
 
R

Radfahrer

Kommt stark drauf an, ob man das Geld hat, welches EH40 mehr kostet oder nicht.
Wenn man es hat, dann mag man damit auf lange Zeit gesehen Geld sparen. Wenn man es nicht hat und zu aktuell 4% finanzieren muss, dann sieht das mit der Amortisation eher schlecht aus
Eben nicht.
Die Studie will sagen daß im Lebenszyklus des EH40 Haus höhere Kosten entstehen und diese wahrscheinlich mit den Einsparungen beim Energieverbrauch nicht wet gemacht werden können.
Hierbei wird Wartung, Instandhaltung und Austausch betrachtet.
@WilderSueden
Mir sind die unterschiedlichen Kosten für die Wartung gerade zwischen EH55 und EH40 auch suspekt.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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