Tolles Haus mit einigen Einschränkungen. Zufahrt / Dämmung

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B

Bauexperte

Hallo,

Musketier hat Dir schon die richtigen Antworten gegeben. Alles weitere, wäre Glaskugel bemühen ;)

Das Haus selbst hat 195m² Wohnfläche und wurde 2005 erbaut. Die Außenwände bestehen aus 24er Ytongg-Steinen, die Innenwände aus dem selben Material in 17,5er Stärke. Sonst gibt es keine weitere Dämmung der Wände, das Dach ist aber vollständig gedämmt. Wir haben schon einen bekannten Architekten befragt, der das Haus von außen angesehen hat. Es ist zwar groß, aber besteht hauptsächlich aus einfachen Baustoffen (24/17,5er Ytongg, einfache Ziegel, Fertigbaugarage, Systemtreppe, usw.) Befeuert wird das Haus per Gas-Zentralheizung mit Gastank im Garten. Einen Keller gibt es nicht.
Von außen gucken ist wie "nur gucken, nicht anfassen". Darauf basierend würde ich keine Bestandsimmo kaufen!

Lohnt sich der Kauf? Preislich liegt das Haus bei ca. 340 000 Euro (Region Heilbronn).
Siehe oben => Glaskugel.

Suche Dir einen SV Deines Vertrauens, welcher sich auf Bestandsimmobilien spezialisiert hat; findest Du bei Tante Gurgel unter =>Bundesverband freier SV. Dann - und nur, wenn Du wirklich Kaufinteresse hast, denn der SV arbeitet nicht umsonst - begehst Du mit ihm die Immobilie und hörst Dir an, was er zu sagen hat. Sofern es keine größeren Baustellen gibt (wird Dir der SV mittels Gutachten mitteilen) und der VK zur Region und zum Verkaufsobjekt passt, spricht nichts dagegen.

Von Vorteil bei beschriebener Bauweise ist, daß Du leicht nachträglich eine äußere Dämmung aufbringen und damit vor größeren Energiekosten gefeit bist. DAS sollte natürlich bei der Finanzierung berücksichtigt werden.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
f-pNo

f-pNo

Hi,

viele Punkte sind schon angesprochen.
Flusslauf - 2 m über dem Fluss wäre ggf. bei nem Hochwasser nix. Es gibt Regionen (z.B. in Sachsen) da wurden aus kleinsten Minibächen reißende Ströme in Hochwasserzeiten. Gehe mal auf die Gemeinde und frage die historischen Höchststände ab - gerne auch mal die letzten 50 Jahre.

Ebenso solltest Du, wie oben geschrieben, mal beim Verkäufer nachfragen, weshalb er verkaufen will/muss. Potentielle Probleme wurden schon genannt: Hochwasser, Streitigkeiten mit den Nachbarn, ggf. auch die zwei offenen Baulasten.

Es könnte auch am Energieverbrauch des Hauses liegen - unabhängig von Ytongg (auch wir bauen damit) kann es Baufehler geben, welche das Haus zu nen Groschengrab machen (bei Bekannten von uns zieht es - weshalb auch immer - kalt zu ner Steckdose rein - wohnen aber nur zur Miete). Der Energieausweis gibt Euch ggf. nen Hinweis drauf - wichtiger wäre aber der Sachverständige.
Wie der Hauspreis zu bewerten ist, können max. Leute aus der Region sagen. Da zählt natürlich auch Punkte wie die Größe des Grundstück oder Abschläge w. den Baulasten.


Ziehe weitere Erkundigungen ein, damit Eure Entscheidung auf nen vernünftigen Fundament ruht.
 
T

Timmi1608

Hallo Zusammen,

Vielen Dank erst einmal für die vielen Antworten.

Was sagt der Energieausweis?
Und wie groß ist das Grundstück? Wie liegt der Preis pro qm vor Ort?
Das sind alles Faktoren die sich ebenfalls auf den Preis auswirken.
Mir persönlich würde sich auch die Frage stellen weshalb nach 9 Jahren schon verkauft wird.


milkie
Der Energieausweis sagt 34,54 kWh/(m²a). Es gibt einen großen Kaminofen, mit dem fast das ganze Haus heizen kann. Mit Ofen waren es ca. 700 Euro Verbrauch im Winter, ohne 1400 Euro. Das Grundstück hat ca. 400 m², der Bodenrichtwert beträgt 95,00 €/m². Der Eigentümer baut nach eigener Aussage derzeit in einem Ort, der ca. eine halbe Stunde entfernt liegt. Die genauen Gründe sind mir noch nicht bekannt, werde ich aber noch erfragen

Wenn das Baujahr stimmt würde ich mich auch nach dem Verkaufsgrund fragen. Noch keine 10 Jahre um, d.h. Steuern auf den Verkaufserlös. Da muss es einen sehr triftigen Grund geben oder Angst vor dem nächsten Hochwasser. Vermuten würde ich dass es Nachbarschaftssteß wegen der Folgen der Durchfahrtsrechte etc. Gibt. Da wohnt man nämlich u. U. Schlimmer als an der Hauptstraße.

Sylvia
Wie gesagt, nach dem Verkaufsgrund frag ich noch einmal genauer. Das mit den Steuern auf den Verkaufserlös war mir noch nicht bekannt. Heute war ich auch im Rathaus der Gemeinde, Hochwassergebiet ist es laut deren Aussage nicht. Im Hochwassergebiet stehen nur einige Schuppen und der Sportplatz. Ich habe heute die Umgebung heute auch noch einmal genau angeschaut. Auf dem Niveau des Flusses (der im übrigen sehr klein ist - unsere Gegend ist auch nicht für reißerische Hochwasser bekannt) stehen Häuser (ca. 70 - 80 Meter vom Fluss entfernt), dann kommt eine Mauer von ca. 2 Meter an welcher der Garten unseres Haus angrenzt.

Laut Eigentümer gab es nie Probleme mit den Nachbarn und den Baulasten. Da werden die Karten aber neu gemischt, wenn neue Nachbarn einziehen. Generell konnte ich heute bei der Gemeinde in Erfahrung bringen, dass wir per Baulast auf unser Grundstück fahren dürften und unsere Nachbarn über unser Grundstück entwässern.

Übrigens liegt das Haus auch an der Hauptstrasse ;) (In zweiter Reihe).


Geh auf jeden Fall mit einem Gutachter durch das Haus. Der kann dir dann sagen, ob der Preis passt oder eben nicht.
Das machen wir auf jeden Fall. Der Architekt bestimmt den Wert für Immobilien, die Zwangsversteigert werden müssen, kennt sich also gut aus. Wir werden nicht kaufen, ohne dass er das Haus bewertet hat.

Generell ist Ytongg nix schlechtes. Vor- und Nachteile zu den einzelnen Baumaterialien kannst du hier im Forum oder im Internet finden.
Und das im Gegensatz zu den jetzigen 36er Ytongg-Steine aufgrund der damaligen Energiebestimmungen die 24er Ytongg-Steine Standard waren, sollte nicht Überraschen. Das gleiche Problem wirst du an den Fenstern haben (vermutlich 2 Kammer statt 3 Kammer). Dafür ist es eine Gebrauchtimmobilie und kein Neubau.
In 10 Jahren werden die aktuellen Häuser auch nicht mehr den Energiestandard halten können, es sei denn man baut jetzt schon mit Abstand besser als der Durchschnitt. Dann will man aber auch in 10 Jahren mehr für die Immobilie haben.
Wenn du mehr als eine Durchschnittsgebrauchtimmobilie haben willst, wirst du als Käufer auch tiefer in die Tasche greifen müssen.

Prinzipiell macht es mir nicht aus, solange das Haus dadurch keine gravierende negative Eigenschaften hat (z.B. Schalldämmung). Ich möchte auch mal eine DVD mit meinem 5.1-System schauen können, ohne das gleich die Nachbarn klopfen oder andere negative Erscheinungen, die ich als Laie nicht beurteilen kann. War es vor zehn Jahren Standard, mit 24er/17,5er-Ytongg zu bauen?

Hab ich das bei den verwendeten Mauerstärken zu befürchten?

Scheidung ... ?

Liebe Grüsse, Bauexperte
Es war ein Mann mit drei Kindern, die Frau war im Moment nicht da. Ob es jetzt eine Scheidung war, weiß ich nicht.
Hallo,

Musketier hat Dir schon die richtigen Antworten gegeben. Alles weitere, wäre Glaskugel bemühen ;)


Von außen gucken ist wie "nur gucken, nicht anfassen". Darauf basierend würde ich keine Bestandsimmo kaufen!


Siehe oben => Glaskugel.

Suche Dir einen SV Deines Vertrauens, welcher sich auf Bestandsimmobilien spezialisiert hat; findest Du bei Tante Gurgel unter =>Bundesverband freier SV. Dann - und nur, wenn Du wirklich Kaufinteresse hast, denn der SV arbeitet nicht umsonst - begehst Du mit ihm die Immobilie und hörst Dir an, was er zu sagen hat. Sofern es keine größeren Baustellen gibt (wird Dir der SV mittels Gutachten mitteilen) und der VK zur Region und zum Verkaufsobjekt passt, spricht nichts dagegen.

Von Vorteil bei beschriebener Bauweise ist, daß Du leicht nachträglich eine äußere Dämmung aufbringen und damit vor größeren Energiekosten gefeit bist. DAS sollte natürlich bei der Finanzierung berücksichtigt werden.

Liebe Grüsse, Bauexperte
Bei der Finanzierung wäre noch Luft nach oben, die Dämmung wurde auch den Lärmschutz ein wenig verbessern. Wie bereit erwähnt, würden wie die Immobilie auf jeden Fall noch einmal von unserem Architekten begutachten lassen. Freunde von uns haben ein Haus aus den 60ern ohne Gutachten gekauft, das würde ich niemals machen...
 
K1300S

K1300S

Wie gesagt, nach dem Verkaufsgrund frag ich noch einmal genauer. Das mit den Steuern auf den Verkaufserlös war mir noch nicht bekannt.
Das ist auch nur die halbe Wahrheit, denn wenn die Immobilie eigenbewohnt war, zahlt man nichts - vielleicht auch interessant für Computersylvia. ;-) Außerdem wird natürlich sowieso nur die Differenz besteuert. Ich würde jedenfalls nicht überall Verrat wittern. Frag einen SV, dann weißt Du mehr - und lass Dir die Hütte nicht schon vorher madig machen. :-)

VG

K1300S
 
B

BauProjekt14

Also mit 24 cm ytong kann man auch heute noch nen Energieeinsparverordnung 1oo Haus erreichen...
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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