Siedlungshäuschen 1954 - Komplettsarnierung machbar?

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J

Joedreck

Wenn der Wille und das Geld da sind, dann einmal wirklich komplett. Und dann eben auch klotzen und nicht kleckern. Da ist die Aussage schon richtig, dass der größte Posten die Arbeit und evtl Gerüst sind.
WENN ich sparen würde, dann an der Fassade. Muss da aber eh was gemacht werden, kann auch gleich Dämmung mit rauf. Dach (in welcher Form auch immer) und Fenster (wenn wirklich alt) sind dann obligatorisch. Ungewollte Belüftung durch Ritzen, Rollladenkasten, etc sollten auf jeden Fall vermieden werden. Dann muss eben 3-4 mal am Tag stoßgelüftet werden.

Ich finde den Weg insgesamt aber richtig. Das Geld ist da, der Wille auch. Warum dann nicht einen großen Rundumschlag und sich nie wieder mit den Themen Dämmung, Dach, Fassade, Elektrik, Wasser, Abwasser beschäftigen müssen.
 
T

Tego12

Ich hab ein ähnliches Objekt erstanden, energetisch allerdings ein komplett anderen Ansatz als ihr. Ich hab die Struktur des Hauses so gelassen wie sie war. Ohne extra Dämmung etc. Das Geld was man da reinsteckt, bekommst voraussichtlich nicht wieder raus. Wirtschaftliche Vorteile hast du somit keine.
Wenn du rein Kosten der Dämmung gegen eingesparten laufende Kosten rechnest, könntest du recht haben. Die Dämmung erhöht aber auch den Wert des Hauses, und zwar nicht wenig... Ungedämmte Häuser werden immer unbeliebter, da der Wohnkomfort stark leidet. Mit vernünftiger Dämmung lebt es sich deutlich angenehmer, sowohl im Winter als auch Sommer...

Wenn das Geld vorhanden ist, würde ich persönlich auf jeden Fall dämmen... Euer Komfort steigt einfach enorm an, sch**ß auf das Geld
 
11ant

11ant

Die Dämmung erhöht aber auch den Wert des Hauses, und zwar nicht wenig...
Erhöhen ist relativ, und die Substanz bleibt hier die eines Hauses mit wohl nicht wesentlich modernisierbarem Grundriss aus der Adenauerzeit. Den Wert dieses Objektes sehe ich weit näher an der Zahl der gut bezahlten Arbeitsplätze am Ort angeknüpft als am Wärmedurchgang seiner Außenhülle.
 
Dr Hix

Dr Hix

Also ein gesundes Maß an Dämmung sollte man sicher ins Auge fassen.
Sehe ich auch so. Wer Fußbodenheizung verbaut kann auch Dämmung unter den Estrich packen, wer die Fassade neu verputzt, kriegt für einen vergleichsweise kleinen Aufpreis auch direkt die Dämmung mit verbaut und das Dach bzw. die oberste Geschossdecke muss man schon qua Energieeinsparverordnung dämmen. Sind dann ohnehin neue Fenster gesetzt, hat man schon ein Effizienzhaus 100 mit 15.000€ Tilgungszuschuss und einen dicken Batzen der Zusatzkosten wieder drin. Zum Effizienzhaus 55 fehlt dann eigentlich nur die passende Heizungsanlage, also Wärmepumpe oder Pellets, und ein paar Zentimeter mehr Dämmung.

Die hier angedachte Sole-Wärmepumpe brächte dann rund 12.500 an weiterem KFW-Tilgungszuschuss + ~11.000€ über die BAFA (Innovationsförderung + Gebäudeeffizienzbonus). Da muss man schon ziemlich abgezockt werden, damit sich das am Ende nicht lohnt.
 
F

Farilo

Leider gibt es keine Akte mit Statik bei der Stadt und die Eigentümer haben auch nichts.



Dämmung sollte ja prinzipiell leicht sein. Photovoltaik wäre da schon ueberkritisch? Das wär echt schade.

Die Dämmung der Gauben geht wahrscheinlich kaum, ohne alles drumherum abzudecken, oder sehe ich das falsch? An sich war der Gedanke, die Dachdeckung an die breitere gedaemmte Fassade gleich neu anzupassen.


Krasse Leistung! Die wirtschaftliche Betrachtung zeigt Natürlich ganz klar gegen so eine Aktion wie bei uns. Wir möchten aber tatsächlich unseren Footprint so weit drücken wie es geht. So ganz ohne Dämmung wäre uns definitiv auch vom Komfort zu hart. Aktuell sitzen wir in einer ungedämmten Bude (zahlen halb so viel Heizkosten wie Kaltmiete) und haben trotzdem bald wieder kalte Füße.

Noch eine weitere Frage, die sich mir stellt: Da dort ein Holzscheit-Kessel von 1999 noch im Keller steht: Laesst sich dies in einen bivalenten Betrieb mit einer Wärmepumpe (Sparmoeglichkeit Luft-Wasser-Wärmepumpe) nehmen? Dann damit in den extremen kaeltephasen zuheizen? Ein Nachteil ist, dass man einen Wasserkreislauf mit hoher Vorlauftemperatur für den Kessel braucht, damit kein Kondensat anfällt. Gibt es Leute, die sowas machen?
Hallo Galdreth,

Interessant dass ihr so enorme kosten habt!
Und zzgl trotzdem kalte Füße...

Ich zahle mntl 65€ Heizungskosten. Han keine Fußbodenheizung, aber nen Kriechkeller. Kalt ist mein Haus im Winter nie!
Doch! Der Windfangraum auf der Nordseite hat keine Heizung. Dieser ist ca 3qm groß. Der wild kälter. Da ich den aber nur beim hereinkommen und rausgehen betrete, stört es mich nicht.

Liegt eventuell an der guten Bauweise bei uns. Wir haben hier ein zweischaliges Mauerwerk ohne jegliche Dämmung, sondern nur mit Luft in der Mitte.

Fenster 2-fach neu, Türen neu, Heizkörper neu. Läuft.

Ich öffne akke meine Fenster wann und wielange ich will, muss auf nichts achten und bin happy damit.

Das mit deinem Footprint verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Was meinst denn damit? Denn, all die Technik und Dämmung etc hinterlässt doch auch nen krassen Footprint. Oder verstehe ich dich falsch?

Was den Wert des Hauses angeht, ist das ja auch eine Milchmädchenrechnung. Denn, wenn ich vorher 200k investiere, ists dann ja (wenn überhaupt) ja auch nur logisch dass es dann auch mehr Wert ist. Hast ja schließlich auch bezahlt.

Aber ihr macht das schon...


Manchmal frage ich mich schon, wie Menschen vor dem Dämmwahn und vor den ganzen KFW's gelebt haben können... Die armen Schweine ey...

Aber hey, hau raus das Geld. Hilft allen!
 
J

Joedreck

Mit Wahn hat das mal gar nichts zu tun. Meiner Erfahrung nach wohnt es sich in einem gut gedämmten Haus einfach angenehmer. Keine kalten Wände/Fenster/Boden im Haus. Keine Temperaturschwankungen etc. Super angenehm.
Und wenig Energie zu verbrauchen ist auch nicht unbedingt super.
Übrigens würde ich mal an eine Einblasdämmung denken. Senkt die Energiekosten nochmals und kostet fast nichts.
 
Zuletzt aktualisiert 06.07.2025
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