Ist neben einem Stromspeicher auch die Cloud-Lösung sinnvoll?

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Heidi1965

Wir planen den Neubau eines Hauses. Unten ca. 120 qm Wohnfläche für 2 Personen (Rentner), oben ein Single-Einlieger-Apartment für eine berufstätige Person.

Satteldach nach Osten bzw. Westen ist geplant. Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe mit Fußbodenheizung soll es sein. Nach unseren Auskünften ist Sole-Wärmepumpe effektiver als luftwärmepumpe, obwohl ersteres in der Anschaffung teurer ist. Dieses wird aber wieder ausgeglichen durch die höhere Förderung bei der Sole-Wärmepumpe.

Ein Handwerker empfiehlt zusätzlich einen Speicher für die Produktionsspitzen. Somit käme man auf einen Selbstversorgungsgrad übers Jahr von ca. 50 %. Andere empfehlen noch die "Cloud" (anstatt die Einspeisung ins Netz zu den jetzt geringen Vergütungssätzen), in der das abgespeichert werden kann, was nicht mehr in den Speicher passt und dann im Winter wieder abgerufen werden kann. Wobei sich mir die Frage stellt, wie das funktioniert weil alle im Winter mehr benötigen als sie selbst produzieren. Mit der "Cloud"-Lösung hätte man eine Autarkie von 70 bis 80 %; so sagt der Verkäufer dieses Produkts.

Wer kann errechnen, was die sinnvollste Lösung ist?
 
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Lumpi_LE

Speicher lohnt sich nicht, kann man nur fürs Interesse/Spielerei machen. Cloud lohnt sich noch weniger, keiner schenkt einem was... Da werdet ihr schön von dem "Verkäufer" behummst.

Den 2. Abschnitt versteh ich nicht ganz, wenn etwas effektiver ist, dann ist es ja meist auch teurer, aber wie du schreibt gibt es Förderungen, die gleichen das aber nicht aus, außer bei Eigenleistung.
 
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boxandroof

Ein Handwerker empfiehlt zusätzlich einen Speicher für die Produktionsspitzen. Somit käme man auf einen Selbstversorgungsgrad übers Jahr von ca. 50 %
Das ist nicht gelogen, aber Autarkie ist eine Kennzahl die weder der Umwelt noch dem Geldbeutel etwas bringt. Ohne Speicher hast Du vielleicht 30%, je nach Nutzungsprofil. Für wen machen die 20% jetzt genau welchen Unterschied?

Mit Speicher zahlst Du darauf bzw. hast weniger Gewinn durch Photovoltaik, weil sich der Speicher für sich gesehen nicht rechnet.
Photovoltaik dagegen rechnet sich, deshalb möglichst viel Fläche erschließen. Mehr Photovoltaik heißt auch etwas mehr Autarkie in der Übergangszeit falls das für Dich ein Ziel ist.

Ausnahme: bei Kfw 40+ wird der Speicher subventioniert und kann sich rechnen.

Wenn Speicher billiger sind dann kan man drüber nachdenken.

Andere empfehlen noch die "Cloud" (anstatt die Einspeisung ins Netz zu den jetzt geringen Vergütungssätzen), in der das abgespeichert werden kann, was nicht mehr in den Speicher passt und dann im Winter wieder abgerufen werden kann.
Einfach Lassen.

Ich habe mich nicht im Detail mit Cloudlösungen beschäftigt. Ich habe so viel verstanden, dass von den Produkten Verkäufer und Anbieter mehr haben als Du. Die Produkte sind intransparent, aus gutem Grund. Du trägst z.B. das Risiko für die Speichertechnik, bekommst dafür irgendwelche nicht dauerhaft garantierten Flatrates für Strom mit Mindestabnahme.

Auch steuerlich sind Cloudlösungen schwierig zu handhaben was ggf. weitere Kosten für Beratung nach sich zieht.

Nach unseren Auskünften ist Sole-Wärmepumpe effektiver als luftwärmepumpe, obwohl ersteres in der Anschaffung teurer ist. Dieses wird aber wieder ausgeglichen durch die höhere Förderung bei der Sole-Wärmepumpe.
tendenziell ist das richtig und da hatte jemand mehr Ahnung als viele andere.

Ob es im Einzelfall so ist muss im Einzelfall gerechnet werden. Speziell kommt es hier auf die Einkaufspreise für die Technik an. Falls Du es nachrechnest denke daran, dass die Wärmepumpe irgendwann ersetzt werden muss und man das mit einbeziehen sollte. Die Einsparungen durch die höhere Effizienz sind im Neubau nicht riesig. Sole-Wärmepumpe sind bei Problemen u.U. etwas komplexer. Nachteil der Luftwasser-Wärmepumpe ist das Außengerät. Wenn Du an sehr kaltem Standort wohnst oder mit dem Außengerät nicht klar kommst dann würde ich Sole wählen.

Bei einer Wärmepumpe ist für die Effizienz sehr wichtig, dass die Planung gut ist. Das ist kein Selbstläufer und man sollte hier nicht den Handwerkern ohne Kontrolle vertrauen: Flächenheizung anhand raumweiser Heizlastberechnung auf niedrige Vorlauftemperatur (ca. 30° oder weniger) planen lassen, kein Pufferspeicher, Wärmepumpe nicht überdimensionieren.
 
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Bookstar

Alles was du aufgezählt hast, rechnet sich finanziell nicht. Wenn ihr es machen wollt, weil sowieso genug Geld vorhanden ist, dann nur zu. Sind schöne "Spielereien"
 
B

Bookstar

Das hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab, da gibt es heutzutage kein richtig oder falsch mehr.

Insgesamt kann man sagen fährt man mit Gas immer noch am günstigsten und es ist eine sehr zuverlässige Technik.

Für Leute die kein Gas mögen und den Gedanken Rohstoffe zu verbrennen nicht mehr zeitgemäß finden, müssen auf eine Alternative mit Strom gehen.

Luftwärmepumpe ist gut. Die Nachteile Lärm und bei Außengerät Optik im Garten zu berücksichtigen. In Kombination mit Photovoltaik eine sehr gute Sache.

Pellets eine Option, wenn hoher Heizbedarf besteht oder kein Gas Anschluss vorhanden ist.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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