Finanzierung so realistisch? Höhe der Finanzierungssumme?

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R

Rico&Nancy

Hallo Rico&Nancy,

Euer Kredit wird im November abgetilgt sein. Eine vorzeitige Ablösung macht m.M.n. wenig Sinn. Ihr würdet Vorschusszinsen zahlen - die kann man sich sparen.
Im Übrigen wirkt sich ein abbezahlter Kredit positiv auf das Schufa-Rating aus (ich weiß allerdings nicht, wann gemeldet und aktualisiert wird)..

Da eine Planungsphase recht lange dauert (bei uns > 1 Jahr), rechne ich die frei werdende monatliche Rate mal mit ein:
Ihr habt (ab November) monatlich freies Kapital zur Verfügung:
600 Euro (freie Kreditrate)
600 Euro Kaltmiete (ich gehe von 184 Euro Nebenkosten aus)
500 Euro mtl. Sparrate

Somit hättet Ihr für Eure Finanzierung 1.700 Euro p.M. zur Verfügung. Einplanen solltet Ihr an Nebenkosten für´s Haus 1,50 - 2,00 Euro. D.h. pauschal bei z.B. 150 m² wären dies 225 - 300 Euro. Diese zieht Ihr von den 1.700 Euro ab (Ihr könnt aber Eure Nebenkosten Mietwohnung hier gegensetzen)

1.700 € - 150 € = 1.550 Euro

Dies wäre zum Zeitpunkt X Eure max. Sparrate/Kreditrate. Nach den oben schon genannten Angaben von Koempy können pauschal 500 Euro mtl. Rate / 100.000 Kredit angesetzt werden (= 6 % Annuität). Somit könntet Ihr theoretisch ca. 300.000 Euro an Kredit aufnehmen.

ABER: Dann macht Ihr Euch vollkommen nackig. Ihr habt keine Rücklagen mehr und bildet auch vorläufig keine.
Sollte Euch irgendwas wegbrechen (z.B. die Unterhaltszahlungen für Eure Tochter) würde es sehr eng werden. Zudem können sich andere Kosten ggf. verändern (z.B. Fahrkosten auf Arbeit, wenn man bisher in der Stadt wohnte und zukünftig außerhalb der Stadt; etc.)

Persönlich habe ich etwas Bauchschmerzen. Ihr habt sehr wenig Eigenkapital (reicht gerade mal für die Nebenkosten beim Grundstückskauf). Etwas entspannter wird die Situation, wenn Nancy voll arbeiten geht.
Ihr werdet eine Bank finden, die Euch finanziert. Aber es könnte eng werden.

Sucht erstmal in Ruhe nach einem Grundstück und plant parallel dazu das Haus in Ruhe. Dann seht Ihr, wie hoch der Finanzbedarf ist. Spart während der Zeit gezielt weiter an.
Erstmal dank f-pno für deine ausführlich Auflistung.
Du würdest mir also quasi empfehlen, den Sparbetrag von 1700 € ab November, ca. ein Jahr mit anzusparen und dann zur einer Bank zu gehen?
 
f-pNo

f-pNo

Du würdest mir also quasi empfehlen, den Sparbetrag von 1700 € ab November, ca. ein Jahr mit anzusparen und dann zur einer Bank zu gehen?
Nein - denn in den 1.700 wäre ja auch Euer Kaltmiete-Anteil i.H. von 600,00 eingerechnet.
Aber ja - Ihr solltet versuchen, Eure Sparquote zu erhöhen, um noch etwas mehr Eigenkapital anzusammeln. Eine Zeitvorgabe möchte ich hier nicht geben, da ich weiß, wie gern man seinen Wunsch umgesetzt sehen würde. Aber zumindest solltet Ihr abwarten, bis Deine Frau wieder Vollzeit arbeiten geht.
Ihr könnt parallel zum Ansparen die Zeit nutzen und schon mal Euch einen Überblick verschaffen über die Anbieter am Markt. Erste Gespräche führen. Euch Gedanken über die Ausstattung machen. Etc. - einfach schon ein wenig planen.

Zudem empfehle ich das Führen eines Haushaltsbuches. Oftmals sind es viele kleine Ausgaben, welche sich im Monat summieren, welche die potentielle Sparquote reduzieren. Mit dem Haushaltsbuch seht Ihr, wohin das Geld tatsächlich geht (ihr müsst dann wirklich jede Ausgabe aufnehmen) und wo ggf. Einsparpotenzial vorhanden ist.
Damit könnt Ihr dann auch sehen, was tatsächlich übrig bleibt.

Und ihr seid bereit euch in der Hinsicht (2 - 3 Urlaube) zukünftig einzuschränken?
Ja definitiv..Wir haben das von der Welt gesehen, was wir sehen wollten. Jetzt ist es Zeit Nägel mit Köpfe zu machen ;-)
Dies wäre schon mal ein guter Ansatz. Fahrt einmal im Jahr in den Urlaub und spart das andere Geld an. Mal schauen, ob Ihr damit klar kommt. Wer ein Haus baut, schränkt seinen Lebensstil oftmals ein.


Wollt Ihr eigentlich später noch ein zweites Kind?
 
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Rico&Nancy

Wollt Ihr eigentlich später noch ein zweites Kind?
Es war mal ein 2.tes Kind geplant, spielt aber keine Rolle mehr im unseren Leben.
Den Tipp mit dem Haushaltsbuch werden wir zu Herzen nehmen, da wir auch gerne zwischendurch viele eigentlich. unnötige Sachen kaufen(ich sage nur Amazon )..hehe..
Wir würde dann die Finanzierung ablaufen wenn wir ein Grundstück gefunden hätten. Finanziert man das einzeln oder möglichst zusammen?
 
f-pNo

f-pNo

Wir würde dann die Finanzierung ablaufen wenn wir ein Grundstück gefunden hätten. Finanziert man das einzeln oder möglichst zusammen?
Schwer zu sagen. Wir hatten das Grundstück aus Eigenkapital bezahlt (war zwar das Eigenkapital weg, das Grundstück wird von der Bank aber genauso anerkannt).
Ob Grundstück und Hausbau gemeinsam finanziert werden oder getrennt hängt m.M.n. vom zeitlichen Abstand ab.
Wollt Ihr direkt (2-3 Monate) nach Grundstück-Kauf bauen, macht eine gemeinsame Finanzierung Sinn.
Baut Ihr 1 Jahr oder mehrere Jahre später, macht eine getrennte Finanzierung Sinn.

Allerdings tritt bei einer getrennten Finanzierung evtl. ein Problem auf:
Ggf. seid Ihr, wenn eine Grundschuld für den Grundstück-Kredit eingetragen wird, später an diese Bank mit dem anderen Kredit gebunden? Keine Bank stellt sich gerne hinten an, wenn es um die Besicherung des Kredites geht - jede möchte im Fall der Fälle als erste Zugriff auf die Vermögenswerte haben.
Somit würdet Ihr wahrscheinlich dann auch den Hausbau über die gleiche Bank finanzieren. Ob diese den "Zwangs"umstand dann zur Margenverbesserung ausnutzt, kann man nur schwer beurteilen.
 
Zuletzt aktualisiert 11.05.2024
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