Deutung Verkäuferverhalten

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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B

Bertram100

Ich habe mal dasselbe aus "Verkäuferseite" erlebt. Ich hatte einen Tiefgaragenplatz zu vermieten. Im ersten Anlauf wollte halt jemand aus der Siedlung mieten, wollte aber per se 10 euro unter meinem Preis bleiben (40 euro statt 50 euro). Ich habe es nicht gemacht, war aber auch nicht verärgert.
2 Monate später sprach mich dieselbe Person an ob ich noch vermieten würde. Ja, täte ich. Der Parkplatz war noch frei. Wieder dieselbe Preisdiskussion. Zusätzlich hat sie den Parkplatz aber noch "schlecht gemacht", es wäre ja nur ein Stückchen hässlicher Beton mit Linien drauf.
Da hatte ich gar keine Lust mehr an genau diese Person zu vermieten.

Und manchmal ist der Kosmos sehr freundlich. Jemand anders kam diese Geschichte zu Ohren und er bot freiwillige einen höheren, marktgerechten Preis + Aufschlag da gewerblich gemietet und steuerpflichtig für mich.
Aber das Gefühl dass ich bestimmt nicht an die eine bestimmte Person vermieten würde, auch wenn es mich Geld kosten würde, hatte halt auch etwas zu tun mit der Frechheit mit der sie ihre niedriges Gebot erklärt hat. Das fûhlt sich nicht gut an wenn man selber sehr fair und freundlich zu Werke geht. So wie es der Verkäufer hier wohl auch getan hat.
 
B

BackSteinGotik

Die Gepflogenheiten des Handels in Deutschland sind nunmal anders als auf dem südländischen Bazar - aber bei beiden gibt es Regeln. Es ist eine Art von Preisverhandlung mit definierten Spielregeln.
Komische Sicht - von deinem eigenen Hausverkauf geprägt? Als wenn das initiale Angebot des Verkäufers sakrosant und immer angemessen wäre. Da der Verkäufer schon mit dem Preis runter ging, war seine erste Vorstellung wohl der aktuellen Marktlage nicht angemessen. Es gibt hier keinen wirklichen transparenten Markt - also einen Standard-Katalog mit ermittelten Kaufpreisen. Nur in Deutschland kommt man auch die Idee, mit mehreren normierten Vorschriften richtige "Werte" zu ermitteln. Dabei ist der aktuelle Wert allein das, was Verkäufer und Käufer am Ende vereinbaren. Der Preis richtet sich dabei nach den Vorstellungen dessen, der das größere Interesse an der Realisierung der Transaktion hat.

Wenn es Verkäufer warten kann, hat er prinzipiell mehr Zeit einen Käufer zu finden, der den gewünschten Preis zahlt. Wenn sein gewünschter Preis aber für dieses Objekt nicht attraktiv und diese Lage eben nicht 1a ist, wird er sich preislich bewegen oder letztlich vermieten müssen. Ob er dann am Ende noch an den TE verkauft? Wohl nicht, aber wer weiß.

Spannend finde ich hier, dass keiner in der Diskussion sich auch nur kurz auf die Möglichkeit einlässt, dass der Blasenmarkt nicht überall vorliegt, bzw. an den Rändern zuerst nicht mehr funktioniert. Da wird davon ausgegangen, dass dieses Haus nächste Woche "sofort" weg ist. Der Energieausweis ist aber aus dem Oktober, die Anzeige spricht noch davon, dass im November 2020 Zinkdachrinnen angebracht werden. Die Vermarktung dauert also schon 3 Monate und 3 Interessenten sind bereits mit dem Preis bei der Bank gescheitert. Also wirklich böse Bodenrichtwerte & in der "Realität" mindestens das Doppelte, überall und jedes Jahr?

Natürlich ist es hier denkbar ungünstig für den Verkäufer - 2016 gekauft, Preis war damals sicher deutlich niedriger, unsaniert, Zins war etwas höher, mit viel Eigenarbeit zur Hälfte schon saniert, und dann muss man verkaufen. Natürlich will man da nicht draufzahlen, Vorfälligkeit, Notarkosten vom Kauf, evtl. Maklercourtage, und das alles auf nur vier Jahre.. Die Frage ist nun, ob einem jemand das alles bezahlt, oder eben nicht. Verkäufer- oder Käufermarkt?
 
P

Pinkiponk

Zusätzlich hat sie den Parkplatz aber noch "schlecht gemacht", es wäre ja nur ein Stückchen hässlicher Beton mit Linien drauf.
Da hatte ich gar keine Lust mehr an genau diese Person zu vermieten.
Das ginge mir ebenso, zumal bei einer Vermietung, im Gegensatz zum Verkauf, ja eine mehr oder weniger dauerhafte Verbindung eingegangen wird. Bei solchen Leuten ginge ich davon aus, dass sie dann auch regelmäßig Probleme bereiten. Letzteres kann ein Vorurteil sein, gebe ich selbstkritisch zu. ;-)
 
A

aero2016

Das gezeigte Haus ist wunderschön ... ihr wart die ersten u vor dem Besichtigungsmarathon ... das war eure Chance , ihr habt es vergeigt ....
naaaaja. es ist gut fotografiert. das kann in real ganz anders wirken. Der Verkäufer hat alles in Eigenleistung gemacht. Wenn er kein Universalgenie ist, wird man das auch an vielen Stellen sehen. nur sind die hier vermutlich nicht im Detail präsentiert. Und das OG muss irgendwann noch ganz renoviert/saniert werden.
Ich halte das Haus für zu teuer für die Gegend und hätte mich auch dagegen entschieden so einen Preis dafür zu zahlen.
 
moHouse

moHouse

Spannend finde ich hier, dass keiner in der Diskussion sich auch nur kurz auf die Möglichkeit einlässt, dass der Blasenmarkt nicht überall vorliegt, bzw. an den Rändern zuerst nicht mehr funktioniert. Da wird davon ausgegangen, dass dieses Haus nächste Woche "sofort" weg ist.
Doch, ich! :D

Das meinte ich ja auch mit meinem persönlichen Beispiel. Hier wird irgendwie ausgeschlossen, dass es Verkäufer geben könnte, die einfach unrealistische Vorstellungen haben.

Warum sollte man als Interessent nicht versuchen, den Verkäufer in die richtige Richtung zu stubsen. Das hat nichts mit unverschämt zu tun, als dass es viele hier abstempeln.

Angebot und Gegenangebot. Das sind beides nur Zahlen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin persönlich nicht beleidigt, wenn mit jemand nur 20% vom Angebotspreis bei eBay -Kleinanzeigen bietet. Ich lehne dann dankend ab.
Vielleicht liege ich aber auch daneben und in 2 Wochen einigt man sich doch?!

Sieht bei einigen hier aber anders aus und zeigt die Emotionalität beim privaten Hausverkauf.
"Wie kann er mein Schätzchen nur so niedrig bewerten? Frechheit! Mit dem will ich nichts mehr zu tun haben!!" :D

Wie immer macht natürlich der Ton die Musik. Ist man nur am rummosern und schlecht machen, würde mir auch die Lust vergehen.
Aber das ergibt sich aus dem thread nicht.
 
Z

Zaba12

Doch, ich! :D

Das meinte ich ja auch mit meinem persönlichen Beispiel. Hier wird irgendwie ausgeschlossen, dass es Verkäufer geben könnte, die einfach unrealistische Vorstellungen haben.

Warum sollte man als Interessent nicht versuchen, den Verkäufer in die richtige Richtung zu stubsen. Das hat nichts mit unverschämt zu tun, als dass es viele hier abstempeln.

Angebot und Gegenangebot. Das sind beides nur Zahlen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin persönlich nicht beleidigt, wenn mit jemand nur 20% vom Angebotspreis bei eBay -Kleinanzeigen bietet. Ich lehne dann dankend ab.
Vielleicht liege ich aber auch daneben und in 2 Wochen einigt man sich doch?!

Sieht bei einigen hier aber anders aus und zeigt die Emotionalität beim privaten Hausverkauf.
"Wie kann er mein Schätzchen nur so niedrig bewerten? Frechheit! Mit dem will ich nichts mehr zu tun haben!!" :D

Wie immer macht natürlich der Ton die Musik. Ist man nur am rummosern und schlecht machen, würde mir auch die Lust vergehen.
Aber das ergibt sich aus dem thread nicht.
Das trifft aber nur auf die zu die bei wenig Nachfrage verkaufen müssen. Der Verkäufer wird ohne Zeitdruck seinen Preis bekommen. Zeitdruck und Notverkäufe führen überall zu einem niedrigeren Verkaufspreis. Das passiert auch in Boomgebieten.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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