Torf im Boden - Pfahlgründung Brunnengründung Rüttelstopfsäulen?

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Rübe1

Was ist denn ein Planungsvertrag? Das habe ich noch nie gehört, das hat man uns nicht angeboten.
Da wird nur die Planung beauftragt und die Statik. Vollkommen losgelöst vom Hausbauvertrag. Und die Statik brauchst Du für Deine Säulen, da kann der "Säuler" noch so viel reden.

Ach ja, da Sondergründung, kommt in S-H der Prüfstatiker noch dazu.... Der nimmt auch noch ein paar Euros
 
11ant

11ant

Hallo! Wir hatten das Glück erneut ein Grundstück, das uns wirklich sehr zusagt reservieren zu können. Leider ergab das Bodengutachten, das wir in Auftrag gegeben haben, Torf im Boden. Da der Torf nicht so tief sitzt, meinte der potentielle GU ein Bodenaustausch könnte die finanziell attraktivste Option für eine sichere und stabile Gründung sein.
Ach, Ihr schon wieder ... sucht Ihr die Grundstücke mit der Wünschelrute, oder weshalb haben die immer irgendwie wässrige Bodenprobleme ?
Von einem "potentiellen GU" lese ich so früh sehr ungern, sucht nach Bautraumumsetzern lieber erst nach der Planung. Und auch dann nicht auf der Leimspur der Komplettpreisversprechen.
Eigentlich wäre ich geneigt zu sagen Pech gehabt, Torf im Boden heißt teuer, suchen wir ein anderes Grundstück. Das haben wir die letzten Wochen auch gemacht, wir stehen auf jeder Warteliste, die wir gefunden haben, wir haben uns verschiedene Grundstücke angesehen und das Suchgebiet war jetzt mit "Schleswig-Holstein" auch nicht wirklich klein. Wir kommen aber immer wieder gedanklich und im Gespräch auf dieses Grundstück zurück, dieses Neubaugebiet liegt einfach genau in dem Gebiet, in dem wir am liebsten wohnen möchten, der Ort und die Umgebung gefallen uns super gut.
Ein ganzes Bundesland ist ein viel zu großes Suchgebiet. Das führt nur immer tiefer in den Confirmation Bias, Grundstücke wären unermeßlich schwer zu finden. "Genau das Gebiet, in dem wir am liebsten wohnen möchten" ist ein maximal besseres Suchgebiet (und Ihr werdet Euch wundern, was es da alles gibt).

Auf der ersten Gutachtenseite ist ja die Lage des Grundstückes dargestellt, offenbar in einem neu aufgelegten Baugebiet. Ist das ein Retentionsbecken, das direkt südlich an das untersuchte Grundstück angrenzt, und habt Ihr gar zielsicher das Problemgrundstück getroffen ?
Wir mussten für das Bodengutachten die Positionierung des Hauses festlegen, damit passend gebohrt werden kann und das war schon zum Haare raufen, ohne zu wissen, welche Maße das Haus eigentlich haben wird. Wenn das Haus kleiner, größer, anders in der Form würde, dann könnte der Boden da doch schon wieder eine Torflinse in tieferer Tiefe aufweisen und die Gründung müsste anders verlaufen oder ist das ein Denkfehler?
Nur da zu bohren, wo das Ergebnis schwächer beängstigend ist, obwohl man einen inhomogenen Baugrund erwartet, ist gewiß ein sehr großer Denkfehler.
Ohne den Vertrag des GU zu unterschreiben, bekommen wir keine Grundrisse. Die Hausgröße würde aber an den Grundriss angepasst werden (da nen halben Meter mehr, da einen Meter weniger).
Das Internet ist randvoll mit Grundrissen. Den Bauunternehmer würde ich auf die schwarze Liste ganz nach oben setzen.
Was ist denn ein Planungsvertrag? Das habe ich noch nie gehört, das hat man uns nicht angeboten.
Im Grunde wohl schon, nur mit anderen Worten "Grundrisse erst nach Unterschrift". Ein Planungsvertrag - von dem ich entschieden abrate ! - meint hier, daß der Bauunternehmer eine "notwendige" Architektenplanung zur Sicherheit schon´mal bezahlt haben möchte, obwohl er ihn später (falls Ihr mit ihm baut) "verrechnen" würde. Eine Art Pfand, um Euch zu fesseln. So beliebt wie unseriös.
Ja das ist wahr, einfach mal unterschreiben und dann erst alles planen kann gründlich schief gehen ... wir hätten es ja am liebsten so, dass wir die genauen Kosten für alles auf den Cent genau einfach schon vor Baubeginn kennen würden, aber das ist halt Wunschdenken.
"Auf die Zehntelmillion genau" träfe es im konkreten Fall vermutlich besser.

Sucht weiter. Das mag ja sein, daß auch ein solches Grundstück irgendwie gebändigt werden kann. Aber Ihr nähmt hier einen Gründungskostenoverhead in Kauf, der zu den Baukosten eines normalen Einfamilienhauses in keinsterlei vernünftigen Proportionen stünde. Keine in der Zwischenzeit weiter zu zahlende Miete und kein möglicher Zinsanstieg können auch nur im Entferntesten so dramatische Dimensionen erreichen, wie es auf diesem Grundstück der Gründungsmehraufwand täte. Wacht dringend aus dem Alptraum auf, Baugrund in Eurem Bundesland gäbe es nur mit diesem gigantischen Haken / Pferdefuß !
Gebt keinesfalls auch noch Geld dafür aus, auf diesem Grundstück ein Haus ideal über die Bohrlöcher zu platzieren !
 
C

Cronos86

Das schöne bei Rüttelstopfsäulen ist, dass es keine Sondergründung/Tiefergründung ist, sondern eine Baugrundverbesserung.
Nach dem Einbau wird drüber ein Lastverteilendes Polster eingebaut und mit einem verbesserten Bettungsmodul für die Bodenplatte gerechnet.

Das in dem Baugebiet dies das einzige mit Torf im Untergrund ist, ist ziemlich unwahrscheinlich.
 
11ant

11ant

Das in dem Baugebiet dies das einzige mit Torf im Untergrund ist, ist ziemlich unwahrscheinlich.
Wenn ich recht vermute, daß die Einrichtung auf dem Nachbargrundstück ein Retentionsbecken ist, dann jein (wir wissen nicht, ob Huhn oder Ei zuerst kam: die Bodenverhältnisse oder die Wahl des Standortes).
 
N

Nordlichter

Moin moin! Vielen, vielen Dank für eure Antworten!

@ Rübe1

Ich habe dem Bodengutachter noch eine E-Mail geschickt und hoffe er kann uns sagen, ob auch bei diesem Gründungsverfahren ein Prüfstatiker benötigt wird. Wir versuchen ja ein möglichst umfassendes Bild davon zu bekommen, was die Gründung auf diesem Boden mit sich bringt, danke für den Hinweis!

@11ant

Die beiden Grundstücke liegen in direkt benachbarten Gemeinden, wir hatten es nicht weit mit der Wünschelrute! Und zack wieder ein Volltreffer.
Es wurde bei der Erschließung an verschiedenen Stellen im Baugebiet Torf gefunden, das wussten wir auch bereits, das hatte man sehr transparent kommuniziert. Nur ob der Torf auch auf diesem Grundstück (direkt auf dem Grundstück gab es vorher keine Untersuchung) liegt, das war nicht bekannt, hätte gut gehen können, ist es nicht.

Das Regenrückhaltebecken (ja genau, südlich ans Grundstück anschließend) wurde im Zuge der Erschließung des Baugebiets geplant und angelegt. Man hat keinen Zaun um ein bestehendes, wasserhaltiges Loch gezogen, das Loch für das Becken wurde ausgehoben, davon hab ich Bilder gesehen. Warum das Becken nun an dieser Stelle angelegt wurde, das ist mir nicht bekannt.

Du hast definitiv recht, ein ganzes Bundesland als Suchgebiet ist zu groß und wir haben ja auch gemerkt, dass das die Umgebung ist, in der wir wohnen wollen. Wenn wir das jetzt einfach mal als gesetzt annehmen, da wollen wir hin ... in diesem Neubaugebiet gibt es Torf, im Neubaugebiet im Nachbarort gibt es Torf, dann muss man diese Kröte vielleicht schlucken (wenn machbar) und in Kauf nehmen, dass das Einfamilienhaus in diesem Teil des Landes mehr kosten wird, als auf unkompliziert zu bebauendem Boden anderswo. Ist es "mehr" oder "zu viel" das ist jetzt die Frage.

Was die Gründungskosten angeht, ist das echt so naiv zu denken wenn der Boden hier nicht passt, dann strengen wir uns an rauszufinden, ob man ihn bezahlbar passend machen kann? Ich lese mich jetzt seit Monaten kreuz und quer durch dieses Forum und was da steht mit Auffüllungen/Begradigungen, L-Steinen, Bodenaustausch und Pfahlgründungen gibt mir das Gefühl, dass sich glücklich schätzen kann, wer ein Grundstück mit perfekten Gegebenheiten findet und alle anderen müssen sich eben daran machen die Umstände zu optimieren.

Die Basis für das ganze Vorhaben ist immer noch ob es sinnvoll finanziell machbar ist. Wir stehen immer noch mit "wir wollen" am Startblock und recherchieren was das Zeug hält, das Ergebnis ist noch offen. Aber auf die Zehntelmillion genau um Himmels Willen wer könnte denn mit auf die Zehntelmillion genau planen ... Okay, Cent ist Wunschdenken, Zehntelmillion utopisch ... eine Null von der Zehntelmillion abgezogen? Sobald die Liste der zu erwartenden finanziellen Positionen sich mal ansatzweise komplett anfühlt habe ich vor das Forum zu fragen, was wir dann vielleicht doch noch vergessen haben.

@ Cronos86

Was bedeutet ein verbessertes Bettungsmodul für die Bodenplatte für den Umfang der Arbeiten und die Kosten?
 
11ant

11ant

Du hast definitiv recht, ein ganzes Bundesland als Suchgebiet ist zu groß und wir haben ja auch gemerkt, dass das die Umgebung ist, in der wir wohnen wollen. Wenn wir das jetzt einfach mal als gesetzt annehmen, da wollen wir hin ... in diesem Neubaugebiet gibt es Torf, im Neubaugebiet im Nachbarort gibt es Torf, dann muss man diese Kröte vielleicht schlucken (wenn machbar) und in Kauf nehmen, dass das Einfamilienhaus in diesem Teil des Landes mehr kosten wird, als auf unkompliziert zu bebauendem Boden anderswo. Ist es "mehr" oder "zu viel" das ist jetzt die Frage.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß es dennoch in diesem Baugebiet relativ das dümmste Grundstück ist, und in der Umgebung bessere zu finden wären (es müssen ja nicht zwingend Neubaugebiete sein, in denen man auf die Jagd geht).
Was die Gründungskosten angeht, ist das echt so naiv zu denken wenn der Boden hier nicht passt, dann strengen wir uns an rauszufinden, ob man ihn bezahlbar passend machen kann? Ich lese mich jetzt seit Monaten kreuz und quer durch dieses Forum und was da steht mit Auffüllungen/Begradigungen, L-Steinen, Bodenaustausch und Pfahlgründungen gibt mir das Gefühl, dass sich glücklich schätzen kann, wer ein Grundstück mit perfekten Gegebenheiten findet und alle anderen müssen sich eben daran machen die Umstände zu optimieren.
Ja, das ist naiv - vor allem wegen des Wunschdenkens des Bezahlbarmachens. Die Gründungskosten sind vollständig "versunkene Kosten", die den Wert des Hauses nicht auch nur um ein Quäntchen erhöhen, und ebenso auch den Beleihungswert nicht.
L-Steine sind übrigens "Kosmetika", hauptsächlich gedacht für gestalterische Geländemodellierungen. Ihre Tauglichkeit für echte Hangsicherungen wird gern überschätzt. Ich male dahinter gerne Fragezeichen in jeweils der Höhe der L-Steine selbst.
Die Basis für das ganze Vorhaben ist immer noch ob es sinnvoll finanziell machbar ist. [...] ... eine Null von der Zehntelmillion abgezogen?
Kommastellenverschiebungen haben nichts mehr mit Subtrahieren zu tun.
Sobald die Liste der zu erwartenden finanziellen Positionen sich mal ansatzweise komplett anfühlt habe ich vor das Forum zu fragen, was wir dann vielleicht doch noch vergessen haben.
Das klingt auf jeden Fall viel vernünftiger, als sich erpressen zu lassen, Grundrisse erst gegen einen Planungsvertrag zu erhalten.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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