Untypisch hohes Angebot für Lüftungsanlage

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M

mariano.dechow

So viel Input danke euch.

Wir haben den BU mitgeteilt, das wir eine Anlage nehmen.

Ich wollte ja stets eine, aber es gibt eben auch viele die keine haben und es nicht schimmelt.
Wir bauen ja auch nur Gebäudeenergiegesetz.
Und 20k ist eben viel fürs Lüften. Aber ich hab eben auch Bammel vor Schimmel und co.

Ich hoffe dass es dir richtige Entscheidung war eine zu nehmen. Es wird eine von pluggit Avent zu 90 Prozent.
 
Musketier

Musketier

In meiner Begeisterung für die jeden Tag erlebte Lebensqualität seit dem Neubau habe ich anfangs versucht, diesen Gewinn an Lebensqualität auch anderen Menschen zugänglich zu machen die gerade in der Bau-Entscheidung stehen. Der Kern der Gegenargumente war meist ein verletztes "ich habe 40 Jahre so gelüftet, wenn ich das 40 Jahre so gemacht habe dann kann es nicht falsch gewesen sein, also lüfte ich weiterhin per Fenster da ich mir ansonsten etwas eingestehen müsste" - und dagegen kann und will ich nicht angehen. Deshalb werden wir wohl auch noch bei Häusern Baujahr 2023 und wahrscheinlich auch 2085 noch Steinzeitlüftung per Fenster sehen. Deshalb werden wir selbst bei aktuell gebauten Häusern entgegen jeglicher Erkenntnis weiterhin mit jeder Lüftung sinnlos Energie verballern und uns das mit einem trotzigen "noch ist das Gas billig!!!111einself" schönreden.
Wieviel spart denn die Lüftungsanlage tatsächlich Energie, wenn man die Erhöhung des Wohnraums zur Verlegung der Rohre, die Herstellung, Wartung und Betrieb der Anlage gegenrechnet?
Ich hab irgendwann mal ausgerechnet, was uns das Warmwasser kostet und was tatsächlich die Wärmeerzeugung. Ich glaube, das Warmwasser waren zwischen 2 und 3 kWh pro Tag. (müsste ich nochmal nachschauen) Wenn dem so wäre kostet uns das Heizen keine 500€ im Jahr. Wenn dann ne Lüftungsanlage vielleicht nochmal 30% einsparen sollte, sind dass 150€ bzw. 450kWh.
Da fallen allein schon mehr Zinsen für den höheren Kredit für die Lüftungsanlage an. Rechnen wird sich das finanziell nie. Und ob nicht sogar mehr kWh für die Herstellung der zusätzlichen Materialien für Hauserhöhung und Herstellung der Anlage verbraten werden, als die Anlage dann einspart, weiß auch keiner.

Die Lüftungsanlage ist aus meiner Sicht rein ein Komfortmerkmal für den Verzicht aufs Lüften und für die Luftqualität.
Wenn man wirklich den Umweltaspekt bringen will, dann müssten alle deutlich kleiner bauen.

Ich finde es immer wieder amüsant, wie man sich auf der einen Seite über steigende Baupreise aufregt und wieviel besser früher alles war, aber im Gegenzug 15-20T€ für (rechnen wir hoch) 5-10 Minuten Arbeit fürs Lüften pro Tag problemlos verargumentiert. Der Staubsaugerroboter bzw. Rasenmäherroboter spart vermutlich für deutlich weniger Geld deutlich mehr Zeit ein.
im Gegenzug rennen dann alle ins Fitnesscenter, weil man sich zu wenig bewegt.
 
H

HeimatBauer

Falls Du die entsprechenden Threads verfolgen würdest, hättest Du gesehen, dass ich nie in das "achgottachgott ist das Bauen teuer, wir müssen zurück in die 70er" eingestimmt habe sondern stattdessen "you get what you pay for" sage.

Es ist per definitionem ebenso unnötig wie widersinnig, mit dem Tausch der Luft auch die Wärme zu tauschen. Im Sommer wie im Winter. Die Lüftungsanlage schaltet automatisch zwischen Wärmetauscher und Bypass um. Ich habe 24/7 immer perfekte Luft und um ehrlich zu sein fällt mir erst seit ich diese gewöhnt bin erst richtig auf, wie stickig es in den Fensterlüfter-Wohnungen oft ist. Erst letzte Woche fragt mich mein Kollege wie ich eigentlich das Kondenswasser entferne das immer innen an den Fenstern runterläuft - ich nur so: "Welches Kondenswasser?" Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, ist nix stickig, egal in welchem Stockwerk. Im Sommer habe ich es drinnen kühl und die Mücken bleiben draußen. Wenn der Nachbar laute&schlechte Musik hört ist es mir herzlich egal, mein Fenster ist ja zu. Meine Staubsauge-Frequenz ist signifikant niedriger weil viel weniger Hausstaub da ist.

Dass sich eine Lüftung mit einem Rasenmäh-Roboter oder Staubsauge-Roboter gegenseitig ausschließt, wäre mir neu, gibts da ein Gesetz? Wenn ja, bitte sag Bescheid, das würde ich brechen.
Der Staubsaugeroboter hat wie gesagt dank der Lüftung deutlich weniger zu tun.

Das alles kann man alles wegreden, klar, im Zweifel kommt das (ebenso widersinnige wie omnipräsente) Schönreden der Arbeit als kostenloses Fitness-Studio. Nach der gleichen Argumentation sollte man Treppen durch Strickleitern ersetzen und würde sich auch Beton sparen.

Ich kenne beides zur Genüge und habe nebenan ja noch ein Haus mit Steinzeitlüftung stehen. Da ist aktuell ein Stockwerk unbewohnt und da ich noch keinen Nerv hatte ein Loch für den Lüfter in die AUßenwand zu bohren bleibt jetzt eben 24/7 ein Fenster auf Kipp - energetisch unsinnig wie sonstwas, aber man kann sich alles schönreden.

Hier können wir das Thema eh zumachen, der TE hat sich für die Lüftung entschieden und damit für Energie-Effizienz, Lebensqualität und ganz nebenbei für den Wiederverkaufswert des Hauses.
 
H

HeimatBauer

Im Nachhinein muss ich meine Bezeichnung "Steinzeitlüftung" revidieren und mich in aller Form dafür entschuldigen.

Bekanntlich lernten die Menschen in unseren Breitengraden im frühen Mittelalter, dass man den Rauch und die Wärme des Feuers voneinander trennen kann. Dies sorge selbstverständlich auch damals zu einer signifikanten Erhöhung der Baukosten - dass von den diesbezüglichen Protesten heute kaum noch Klageschriften erhalten sind, ist wohl nur der damaligen Nichtexistenz von Internetforen zu verdanken. Dass diese Entdeckung damals der maßgebliche Treiber für eine sprunghaft angestiegene Lebensqualität und Lebenserwartung war, wusste man natürlich erst im Nachhinein.

Wenn wir also die Trennung von schlechter Luft und Wärme auf das frühe Mittelalter (so 500-1000) einordnen können, dann entspricht die (wenig zielführende aber wenigstens das Problem anerkennende) Fensterfalzlüftung eher der Antike, die Lüftung per Fensterkippen also der Bronzezeit. Immerhin.
 
Y

ypg

Die 2000er Häuser waren ja noch nicht so eingepackt wie unsere jetzigen. Wir haben zur gleichen Zeit gebaut @Musketier
In der Regel verläuft das Lüften aber im Vorrübergehen
aber mehr als 1 Minute brauche ich nicht, um Fenster zu öffnen und zu schließen.
Ja, aber mal ehrlich: eine Minute ist kein Lüften, sondern schlichtes Fenster öffnen.
Rat vom Umweltbundesamt:
In der kalten Jahreszeit reicht es je nach Temperatur und Wind aus, 2-3-mal am Tag für ca. 5 Minuten pro Raum mit einem oder mehreren weit geöffneten Fenstern für eine ausreichende Lüftung zu sorgen.
unsere unkontrollierte Wohnraumlüftung namens Kind schwatz mal wieder länger an der geöffneten Tür mit dem Nachbarskind usw.
Das liest sich zwar niedlich und ihr könnt darüber sicherlich schmunzeln, aber genau das ist doch das, was man vermeiden will. Nicht dass das Kind ein Schwätzchen hält, aber das die Energie unkontrolliert aus dem Haus weicht und man dadurch wieder nachheizen muss.
Und ja, es ist schwer, und man verhält sich auch selbst so, aber das gehört eben zu den Nogos.
Wenn mein Mann die Tür offen stehen lässt, dann stecke ich ihm außen einen Schlüssel ran und schließ die Tür. Dem Kind würde ich auch Beine machen ;-) Denn das muss nicht sein.
Wenn das bei Euch so passt, dann ist ja gut. Allerdings lese ich auch in einem anderen Forum öfter, dass sich ohne Lüftungskonzept jetzt Schimmel im Haus einstellt. Und da ist dann der Punkt, wo man nicht Pauschalieren kann mit dem Hinweis „bei uns klappt es ohne gut“. Es gibt genug, die nicht regelmäßig Lüften wollen oder können und wo das Haus nicht furztrocken durch die Bauzeit gekommen ist.
Wieviel spart denn die Lüftungsanlage tatsächlich Energie
Ich kann nur von Lebensenergie reden. Man muss sich halt nicht kümmern, kann morgens ohne Kümmern sich fertig machen und zur Tür raus, abends auch und muss auch nicht irgendwie Kälte ins Haus lassen, wenn man nicht will.
im Gegenzug rennen dann alle ins Fitnesscenter, weil man sich zu wenig bewegt.
Das war mein Argument der fehlenden Elektrik meiner Rollläden. Irgendwo muss man halt abwägen, was noch on top kommt oder was nur standardmäßig gebaut wird. Aber ich verstehe schon Dein letztes Argument zum Thema Baukosten: Alle klagen, bauen sich aber Nice-to-Haves im Werte von 50000€ ein, wenn man die zusätzlichen Qm für Speis, Ankleide und Ki-Ba mit zuzählt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Musketier

Musketier

Falls Du die entsprechenden Threads verfolgen würdest, hättest Du gesehen, dass ich nie in das "achgottachgott ist das Bauen teuer, wir müssen zurück in die 70er" eingestimmt habe sondern stattdessen "you get what you pay for" sage.
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Dass sich eine Lüftung mit einem Rasenmäh-Roboter oder Staubsauge-Roboter gegenseitig ausschließt, wäre mir neu, gibts da ein Gesetz? Wenn ja, bitte sag Bescheid, das würde ich brechen.
Wer hat der kann... wenn aber der TE schon an der Schmerzgrenze ist, dann muß er sich halt entscheiden.
Entweder für Verzicht auf andere Annehmlichkeiten oder für länge Laufzeiten, was bei aktuellen Zinsen zu einem deutlich anderen Preis führt. Da werden aus 20k über die Laufzeit plötzlich 40k oder mehr.
Und wenn er sichs nicht mehr leisten kann, dann kann er ja sein wertiges Haus verkaufen und sicht sich auf dem Wohnungsmarkt eine Wohnung mit Lüftungsanlage.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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