mit / ohne zentraler Lüftungsanlage Erfahrungen

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SebbSebb

Hallo zusammen,

Wir sind am Planen unserer Hausbaus (Holzfertighaus) und überlegen gerade, ob wir mit oder ohne zentrale Lüftungsanlage bauen und würden uns freuen, Eure Erfahrungen darüber zu hören.
Habt ihr mit oder ohne gebaut und wie zufrieden seid ihr damit im Alltag? Ist die Luft im Haus angenehm oder vll zu trocken aufgrund geringer Luftfeuchtigkeit?

Wir versprechen/wünschen uns durch so eine Anlage ständig frische, unverbrauchte Luft im Haus und Vorbeugung gegen Schimmelbildung in einem dicht gebautem Neubau. Denn 2-3mal täglich das Haus Stoßlüften werden wir in der Praxis nicht. Ehrlich gesagt empfinden wir im Alltag bereits einmal täglich Querlüften als lästig. Ab und an Fenster aufmachen, wenn man das Gefühl hat, es machen zu wollen, entspricht eher der Realität. (Aktuell wohnen wir in einem Altbau, da ist das mit dem Luftwechsel kein Thema)

Andererseits ist die Frage, inwiefern man überhaupt häufig Lüften muss bei diffusionsoffener Holzbauweise. Überschüssige Feuchtigkeit soll hier ja ohnehin hinreichend abtransportiert werden. Und ob sich auf 160 qm Wohnfläche die produzierte Feuchtigkeit und CO2 nicht ohnehin gut genug verteilt.

So eine Anlage ist ja nicht gerade günstig und wir kennen auch in unserem Familien- und Bekanntenkreis niemanden, der Schimmel in der Wohnung hatte, obwohl auch nur ab und zu mal ein Fenster geöffnet und nicht ständig quergelüftet wird.

Schwer zu beurteilen, ob das eine tolle Sache ist, über die man sich später sehr freut sie zu haben oder eine teure Angelegenheit mit wenig Mehrwert. Daher würden wir uns sehr über Eure Erfahrungen und Tipps dazu freuen :)

Liebe Grüße
Sebastian
 
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KingJulien

KingJulien

Und ob sich auf 160 qm Wohnfläche die produzierte Feuchtigkeit und CO2 nicht ohnehin gut genug verteilt.
Hast du Türen im Haus?
Ich hab mir ein CO2 Messgerät gekauft um zu sehen, wie weit ich die Lüftung im Winter reduzieren kann, ohne dass die Luft zu schlecht wird.
Bei geschlosser Tür und reduzierter Lüftung (nicht mal Minimum) reißt der CO2 Wert in 1 - 2 Stunden die 1000 ppm Grenze.
Ist die Luft im Haus angenehm oder vll zu trocken aufgrund geringer Luftfeuchtigkeit?
Du musst dich entscheiden, muffige schlechte und feuchte Luft im Winter, oder frische und dafür trockene.
Kann man mit Enthalpiewärmetauscher und produzieren von Feuchtigkeit entgegen wirken.
Ehrlich gesagt empfinden wir im Alltag bereits einmal täglich Querlüften als lästig.
Damit seid ihr prädestiniert für Kontrollierte-Wohnraumlüftung!

Es geht auch nicht nur um Schimmel.
Aufwand des manuellen Lüftens, CO2, andere Schadstoffe die aus allem möglichen ausdünsten, Pollen, Lärm...

Und Fenster darf man auch mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung aufmachen. Man muss nur nicht ;)
 
M

motorradsilke

Wir haben keine Lüftungsanlage, vermissen die auch nicht. Früh geh ich einmal durchs Haus, mach die Rollläden hoch und lüfte. Dann im Laufe des Tages nochmal und abends nochmal, dann werden in einigen Zimmern gleich die Rollläden runter gelassen.
Insgesamt wenig Aufwand. Luftfeuchtigkeit nach knapp 5 Monaten im Haus um die 50%. Keine muffige Luft. Allerdings sind bei uns auch die Zimmertüren fast nie geschlossen. Und sowie das Wetter es einigermassen zulässt, bleiben Fenster offen um die Vögel zu hören und die frische Luft zu geniessen und die Offenheit zu erleben.
 
P

Pinkiponk

Wir bauen ein Fertighaus in Holzständerbauweise, ohne Lüftungsanlage oder Klimaanlage. Anfänglich wären mir Fenster mit Fensterfalzlüftung, die wir in unserem vorherigen Altbau hatten, am liebsten gewesen, aber die verbaut unser Haushersteller nicht. Nach einigem Nachdenken finde ich das auch gut, weil ich mich erinnere, dass diese Falzlüftung beim Fensterputzen doch lästig war und nie so richtig sauber wurde.

Wenn Ihr das Öffnen der Fenster in Eurem Haus lästig findet, habt Ihr aber keine andere Wahl als eine Lüftungsanlage einbauen zu lassen.

Mein Mann und ich mögen es, an ein Fenster heranzutreten, hinauszuschauen und es zu öffnen, die Luft zu riechen und, wie Motorradsilke bereits schrieb, die Geräusche zu hören. Außerdem werden wir, wie auch in unserem alten Haus, immer alle Türen geöffnet haben, weil wir diese Offenheit schätzen. Sollten wir feststellen, dass das mit dem Lüften im neuen Haus "nervt" oder unangenehm ist, rüsten wir einige oder alle Fenster mit Fensterfalzlüftung nach. Im Detail habe ich mich noch nicht damit beschäft, aber man scheint sie "einklipsen" zu können. Dazu gibt es diverse Videos im Internet.

Und, pssst, das ist jetzt echt geheim, ;-) weil manche mich dafür bestimmt ausschimpfen würden. ;-) Ich denke darüber nach, falls es sein muss, einfach ein Stückchen Isoliergummi aus dem Fensterrahmen zu entfernen oder Öffnungen reinzupieksen. Das darf ich nicht einmal meinem Mann sagen und vermutlich mache ich es auch nicht. ;-)

Aber, wie oben erwähnt, wenn Ihr nicht gerne lüftet, bleibt nur die Anlage. Konkrete Erfahrungen habe ich nur mit Büros und öffentlichen Räumen und da sagen mir die Belüftungsanlagen nicht zu und auch die Luft in diesen Räumen schätze ich nicht.

Lieber Hampshire, YPG und Pagoni2020, bitte kommt zurück. Ihr werdet hier wirklich gebraucht und vermisst.
 
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rick2018

rick2018

Nie wieder ohne!
Luft ist immer frisch. Weniger Staub im Haus und für Allergiker auch sehr gut da man einen Pollenfilter installieren kann…
Durch die Wärmerückgewinnung ist eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung ein Nullsummenspiel bei gleichzeitig großem Komfortgewinn.
Alle die keine Lüftungsanlage haben und meinen ihre Luft sei gut sollen bitte mal ein Messgerät mit Aufzeignung hinstellen.
Dann sieht man dass es halt nicht so ist.
Von dem Aufwand mal abgesehen. Ernsthaft, jeden morgen durchs Haus laufen und überall die Rollläden hochmachen?
In der Zeit habe ich schon meinen Kaffee getrunken. Abends das Gleiche rückwärts. Neubau ohne elektrische Rollläden. Das es das noch gibt?
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

Hallo, bisher hatte ich in keiner selbstbewohnten Immobilie eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Nun wohne ich in meinem Passivhaus (superdicht) seit September 2021 mit einer zentralen Kontrollierte-Wohnraumlüftung von Maico. Vorher für 3 Jahre als Übergang bewohnt eine Neubauwohnung Massivbau (Stein auf Stein): 2.5 Jahre von 3 die ich dort wohnte feucht, muffig, einfach mies! Mehr lüften konnte ich nicht da ich i.d.R. mehr als 10h ausserhäusig bin und Abends mehr als Stosslüften im Winter bei einer trägen Fußbodenheizung keinen Spass macht. Mein altes HAus war so undicht das ich keine Fenster aufmachen muss(bald ..te) um zu lüften. Energetisch natürlich ein GAU.

Die Luft im neuen Haus (ohne Enthalpietauscher) ist "gefühlsmässig" immer gut. Temp. und Luftfeuchtigkeit zeige ich momentan nur per einfachem Instrument an und die Werte liegen bei 40-55% Luftfeuchte. (trotzdem denken wir nach den Enthalpietauscher nachzurüsten was bei der Anlage möglich ist)

Durch einen Konfigurationsfehler vor 2 Tagen (habe ein bisschen mit der Air@Home App herumgespielt und vergessen zu speichern) hatte ich die Anlage ausgestellt und mich am nächsten Tag (gestern) über schlechte Luft gewundert. Hatten aber bereits Filter bestellt da die alten schmutzig waren und dache es liegt daran. Heute Filter getauscht und gesehen Anlage läuft nicht. Angestellt und nun ist alles wieder wie es muss. Wirklich nie wieder ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Ist wie Sitzheizung, Abstandstempomat oder Keyless. Wer den Komfort einmal hatte wird nie wieder darauf verzichten wollen (natürlich bestätigt auch hier die Ausnahme die Regel)
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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