Wärmepumpe richtig einstellen

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J

James-1

Hallo liebe Foren-Gemeinde,

seit einigen Monaten wohnen wir nun in unserem Einfamilienhaus (150 m² Wohnfläche). Wir haben überall Fußbodenheizung und heizen mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe (unterstützt durch Wärmerückgewinnung der Abluftanlage).

Weil wir eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben, haben wir uns gegen einen zweiten Zähler (HT/NT) entschieden und lassen die Heizung über den "normalen" Zähler mitlaufen, um möglichst viel eigen-produzierten Strom zu nutzen.
Insofern habe ich natürlich keinen exakten Überblick über den Verbrauch der Heizung. Bei derzeitigen Minus-Temperaturen (-10 bis -12°C) liegt unser tägl. Gesamtverbrauch bei rd. 30 kWh.

Dies vorausgeschickt möchte ich gern wissen, ob ich an den Einstellungen der Wärmepumpe etwas optimieren kann, um ggf. den Verbrauch zu senken.
Hydraulischer Abgleich wurde nach Inbetriebnahme gemacht, in jedem Raum haben wir Thermostate (Skala: 1-5).
Die Wärmepumpe hat einen Außenfühler, einstellen kann ich die Heizkurve und die sog. Parallelverschiebung.

Anfangswerte waren: Raumtemp: 20°C, Heizkurve: 30°C

Im Web gibt es Anleitungen zum Einstellen. Da heißt es: Alle Thermostate voll öffnen (um Störfaktoren auszuschließen) und die Heizkurve so weit abflachen, dass gerade noch die gewünschte Temp. erreicht wird.

Aber: Sollen Raumthermostate denn ständig auf höchster Stufe stehen? Dann kann ich ja nicht noch nach oben nachregulieren, wenn mir danach ist!?

Welche Raumtemp. sollte idealerweise bei Stufe 3 erreicht sein? 20°C? Dann wäre die Heizkurve bei 30°C wohl ziemlich richtig. Aber dann müssen doch die Stellantriebe ständig die Ventile schließen und auf die Art und Weise "abregeln", weil es sonst zu warm wird - und die erzeugte Wärme wird nicht optimal genutzt? Also lieber Heizkurve runter und Raumthermostat weit aufdrehen (5 im Bad, 4 in Wohnräumen)?

Bin für jeden Tipp dankbar!

Gruß
James
 
W

wasti-1

Welche Raumtemp. sollte idealerweise bei Stufe 3 erreicht sein? 20°C? Dann wäre die Heizkurve bei 30°C wohl ziemlich richtig. Aber dann müssen doch die Stellantriebe ständig die Ventile schließen und auf die Art und Weise "abregeln", weil es sonst zu warm wird - und die erzeugte Wärme wird nicht optimal genutzt? Also lieber Heizkurve runter und Raumthermostat weit aufdrehen (5 im Bad, 4 in Wohnräumen)?
Damit stellst du die falsche Frage. Aus meiner Sicht die richtige Frage: "Welche Raumtemperatur wollen wir erreichen?" Du bist in deinem eigenen Einfamilienhaus. Dir kann es egal sein, ob die Norm 20 Grad für Wohnräume vorgibt - fühlt ihr euch bei 20 Grad wohl?
Unere Wohlfühltemperatur liegt bei 24 Grad im Wohnzimmer. Nachdem dies der wärmste Raum ist, habe ich dort das Thermostat auf 25 (gestellt) es geht bis 30 -> und danach die Heiztemperatur an der Wärmepumpe eingestellt. Dies war bei mir ein Prozess von mehreren Tagen, da es bei uns einen großen Unterschied macht, ob die Sonne scheint oder nicht. Wenn die Sonne scheint wird es schnell zu warm, wenn es den ganzen Tag bewölkt ist haben wir "nur" 22 Grad im Wohnzimmer- dann kann ich Notfalls noch auf "30" hochstellen. Bringt bei der Trägheit der Heizung aber meistens nichts - man fühlt sich aber besser :o
 
H

HB-Blog-1

Hallo James,

ich mache es mal ein wenig einfacher und denke, dass damit Deinem Problem geholfen ist. Auch wir hatten am Anfang so unsere Einstellungsschwierigkeiten mit der Wärmepumpe. Bis uns ein freundlicher Service-Heizungsfachmann bei der Wartung folgenden Tipp gegeben hatte:

Nimm dir einen Referenzraum. Bei uns ist es das Bad, was der Techniker uns empfohlen hatte. Macht auch Sinn, da man es nach dem Duschen oder Baden gerne warm hat. In diesem Raum das Thermostat auf volle Pulle. Anhand dieses Raumes regelt sich der Rest. Danach kann die Heizkurve und alle anderen Thermostate nach belieben eingestellt werden. Wir fahren sehr gut mit damit.

Natürlich kann auch ein anderer Raum als Referenz genutzt werden.

Viele Grüße vom HB-Blog
 
M

Mattia-1

Nimm dir einen Referenzraum. Bei uns ist es das Bad, was der Techniker uns empfohlen hatte. Macht auch Sinn, da man es nach dem Duschen oder Baden gerne warm hat. In diesem Raum das Thermostat auf volle Pulle. Anhand dieses Raumes regelt sich der Rest. Danach kann die Heizkurve und alle anderen Thermostate nach belieben eingestellt werden. Wir fahren sehr gut mit damit.
Ich habe auch bei der Einstellung der Wärmepumpe Probleme. Deshalb ist dein Vorschlag sehr gut und eigentlich simpel. Ich werde das ebenfalls so versuchen.
Vielen Dank ;)
 
R

Robert-1

Ich hatte auch meine Schwierigkeiten mit der Einstellung. Im Bad habe ich das auch probiert und das hat gut funktioniert. Dann hatte ich die richtige Temperatur in allen Räumen.
 
W

WPC Rubigen-1

Mein Tipp:
Der Wärmepumpenregler soll und kann die Regelung der Vorlauftemperatur in Abhängigkeit zur Außenlufttemperatur übernehmen. Die vorhandenen Raumthermostate sollen dabei möglichst keine Funktion übernehmen, sprich voll geöffnet sein, ausser in Räumen, die nicht oder nur minim beheizt werden sollen. Da darf mit dem Raumthermostat die Raumtemperatur begrenzt werden. Die Einstellungen dafür sind in den meisten Fällen:
Stufe 1: Frostschutz
Stufe 2: 15-18°C
Stufe 3: 18-21°C
Stufe 4: >21°C
Stufe 5: voll geöffnet, keine Regelung.
Die tatsächlich erreichten Temperaturen sind aber abhängig vom Fabrikat und von der räumlichen Anordnung des Fühlers.
Wichtig ist, dass die Heizkurve mit den Einstellungen für Steilheit und Krümmung auf die Charakteristik des Gebäudes passt und die Vorlauftemperatur immer auf dem Wert liegt, den das Haus für das Erreichen von 20-22°C Raumtemperatur benötigt.
Und: Sind Sie sich bewusst, dass eine um 1°C höhere Raumtemperatur ein Plus von 7% beim Energieverbrauch bewirkt.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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