Wie Hausbau + Grundstück heute noch leisten?

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L

Lumpi_LE

Die Sorgen um einen langen Kredit und hohe Restschuld sind eigentlich nur berechtigt wenn man eine unverkäufliche Immobilie herstellt.
Bekannte bauen auf dem Grundstück ihrer Eltern, hinter deren Haupthaus eine große Scheune zum Wohnhaus um, mitten im Nirgendwo. Das ist quasi unverkäuflich, außer man verkauft das gesamte Land mit allem was darauf ist, liegt dann aber immer noch 40 min von der nächsten 15tausender Stadt entfernt.
Kostet eine knappe Million, die zu tilgen geht fast das halbe Einkommen darauf.
 
F

fragg

Deutschland ist exportweltmeister (okay, nicht mehr, aber guter Platz drei) und wird da auch mittelfristig bleiben.

Berlin ist Hauptstadt.

schau mal in andere Hauptstädte und guck mal was da Haus und Grund kosten, und dann freu dich, das in Berlin alles so günstig ist. ohne krieg werden die preise steigen. das wollen viele nicht sehen und schwabulieren von blase, deren Horizont endet aber auch spätestens an der Landesgrenze.

es ist in anderen Regionen der Welt durchweg üblich 50% des haushaltsnettos in miete zu investieren.

wie viel würde dich denn ein vergleichbares Haus an miete kosten? warum genau sollte jetzt dein Hausbauprojekt billiger als das sein?

wir zahlen 50% haushaltsnetto (stand Beantragung) an rate - in 7 Jahren ist unsere rate geringer als ein vergleichbare miete, in 10 Jahren ist unsere Immobilie (speckgürtel) das doppelte wert und in 20 Jahren unsere Eltern tot. in 35 Jahren gehe ich in Rente, und unsere Haushaltsrente stand heute ist schon das dreifache der Rate. Tendenz steigend.

Unser Haushaltsnetto ist zwischen Beantragung des Kredits und vollauszahlung des Kredits durch Tarifverträge, Stufenaufstieg und den Jobwechsel meiner Frau um 17% gestiegen.

Dann nehmt halt einfach ne halbe Millionen auf, baut euch was schickes. der limitierende Faktor dabei sind nicht die äußeren umstände oder die Bank. wenn du bauen möchtest, die Banken warten auf dich. wenn du lieber wartest, wirst du vermutlich aber sehr sehr lange warten müssen.
 
B

Buchweizen

Die Sorgen um einen langen Kredit und hohe Restschuld sind eigentlich nur berechtigt wenn man eine unverkäufliche Immobilie herstellt.

Aber auch dann muss man sich doch nur dann Sorgen machen, wenn man nicht hauptsächlich für sich und das neue Lebensgefühl, sondern mit dem Wunsch, Gewinn durch einen späteren Verkauf zu machen / machen zu müssen, kauft oder baut.

Bekannte bauen auf dem Grundstück ihrer Eltern, hinter deren Haupthaus eine große Scheune zum Wohnhaus um, mitten im Nirgendwo. Das ist quasi unverkäuflich, außer man verkauft das gesamte Land mit allem was darauf ist, liegt dann aber immer noch 40 min von der nächsten 15tausender Stadt entfernt.
Kostet eine knappe Million, die zu tilgen geht fast das halbe Einkommen darauf.
Wenn es ihnen das wert ist, passt es ja. Alles ist eben genau so viel wert, wie jemand bereit ist, dafür auszugeben.

Schaut ihr zufällig "Mountain Life" auf TLC? Da werden die aus meiner Sicht tollsten Häuser die man sich vorstellen kann "verscherbelt". Verscherbelt bedeutet, moderne 250qm Wohnfläche auf 4ha Grund in tollster Natur für unter 400k Dollar. Warum ist das so günstig, wo ein Wohnklo in New York unbezahlbar ist? Weil diese Häuser am Abend der Heide stehen. Wollen viele eben nicht. Für den Alltag, gerade im Alter, ist das auch nichts. Aber die vereinzelten Leute, die das mögen und keine Anbindung an eine Stadt benötigen, die zahlen. Wenn auch nicht die Millionen, die ein gleichwertiges Haus in NY kosten würde (wobei ich glaube, dass es dort solche großen Häuser gar nicht gibt).
 
B

Buchweizen

schau mal in andere Hauptstädte und guck mal was da Haus und Grund kosten, und dann freu dich, das in Berlin alles so günstig ist. ohne krieg werden die preise steigen. das wollen viele nicht sehen und schwabulieren von blase, deren Horizont endet aber auch spätestens an der Landesgrenze.
Ganz genau! Einfach mal in London auf Häusersuche gehen und danach eine Kerze dafür anzünden, dass die Preise in Deutschland so niedrig sind.
Und dass sie NOCH niedriger werden, also sinken, das glaube ich auch absolut nicht. Selbst wenn die Zinsen steigen. Die Preise werden dann nicht mehr in dem Maße steigen wie in den letzten Jahren, aber sie werden auch nicht verfallen.
 
A

Altai

Ich habe schon ein paar Mal geschrieben, man hat immer "Schulden" für den Rest des Lebens bei sich selbst, der Lebensunterhalt muss schließlich bestritten werden. Inklusive Wohnen und allem, was sonst noch so anfällt. Das Geld muss man verdienen, bis man irgendwann die Rente erreicht... Wenn ich (Beispiel) 3000k€ im Monat durch den Schornstein jage, dann habe ich bis zur Rente in 26 Jahren noch fast eine Million ranzuschaffen!
Sorgen um Jobverlust, Zusammenbruch der Wirtschaft, Krieg oder sonstige Katastrophen sind sicher berechtigt, treffen aber jeden gleich. Das eigene Haus mag sicher teurer sein als eine Wohnung (und notfalls kann man in "ein Zimmer Küche Bad" umziehen), aber bezahlen muss man beides.
Es ist eine Mentalitätsfrage, ob man optimistisch ist oder pessimistisch.
Wenn in 15 Jahren meine Finanzierung ausläuft und ich tatsächlich eine Anschlussfinanzierung nicht stemmen kann, dann habe ich 15 Jahre schön gewohnt, die Kinder sind dann aus dem Haus, und die Restschuld wird ja hoffentlich (gefragte Großstadt) den Immobilienwert nicht übersteigen.
Dass man in der Rente nicht mehr abzahlen mag, dass nach 15-20 Jahren die ersten Sanierungen anstehen und es schön ist, wenn man dann schon gut was abgezahlt hat, ist verständlich.
Es ist schon bei euch, zu sagen, mit dieser Rate (aus der dann die Kredithöhe folgt), fühlt ihr euch noch wohl. Und wenn das eben nicht für eine Immobilie in Berlin reicht... dann wollt (oder könnt) ihr euch eben keine leisten. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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