Schornstein vorsorglich einbauen

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Hallo!

Meine Frau und ich planen derzeit den Bau eines Einfamilienhauses (KFW 55, ca. 175 m² Wohnfläche, Wärmepumpe).

Wir sind uns unsicher, ob wir einen Schornstein einbauen lassen sollen.

Einen Ofen würden wir in erster Linie der Gemütlichkeit wegen nutzen. Es geht uns also um die Optik und weniger um die zusätzliche Wärmequelle.

Diesen Zweck würde also theoretisch auch ein Elektrokamin erfüllen.

Gegen einen „echten“ Ofen spricht, dass dieser wohl große Mengen Schadstoffe ausstoßen würde und Holz als Brennstoff teilweise in der Kritik steht.

Der finanzielle Aspekt spielt bei diesem Thema für uns eine eher untergeordnete Rolle.

Da es später fast unmöglich wäre, einen innenliegenden Schornstein nachzurüsten, überlegen wir, vorsorglich einen Schornstein einbauen zu lassen. Diesen müsste man natürlich noch oben hin abdichten. Ein Außenschornstein kommt aufgrund des Grundrisses nicht in Betracht.

Möglicherweise würden wir uns trotzdem erstmal für einen Elektrokamin entscheiden.

Nun meine eigentliche Frage:

Kann man einen innenliegenden Schornstein langfristig/für immer unbenutzt lassen oder sind dadurch Nachteile für das Haus zu erwarten?

Ich stelle mir vor, dass irgendwo unbemerkt Feuchtigkeit eindringt oder Wärmebrücken entstehen…

Über eure Meinungen und Tipps wären wir sehr dankbar! :)
 
M

motorradsilke

Einen Schornstein, der genutzt wird, nutzt du ja auch nicht rund ums Jahr täglich. Mindestens im Sommer steht der ja auch monatelang ungenutzt. Viele nutzen ihren Kamin ja auch nicht täglich.

Allerdings denke ich, dass ihr, wenn ihr euch jetzt schon wegen angeblichem Schadstoffausstoss und Holzkritik gegen einen richtigen Kamin entscheidet, das auch in ein paar Jahren nicht anders sehen werdet. Der Trend geht ja immer mehr in diese Richtung. Und die Anforderungen an Kamine und Öfen steigen. Unseren Kamin aus dem alten Haus, den wir 2005 eingebaut hatten, hätten wir nur noch bis 2024 nutzen dürfen.
 
OWLer

OWLer

Ich denke auch dass die Anforderungen da in Zukunft angehoben werden müssen bzgl. Schadstoffausstoß. Die DUH hat sich ja jetzt an den Dieseln abreagiert. Zudem ist die CO2-Bilanz (kurzfristig) schlecht, sobald das Käferholz verheizt wurde.

Gestern mit dem Rad in der Stadt und meine Frau wollte mit nach der Rückkehr nicht glauben, wo ich war, da ich so nach Lagerfeuer gestrichen haben soll.

Evtl lässt sich ein Gas Kamin vordenken? Meine Frau wollte ursprünglich auch unbedingt einen Kamin. Der Schornstein passte aber nicht in den Grundriss. Jetzt gucken wir Feuer auf Netflix und YT.
 
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motorradsilke

Ich denke auch dass die Anforderungen da in Zukunft angehoben werden müssen bzgl. Schadstoffausstoß. Die DUH hat sich ja jetzt an den Dieseln abreagiert. Zudem ist die CO2-Bilanz (kurzfristig) schlecht, sobald das Käferholz verheizt wurde.

Gestern mit dem Rad in der Stadt und meine Frau wollte mit nach der Rückkehr nicht glauben, wo ich war, da ich so nach Lagerfeuer gestrichen haben soll.

Evtl lässt sich ein Gas Kamin vordenken? Meine Frau wollte ursprünglich auch unbedingt einen Kamin. Der Schornstein passte aber nicht in den Grundriss. Jetzt gucken wir Feuer auf Netflix und YT.
Magst du das mit der CO2 Billanz mal erklären? Ein Baum gibt m.W. beim beim verbrennen das CO2 ab, was er während des Wachstums aufgenommen hat. Neutraler geht es eigentlich nicht, wenn man den CO2 Ausstoss beim holen aus dem Wald vernachlässigt.

Ich liebe diesen Geruch, auch deshalb ist in meinen Augen weder Gaskamin und schon gar nicht YT oder Netflix vergleichbar.
 
OWLer

OWLer

Magst du das mit der CO2 Billanz mal erklären? Ein Baum gibt m.W. beim beim verbrennen das CO2 ab, was er während des Wachstums aufgenommen hat. Neutraler geht es eigentlich nicht, wenn man den CO2 Ausstoss beim holen aus dem Wald vernachlässigt.
Mit der Argumentation ist nunmal auch Erdöl und Braunkohle CO2 Neutral. Kommt immer auf den Betrachtungszeitraum an. Wir müssen jetzt und die nächsten Jahrzehnte CO2 reduzieren. Dass der Baum rollierend in 100 Jahren wieder nachgewachsen ist, hilft in unserer Situation nunmal nicht.
„Natürlich“ Würde dein Heizholz irgendwann auch Kohle oder Öl und weitestgehend eben kein CO2.
 
M

motorradsilke

Mit der Argumentation ist nunmal auch Erdöl und Braunkohle CO2 Neutral. Kommt immer auf den Betrachtungszeitraum an. Wir müssen jetzt und die nächsten Jahrzehnte CO2 reduzieren. Dass der Baum rollierend in 100 Jahren wieder nachgewachsen ist, hilft in unserer Situation nunmal nicht.
„Natürlich“ Würde dein Heizholz irgendwann auch Kohle oder Öl und weitestgehend eben kein CO2.
Naja, der Baum stirbt aber ohne dass wir ihn fällen auch und gibt dann die gleiche Menge CO2 beim verwesen ab, ohne dass seine Energie genutzt wird. Und für den genutzten Baum werden neue Bäume gepflanzt, die wieder CO2 aufnehmen.
Kein Vergleich zu Öl und Gas.
 
Zuletzt aktualisiert 05.05.2024
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