Grundriss Einfamilienhaus-Sattelhaus mit Keller, ca. 200 qm

4,60 Stern(e) 11 Votes
Y

ypg

Ich mag solche Häuser ohne Dachüberstand und alles ein bisschen nüchtern gehalten. Aber hier passen Fenstergrößen nicht in die Hausbreite. Es entsteht ein Mißverhältnis. Auch die hintere Fassade: das Haupthaus, also OG sieht auf dem viel zu breiten Sockelbau (anders kann ich es kaum beschreiben, weil es auch nur so wie Sockel aussieht und nicht nach tollem WZ)
Vielleicht meint @i_b_n_a_n das mit hässlich, denn es sieht natürlich etwas "eigenartig" aus. Naja, bei einem Freund würde ich auch ein anderes Wort verwenden, damit er es kapiert.
Meine Meinung zur Fassade: teilweise sehr eigensinnige Gestaltung: etwas schreit nach Symmetrie _oder_ spannende Fensterwahl (zB Giebelseite Front), wird aber beides nicht umgesetzt. Statt dessen gleiche Fenster, aber verschoben versetzt. OG im Westen schreit nach Symmetrie oder Spannung, ist aber leider auch mißlungen. Das hat DIY-Charakter, ja.
Kelleraussenaufgang gehört, wenn man schon massig Flächen überdacht, auch überdacht. Der Haupt-Eingang ist dunkel, muss man quasi suchen, ist nicht einladend und verfehlt dadurch seine Bestimmung. Das Panoramafenster zum Essbereich im Westen dürfte gar nicht überdacht sein: Der Raum dahinter bekommt kein Licht, allerdings ist ein Panoramafenster oder große Terrassentür aber ja dafür da, nach links, rechts und in den Himmel schauen zu können. Von innen siehst Du oben und unten aber nur Decke und Boden, links und rechts Wand der Überdachung und Terrasse. Das engt den Blick in den Garten bzw Natur massiv ein. Und das gerade in einem Raum, wo man Licht und Ausblick haben möchte. Teure Umsetzung für negative Wirkung.
Interessant wird hier übrigens die Setzung der Kellerfenster!
Zum Balkon: wozu bitte? Wollt Ihr Kinderbesuch im Schlafzimmer? Wenn man unbedingt einen Balkon haben möchte, weil man sich morgens oder abends darauf sieht, weil man Raucher ist, oder weil man Sauna oben hat oder Büro, also irgendein Grund, warum man einen Balkon täglich oder einmal die Woche eine oder zehn Minuten besucht, dann reicht auch ein kleiner Balkon. Größe bedeutet nicht schön! Nochmal: er wird nicht besser, wenn man ihn größer macht.
Das Aufgreifen der weiten östlichen Überdachung (Garage/Carport) planlinks in den Westen und die anderen genannten Fauxpas (Fenster) nehmen dem Haus gestalterische Qualität. Wieder DIY-Charakter.
Innen: Küchentür braucht man hier nicht. Schiebetüren sind nicht einfacher in der Handhabung. Etwas mehr Planung als Schlauchräume könnte man erwarten.
Kellerzugang im Wohnbereich wäre für mich ein Nogo und ein Grund zu erkennen, in der Planung neu anzufangen.

Jetzt kannst Du natürlich alles entschuldigen mit „das ging nicht anders“, aber was willst Du uns damit sagen? Dass Ihr nicht planen konntet? Dass ihr mit den Fehlern gern lebt, weil es Deine Frau geplant habt? Weil ihr gern ein Mio für ein Haus ausgebt, dass von außen eher eigenwillig als nett aussieht? Innen ist ja noch nicht mal etwas besonderes geplant, was diesem Haus eine persönliche Note gibt: außer natürlich die Einheit Eltern. Da gehört schon eine Kunst dazu, es schlecht umzusetzen.
Die meisten Hausentwürfe haben Engstellen, weil sie mit Qm haushalten müssen. 20, 30qm mehr zuzufügen ist keine Kunst, man muss sie dann nur bezahlen.
Insgesamt ist in meinen Augen der grundsätzlice Ansatz schlechter als der Ansatz vor einem Jahr.

Ja, und dann die Preisvorstellung. Ich frage mich da wirklich, wo Eure Lernkurven hinsichtlich Preisfügung und Entwerfen sind.
Auch wenn jetzt wohl etwas mehr Budget vorhanden sein soll, wächst der Entwurf Euch über den Kopf hoch hinaus.

Mit den statischen Rafinessen und mir zweifelhaften Öffnen der thermischen Hülle, wo es nur geht, schlagen die Wohn-Qm wohl mit 3500€ mindestens zu Buche. Dazu kommt der Keller und die Garage.

Sollte mich jetzt nicht wundern, wenn gleich Beiträge kommen, die mit dem Ratschlag des Selbermachens zur Preisreduzierung kommen... quasi der Running-Gäg in diesem Hausfrauenforum. Viel Niveau gibt es hier nicht mehr. Deshalb: Allen viel Glück weiterhin. Genießt Euer Heim, ob Wohnung oder Haus!
 
S

Stein2023

@ypg : Mein Mann und ich bedanken uns zunächst einmal für dein ausführliches Feedback. Lieben Dank! Gerne nachfolgend etwas grundsätzliches: Wir haben ziemlich genaue Vorstellungen wie wir unser Haus verwirklichen wollen. Deshalb haben wir a la DIY versucht, unsere Vorstellungen in einen Entwurf zu visualisieren, welches natürlich nicht in Stein gemeißelt ist (sonst wären wir hier in diesem Forum nicht aktiv). Was wir schon oft genug im Bekanntenkreis mitbekommen haben: Ein ewiges Ping Pong mit dem Architekten, bis dieser entnervt nur noch irgendwas "hinklatscht", Hauptsache die BauherrIN gibt Ruhe. Genau diese endlosen Schleife wollen wir vermeiden und zumindest so Vorarbeit leisten, dass der Architekt Modifizierungen vornehmen und nicht gleich den gesamten Plan neu aufsetzen muss. Und das ist für uns die Hauptfrage: Könnte der Architekt am Plan ansetzen und damit arbeiten?

Dank vielen nützlichen Hinweisen hier haben wir zumindest, so erscheint es uns, keine wesentlichen Fehler mehr mit Abständen oder zu ineffizienten genutzten Flächen gemacht. Für den einen mag das derzeit typische Sitzfenster ein Highlight sein oder der Abwurfschacht für die Wäsche... Für uns sind es andere Aspekte wie zum Beispiel der kurze Weg von der Küche in den Keller, eine ausgiebige und jederzeit aufgeräumte Garderobe, der kurze Weg vom Auto trockenen Fußes in das zu Hause oder den Fakt, dass man 2 Autos nebeneinander unter dem Carport parken kann. Um nur ein paar Highlights unserseits bei dem Entwurf zu nennen...Das mag für den Ein oder Anderen als langweilig oder No-Go-Aspekt erscheinen, aber jede/r Planer*in hat seine eigene Vorstellung, seine/ihre eigenen Wünsche oder Prioritäten, deshalb ist auch jeder Entwurf als individuell zu sehen und nicht direkt als Fail abzustempeln...


Nun zum konkreten Entwurf:

- Fensterbreiten und Anordnungen: Ja, sehen äußerst unglücklich aus. Aber da hoffen wir auf die Expertise des Architekten.
- Kellerabgang vom WZ: Für uns kein No-Go, da wir viel Vorräte im Keller lagern und diesen hauptsächlich zum hochholen von Vorräten nutzen werden. Für Gartengerätschaften, Autoreifen, Werkzeuge etc. gibt es den Außenkellerzugang.
- Terrassenüberdachung: Eine Terrassenüberdachung ist für uns wichtig, da wir die Outdoorküche oft, auch im Winter, nutzen werden. Und das permanente lästige abdecken von Gartenmöbeln kennen wir nur zu gut von unseren Eltern. Die Aussicht ist uns da eher zweitrangig. Was uns jedoch zum Nachdenken bewegt hat, ob es tatsächlich zu dunkel wird!? Hierzu haben wir doch eigentlich 2 doppelflüglige Balkontüren in den Süden geplant. Sollte das nicht ausreichen?
- Balkon: Ganz ehrlich: Den brauchen wir vermutlich echt. Er hat sich nur angeboten. Wir wollten den ursprünglich zum Wäsche aufhängen. Jedoch könnten wir dies auch auf dem Dach der Garage vermutlich tun.
- Carport: Ein Eckgrundstück zu planen samt Zufahrt, Stellmöglichkeiten, einer Garage und einem anständigem Hauseingang inkl. dem gesamten Rest ist nicht so einfach. Für uns ist die präsentierte Lösung eigentlich ganz gut: 2 Trockene Stellplätze für die Autos + Garage. Wenn das Ganze aufgrund der Statik dann einen Mehraufwand von +30k kostet, dann überlegen wir uns das nochmal.
- Außenansicht von der Nordseite: Ja, waren uns auch hier uneinig darüber, ob es bescheiden aussieht. Daher besteht die Überlegung, den Erker am Norden kürzer zu machen und die gesamte Nordwand (EG+OG) gleichzusetzen. Dann hätten wir im Schlafzimmer auch die nötige breite (das wären in Summe 7-8qm mehr, und keine 20-30 ;))

Vielleicht erhalten wir ja auf Basis unseres Ansatzes nochmal konstruktive Kritik und kriegen widergespiegelt ob der Grundriss bewohnbar ist bzw. wo grobe Schnitzer uns noch unterlaufen sind.

Vielen Dank.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

Mag sein das es im Bekanntenkreis negative Erfahrungen mit Architekten gab. Davon muss man aber nicht ausgehen. Sonst brauchst du morgens ja gar nicht mehr aufstehen,-)
Es ist zur Genüge hier im Forum beschrieben das und warum man keine eigenen Pläne mit zum Architekten nimmt. Und nein, es gibt keinen Grund das doch ausnahmsweise zu tun. Der nimmt Geld (nicht weniger wenn du schlechte Pläne mitbringst) UND der hat das 3-x Jahre studiert. Lass den doch (mit klaren Ansagen zum Raumprogramm) machen…
Ich muss hier auch nicht freundlich sein, Nette Worte machen den Entwurf nicht besser. Ihr wollt allen Ernstes 1 Mio versenken in einem Laienentwurf? Tut euch das bitte nicht an…
 
M

Marvinius

Ihr wollt allen Ernstes 1 Mio versenken in einem Laienentwurf? Tut euch das bitte nicht an…
Wir haben immerhin etwas über 0.5 Mio in einen "Laienentwurf" versenkt und sind seit 5 Jahren glücklich damit.
Wir hatten allerdings aus dem alten Haus einen für uns funktionierenden Grundriss einer Wohnetage, den punktuell verbessert und gängige Kataloggrundrisse für Keller und OG ergänzt. Mit einem brauchbaren, überregional tätigen GU konnte das dann auch umgesetzt werden, allerdings mit nicht unerheblichen Mehrkosten.
Aber hier, bei Kellerabgang im Wohnzimmer würde ich auch dringend zum Abbruch raten.
Außerdem sollte niemand auf die Idee kommen, einen Balkon zum Wäschetrocknen zu bauen. Wenn man schon am Wäschetrockner sparen will oder muss, sollte man mit Hausbau überhaupt nicht anfangen....
 
Y

ypg

Gerne nachfolgend etwas grundsätzliches:
Ich bin nun schon seit 10 Jahren hier im Forum. Ehrlich? Ich kann diese Begründungen, warum man es gern lieber mehr schlecht als recht haben möchte, nicht mehr lesen. Es sind immer gleich oder ähnliche naive Argumente. „Ich will das individuell, ich bin anders, ich bin besonders, kein (Architekt) wird mich verstehen oder Ihr versteht mich nicht“
Das Haus hat das gleiche Raumprogramm wie fast jedes für Familien mit 4 Personen. Ihr seid da nicht besonders. Das ist mit drei Sätzen dem Architekten erklärt. Und eine überdachte Terrasse, ein Schlafzimmer, ein Bad oder ein Kellerzugang geht auch in „gut“.
Und auch das verzehrte Weltbild, dass Wäschetrocknen über 30 qm braucht, dann bitte richtig mit Zugang vom Hauswirtschaftsraum und ohne Blicke der Nachbarschaft.
Wie stellst Ihr Euch da vor? Ihr gebt dem Architekten den Entwurf, und wenn er anfängt, die statischen Herausforderungen gerade zu rücken und alles mit fähigen Augen zu verbessern, bekommt ihr doch das P in den Augen und sagt zu Euch: siehst Du, der versteht unseren Entwurf nicht.
Und falls ihr es immer noch nicht verstanden habt: mit dem Budget ist keine herausragende Architektur machbar.
Das Ping Pong Spiel spielt ihr übrigens selbst seit ü einem Jahr auch ohne Architekt sehr gut.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
Im Forum Grundrissplanung / Grundstücksplanung gibt es 2298 Themen mit insgesamt 80232 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben