Energieeinsparnachweis zum Zeitpunkt des Finanzierungsantrags.

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I

Irgendwoabaier

Moin,
anscheinend wollen die Banken ja schon den Energieeinsparnachweis zum Zeitpunkt des Finanzierungsantrags haben, zumindest wenn man den KfW153-Anteil mitberücksichtigen möchte. Nun besteht bei uns keine Frage, ob wir den Stand Kfw70 nach Energieeinsparverordnung 2009 erreichen oder nicht, sondern eher: kommen wir auf Kfw55 oder nicht. Da aber die Kosten für KfW55-Zertifizierung wohl nicht den Einsparungen durch den Tilgungszuschuss entsprechen, und Kfw40 nicht erreicht werden wird, stellt sich eine Frage, wie man die Zeit bis zur Fertigstellung der Finanzierungs-Antragsunterlagen sinnvoll verkürzen kann. KfW55-Zertifizierung würde entfallen...

Sollte man eher konservativ/vorsichtig rechnen, mit den konservativen Werten die Anfrage starten, und danach diverse Parameter noch optimieren, um die Werte für KfW55 zu erreichen, oder lieber etwas mehr Zeit am Anfang investieren, und erst sehen, was man am Ende erreichen wird, bevor man den Antrag abschickt?

Gruß
I.
 
N

nordanney

Unser Energieberater hat eine lockere Berechnung gemacht, damit wir auf KfW 70 gekommen sind. Damit haben wir das KfW-Darlehen auch beantragt (eine spätere Änderung ist bei der KfW noch lange möglich). Da wir nun eine bessere als unterstellte Haustechnik haben, die Fenster keinen pauschalen Uw-Wert von 1,1 sondern 0,86 erreichen und einige Kleinigkeiten sich noch geändert haben, könnten wir auch problemlos auf KfW 55 umstellen (wollen wir aber nicht, da dann ja verschiedene Zusatzkosten anfallen wie eine Baubegleitung, Blower Door Test etc.).
 

€uro

Hallo,
....anscheinend wollen die Banken ja schon den Energieeinsparnachweis zum Zeitpunkt des Finanzierungsantrags haben, zumindest wenn man den KfW153-Anteil mitberücksichtigen möchte.
Das ist logisch und auch nicht verwunderlich, da geförderte Anteile am Gesamtbedarf den eigenen Ertragsanteil der jeweiligen Bank u.U. erheblich schmälern.
Theoretisch ließen sich viele BV, nach Abzug des Eigenkapitals bzw. Eigenleistungsanteils, völlig ohne weitere Bankbeteiligung realisieren, da kein Kumulierungsverbot bei den Programmen 153, 143! Leider sind die Förderdarlehen allerdings ohne "durchreichende" Bank nicht zu erhalten, da der direkte Weg ausgeschlossen ist. Der vergütete Haftungsanteil für den Nachrang der Förderdarlehen ist meisten "durchreichenden" Banken zu gering. Sie versuchen Ihren Eigenanteil, je nach Beleihungsauslauf, mit geringstem Risiko zu erhöhen
Vergessen darf man hierbei auch nicht, dass die Risikobeurteilung (tatsächlicher Zins) der Förderdarlehen von der "durchleitenden" Bank Vorgenommen wird!
..., sondern eher: kommen wir auf KfW55 oder nicht. Da aber die Kosten für KfW55-Zertifizierung wohl nicht den Einsparungen durch den Tilgungszuschuss entsprechen, und KfW40 nicht erreicht werden wird, stellt sich eine Frage, wie man die Zeit bis zur Fertigstellung der Finanzierungs-Antragsunterlagen sinnvoll verkürzen kann. KfW55-Zertifizierung würde entfallen...
Grundsätzlich sollte man zwischen tatsächlicher Wirtschaftlichkeit und angeblichen "Fördergeschenken" differenzieren.
Ein PH an einem extrem milden Standort zu bauen, ist mit Sicherheit wirtschaftlich sinnfrei, insbesondere, wenn nahezu krampfhaft versucht wird, diesen Effizienzstatus mit übertriebenem Investment Aufwand zu erreichen!
Analog gilt das für abweichende Randbedingungen. Auf der Zugspitze ein KfW 70 zu errichten, ist gleichfalls sinnfrei!
...Sollte man eher konservativ/vorsichtig rechnen, .... und erst sehen, was man am Ende erreichen wird, bevor man den Antrag abschickt?
Wie, Wer richtig Rechnet, hängt von den Fähigkeiten, der Ausbildung ab, den Gesamtprozess zu beherrschen.
Ohne den tatsächlichen Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung u. WW für das spezifische Bauvorhaben zu kennen, ist nahezu jede Äußerung Hellseherei und damit ein insgesamt unbekanntes, wirtschaftliches Risiko!

v.g.
 
W

Wastl

könnten wir auch problemlos auf KfW 55 umstellen (wollen wir aber nicht, da dann ja verschiedene Zusatzkosten anfallen wie eine Baubegleitung, Blower Door Test etc.).
Wichtiger Punkt! „Wollen wir nicht!“ Wir hatten Bestätigung für KFW70 – haben KFW70 beantragt – haben dann KFW55 gebaut – Wollten bei der KFW auf KFW55 runterstufen -> Das wäre bei uns nicht mehr möglich gewesen, da wir keine externe Baubegleitung bei allen Gewerken hatten und zum damaligen Zeitpunkt, niemand der die Baudokumentation übernimmt. Die bessere Heizung, Photovoltaik, Dämmwerte usw. waren da vollkommen egal – der bürokratische Overhead war nicht zu machen (bzw wäre dann viel zu teuer geworden). Daher ist eine Entscheidung pro KFW55 nur vor Baubeginn wirklich sinnvoll. Man kann zwar danach noch mal wechseln, aber ohne alles während des Baus dokumentiert zu haben wird es nichts.
 
N

nordanney

Wichtiger Punkt! „Wollen wir nicht!“ Wir hatten Bestätigung für KFW70 – haben KFW70 beantragt – haben dann KFW55 gebaut – Wollten bei der KFW auf KFW55 runterstufen -> Das wäre bei uns nicht mehr möglich gewesen, da wir keine externe Baubegleitung bei allen Gewerken hatten und zum damaligen Zeitpunkt, niemand der die Baudokumentation übernimmt. Die bessere Heizung, Photovoltaik, Dämmwerte usw. waren da vollkommen egal – der bürokratische Overhead war nicht zu machen (bzw wäre dann viel zu teuer geworden). Daher ist eine Entscheidung pro KFW55 nur vor Baubeginn wirklich sinnvoll. Man kann zwar danach noch mal wechseln, aber ohne alles während des Baus dokumentiert zu haben wird es nichts.
Das war ja auch der Grund, warum wir nicht umstellen. Die KfW-Bestätigung lag aber auch bereits fünf Monate vor Baubeginn vor, so dass wir ausreichend Zeit gehabt hätten. Man muss sich VORHER über die Bedingungen für einzelnen Programme informieren und für sich selber prüfen, ob es Sinn macht, diese Programme zu nutzen bzw. später auf z.B. KfW 55 umzuschwenken.
 

€uro

...Wir hatten Bestätigung für KFW70 – haben KFW70 beantragt – haben dann KFW55 gebaut –,.. da wir keine externe Baubegleitung bei allen Gewerken hatten und zum damaligen Zeitpunkt, niemand der die Baudokumentation übernimmt.
Was meinst Du, Wer hierdurch Schaden genommen hat, das schöngerechnete Papier oder Du?
... Die bessere Heizung, Photovoltaik, Dämmwerte usw. waren da vollkommen egal – der bürokratische Overhead war nicht zu machen ...
Falschen Berater, Planer gewählt, der das nicht händeln konnte?
(bzw wäre dann viel zu teuer geworden)
Im Verhältnis zu?

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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