Grundriss Einfamilienhaus 240 m² mit teilüberbauter Garage

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K a t j a

K a t j a

Ich kann nicht erkennen, dass hier ein inhaltlich durchdachtes Raumprogramm zu Grunde liegt. Ich meine sowas wie 4 Bäder einzuplanen und keines davon hat eine Größe, in der man sich wohl fühlt. Das ist überall Hotel-Größe. Oder das die gesamte Technik für eine 4 köpfige Familie plus Dauergast in einem Beispiel nur 6,8qm hat. Das ist doch absurd bzw. zum Scheitern verurteilt.
Ich würde nochmal einen großen Schritt zurück treten und die Sache nüchtern vor mir ausbreiten mit der Frage: Will ich so leben?
 
H

Haus 42

Ich würde auf jeden Fall den Flur im EG mal ordentlich einkürzen.
Der war im Architektenentwurf zunächst kleiner, bevor wir die schrankreihe hinter der Gästezimmertür erbeten haben. Eine Alternative, bei der reduzierter Flur nicht einfach in mehr Verkehrsflächen im Gästezimmer oder Technikraum resultiert, ist uns nicht eingefallen – bzw. war halt in V1 angesetzt durch fragwürdige Verlagerung des Gästezimmer-Zugangs in die Küche. Wie würdest du denn sogar "ordentlich" einkürzen?

Ähhh… neee… Regale mit 30er Tiefe oder Garagen-Regale ersetzen keine Kleiderschränke, wo die Saisongarderobe untergebracht wird oder Kisten gelagert werden können. Das ist zu differenzieren.
Natürlich ersetzt das andere keine Garderobe. Aber was andere Lageroptionen angeht, sind die Reihen in Garage und Gästezimmer ja immerhin mit 60 cm Tiefe angesetzt.

Wenn man meinen Hausbau-Fahrplan verstanden hat und befolgt, selbstverständlich noch nicht.
Ich habe mich da nun mal hineingelesen: Von Anfang an haben wir ihn natürlich (nach diesem Thread offensichtlich) nicht befolgt, insofern (und charakterbedingt) mag die Teig-Unruhe nun ausgeprägter sein als im Optimalfall. Andererseits hatten wir schon zwischendurch ruhigere Phasen angesichts der vielen seit Planungsbeginn verstrichenen Zeit.

Das ist ein ausdrücklich unlauterer Trick zur Unterschreitung der Vollgeschossigkeit, der entsprechend zur Disqualifikation führt.
Wo wird diese Unlauterkeit "ausgedrückt" – in Rechtsprechung? Gauben sind ja zulässig, und wenn eine Beschränkung ihrer Höhe schließlich als dem Geist der Bausatzung zuwiederlaufend interpretiert wird, dann ist es halt so. Aber ich würde mir nicht vorauseilend Optionen streichen, insbesondere weil der Zweck der Regeln ja nicht darin besteht, die Flächennutzung zu verkomplizieren, sondern das äußere Erscheinungsbild im Viertel homogen zu gestalten. Die Nachbarn haben sogar einen Zwerch-Erker, den ich subjektiv eher als aus der Reihe tanzend wahrnehme, von einer möglichen anderen Firstrichtung ganz zu schweigen – vielleicht ist die genehmigende Stelle ja mit "innen niedrigen" Gauben durchaus einverstanden.

Ich sage das wirklich selten aber ich würde hier zu Gunsten des Kellers votieren. Das ist doch sonst eine einzige Quetscherei und am Ende hat man lauter Minibäder und Winzigbüros.
Der Fitnessraum kann super nach unten, Technik und Wäsche, da ist schon 2/3 des Kellers voll.
Der "Fitnessraum" ist schon für mehrere Funktionen gedacht, und auf seine Fenster zu verzichten sähe ich als größeren Nachteil als eine Breite von 2m eines Badezimmers. Klar, mit Keller könnte zumindest die Technik dorthin (Waschmaschine will meine Frau im Badezimmer) und das Arbeitszimmer an ihre Stelle rücken. Für diesen Effekt alleine wäre der Keller aber natürlich ein teurer Weg.
 
11ant

11ant

Ich kann nicht erkennen, dass hier ein inhaltlich durchdachtes Raumprogramm zu Grunde liegt. [...] Ich würde nochmal einen großen Schritt zurück treten und die Sache nüchtern vor mir ausbreiten mit der Frage: Will ich so leben?
Die Frage "will ich meine Selberplanungsversuche gut finden" wird regelmäßig mit "jaaa !" beantwortet - erst recht, wenn dann noch ein Freund, der berufsmäßig als Architekt unterwegs ist, nicht alles rundweg zerknüllt hat. Also gut, Korrektur:
In die Budgetjustierungs-/Weichenstellungsrunde
würde ich dennoch jetzt mit diesem V2 gehen; aber
für die Bauvoranfrage
empfiehlt sich ihn dann nicht zu verwenden, sondern erst noch einen unbefangenen freien Architekten mit der Planung zu beauftragen.

Ich meine sowas wie 4 Bäder einzuplanen und keines davon hat eine Größe, in der man sich wohl fühlt. Das ist überall Hotel-Größe. Oder das die gesamte Technik für eine 4 köpfige Familie plus Dauergast in einem Beispiel nur 6,8qm hat. Das ist doch absurd bzw. zum Scheitern verurteilt.
Ja: daß ein GU-Zeichenknecht den Technikraum erst nach Rückmeldung des Heizungsbauers korrigiert und mit den Grundrissen dann Domino-Tetris spielt, will man wirklich nicht - selbst wenn dabei aus Laien-Eigensicht nichts schlimmeres herauskäme, als das Arbeitszimmerchen nochmals zur Laptoptaschen-Ablagekammer zu reduzieren.

Ich habe mich da nun mal hineingelesen: Von Anfang an haben wir ihn natürlich (nach diesem Thread offensichtlich) nicht befolgt, insofern (und charakterbedingt) mag die Teig-Unruhe nun ausgeprägter sein als im Optimalfall. Andererseits hatten wir schon zwischendurch ruhigere Phasen angesichts der vielen seit Planungsbeginn verstrichenen Zeit.
Die Teigruhe (nutze gerne die Dialogmöglichkeiten) ist für alle Temperamente gleich ratsam, also keineswegs nur für Sanguiniker gedacht oder gar für Choleriker obsolet.
Wo wird diese Unlauterkeit "ausgedrückt" – in Rechtsprechung? Gauben sind ja zulässig, und wenn eine Beschränkung ihrer Höhe schließlich als dem Geist der Bausatzung zuwiederlaufend interpretiert wird, dann ist es halt so. Aber ich würde mir nicht vorauseilend Optionen streichen, insbesondere weil der Zweck der Regeln ja nicht darin besteht, die Flächennutzung zu verkomplizieren, sondern das äußere Erscheinungsbild im Viertel homogen zu gestalten. Die Nachbarn haben sogar einen Zwerch-Erker, den ich subjektiv eher als aus der Reihe tanzend wahrnehme, von einer möglichen anderen Firstrichtung ganz zu schweigen – vielleicht ist die genehmigende Stelle ja mit "innen niedrigen" Gauben durchaus einverstanden.
Wir sprachen nicht von Gauben oder deren einzelnen Höhenvorgaben - solche wären mir noch nicht begegnet - sondern speziell von Deiner Idee, die Flächen in den Gauben (oder Zwerchhäusern, das nimmt sich in diesem Punkt nichts) durch eine Planung auf eine Höhe unterhalb 230 cm aus der Vollgeschoßberechnung rauszutricksen. Das steht zumindest in Kommentaren und/oder Urteilen - wenn nicht gar in Bauordnungstexten - daß künstlich / absichtlich offenbar vorrangig zu rechnerischen Zwecken nominell niedrigere Dachräume eine als unzulässig gewertete Umgehung sind.
 
K a t j a

K a t j a

Der "Fitnessraum" ist schon für mehrere Funktionen gedacht, und auf seine Fenster zu verzichten sähe ich als größeren Nachteil als eine Breite von 2m eines Badezimmers. Klar, mit Keller könnte zumindest die Technik dorthin (Waschmaschine will meine Frau im Badezimmer) und das Arbeitszimmer an ihre Stelle rücken. Für diesen Effekt alleine wäre der Keller aber natürlich ein teurer Weg.
Erstens heißt ein Keller nicht immer, dass es dort keine Fenster gäbe. Das muss man sich erstmal genau ansehen. 2. Doch ein 2m breites Bad auf Lebenszeit ist äußerst bescheiden und wenn ich mich deswegen für einen Fitnessraum mit wenig oder gar ohne Fenster entscheiden müsste, würde ich nicht zögern, für ein ordentliches Bad zu stimmen. 3. Waschmaschine im Badezimmer ist vielmehr eine Notlösung und kein Wunschtraum, den es zu erfüllen gilt. Aber jeder ist seines Glückes Schmied.
 
Y

ypg

Ich meine sowas wie 4 Bäder einzuplanen und keines davon hat eine Größe, in der man sich wohl fühlt. Das ist überall Hotel-Größe. Oder das die gesamte Technik für eine 4 köpfige Familie plus Dauergast in einem Beispiel nur 6,8qm hat. Das ist doch absurd bzw. zum Scheitern verurteilt.
Ich sehe das ganz genauso.
Viel Qm, aber nichts, was mitreißt. Teilweise nur ähnlicher Komfort wie in einem 135er DH. Aber das schrieb ich schon. Auch hier gelten die gleichen Punkte wie in anderer Version genannt.
Da wären:
- schlecht zonierter, dennoch sehr großer Allraum -> das fehlende Büro könnte man nordwestlich einbringen (siehe Skizze)
- ich erinnere mich, dass die "Einliegerwohnung" für die Besuchs-Eltern ist? Da würde ich eine kleinere Küchenzeile einplanen, Ferienwohnung haben kleinere, wo die Kochplatte (E-Platte) transportabel ist. Das sollte reichen.
- Außerdem würde ich wohl die Option in Erwägung ziehen, WC und Einliegerwohnung-Bad miteinander zu verbinden (transparente Zwischenwand zum Schieben) Das bringt Licht und Platzersparnis. Der "barrierearme" Kreis im Besucherbad erklärt sich mir nicht, denn man kommt ja schon gar nicht in das Einliegerwohnung-Schlafzimmer rein ohne anzuecken.
- mir persönlich behagt der Nebeneingang nicht. Der verschwendet auch Wohnfläche und man trägt Straßenschmutz vor die Treppe.
- OG, da würde ich auf Südfenster im Schlafzimmer verzichten, Bett unter die Schräge. Ankleide ist zu schmal - insgesamt sind es somit zu wenig Schrankmeter in einem 230qm Haus.
- Da wären wir bei Abstellfläche, die fehlt völlig. Unten ist nichts, auch der TK kann keinen Schrank für Klamotten aufnehmen. Büro gibt es auch nicht, wo noch mal ein Schrank stehen könnte. Gewaschen werden will im kleinen Bad OG und zum Trocken der Wäsche gibt es nichts. Wohin mit Koffern und Deko-Krams? Es gibt keine Optionen außer den Fitnessraum vollzumüllen. Ich denke, das Haus ist groß und teuer genug, dass das stimmen sollte.
- Man könnte jetzt monieren, dass Kinderzimmer neben dem Schlafzimmer ist, aber das finde ich nicht so schlimm.
- Grundsätzlich sind die Bäder echt lütt. Sie mögen für Morgen- und Abendwäsche reichen, aber mehr auch nicht. Ich würde die Flächen anständig zusammenführen.
- Arbeitsecke finde ich gut für die Arbeitsalternative (Nähmaschine, Briefe schreiben, Rechnungen sortieren) aber als Haupt-Büro mit Drucker ist sie in meinen Augen nicht geeignet.
Und dann hier die Umnutzung
bevor wir die Schrankreihe hinter der Gästezimmertür erbeten haben
sind die Reihen in Garage und Gästezimmer ja immerhin mit 60 cm Tiefe angesetzt
Der "Fitnessraum" ist schon für mehrere Funktionen gedacht,

Ich sag es mal so: wenn ich ein Haus für mein Leben, meine Familie und mein Tageswerk baue oder habe, dann gehört das Leben mit Reserven, Putzmittel, Hobbyboxen, Saisonkleidung und tägliche Gänge zu den diversen Haushalts-Geschichten dazu. Dann will ich das auch untergebracht haben. Kein Mischmasch. Ich bin zwar Freund von Multifunktionszimmern, aber ich kenne keinen, der Lust darauf hat, erst in das Gästezimmer gehen muss, um was zu holen und anschließend in den Fitnessraum, um das andere zu holen. Geht eine Glühlampe kaputt, muss man in die kalte Garage. Es ist einfach nur nervig, Sachen suchen zu müssen und sie da unterzubringen, was etwas sinnbefreit ist. Und man stört ja auch andere Hausbewohner, wenn man die Räume betritt. Zwei Kinder sind geplant oder gibt es schon, aber keiner wird je wirklich mal Räume für sich nutzen können. Gäste nicht, Sporttreibende nicht, und TV schauen, da kann auch jeder aus dem Schutzbereich kommen, womit eigentlich Entspannung schlecht geht. Weil man sich immer umschaut, wer da kommt.
Da bläht man das Gästezimmer auf, damit man ü5 Meter Schrank dort hat, wovon der Gast eigentlich nur einen halben oder einen Meter braucht. Der Gast hat mehr laufende Schrankmeter als Ihr in dem Schlafzimmer. Sorry: Ankleide, also ein Raum, der extra für Schrankfläche ausgelegt sein soll, hat weniger...
Bäder! So winzig sind sie gar nicht. Aber auch nicht entsprechend der 240qm. Ich sag mal: sie enttäuschen. Da könnte viel mehr gehen. Deine Frau möchte die Waschmaschine im Bad. Oder meint sie, dass sie die Waschmaschine dort haben will, wo auch Wäsche anfällt? Wie wäre es. wenn man einen großzügigen Hauswirtschaftsraum plant?! Der Platz in dem Elternbad ist endlich und für Haushaltsgeräte in weiß ist dort, wenn man es nett einrichten will, keinen Platz. Und auch hier gilt: in Ruhe Toi-Sitzung oder Baden ist nicht, weil ja jmd (zb auch die Kinder) was waschen müssen.
Schlafzimmer mit zwei Türen am Kopf - auch sehr behaglich.
Ich persönlich weiß auch gar nicht, warum man einen Fitnessraum braucht. Sportschuhe an, Tür auf und Bahnen laufen. Der Rest geht durch Gartenarbeit.

Ja, Du darfst natürlich so bauen! Aber ich denke, die Planung geht an den gängigen menschlichen Grundbedürfnissen etwas vorbei. Man kann den Planungspart in der Familie erkennen, der zu Tagewerk, also Haushalt etwas weniger Bezug hat und seinem Trainingsgerät innerhalb seiner vier Wänden (in einer Wohnung?) treu bleiben will.

Wie würdest du denn sogar "ordentlich" einkürzen?
grundriss-einfamilienhaus-240-m-mit-teilueberbauter-garage-652710-1.png
 
K a t j a

K a t j a

Aber ich denke, die Planung geht an den gängigen menschlichen Grundbedürfnissen etwas vorbei. Man kann den Planungspart in der Familie erkennen, der zu Tagewerk, also Haushalt etwas weniger Bezug hat...
Die Konsequenz wird sein, dass man sich 2 Jahre nach Einzug schon wieder überlegt, wo man noch anbauen könnte, da trotz 240qm überall zu wenig Platz ist.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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