Vorbereitung Bankgespräch bei Sanierung

4,60 Stern(e) 5 Votes
R

roadrun87

Wie bereite ich am besten das Bankgespräch bei einer Sanierung vor?

Die angepeilte Darlehenssumme beträgt 230.000€ Darin ist der Kauf der Bestandsimmobilie bereits enthalten.
Ich habe eine Aufstellung der geplanten Sanierungen mit Kostenschätzungen erstellt.

Was ist für die Bank noch interessant?
- Fotos vom Ist-Zustand?
- Baupläne?

Vielleicht kann jemand mit Erfahrungen in dem bereich mal etwas dazu sagen.
 
matthias84

matthias84

Hi Roadrun87,

für die Bank ist es am wichtigsten zu wissen, dass sie ihr Geld zurück bekommt. Dein Gehalt und das Deiner Frau werden entscheidend sein, sowie ob ihr einen unbefristeten Vertrag habt. Zudem kommt natürlich auch Deine Kreditwürdigkeit mittels Schufa.

Die Lage des Hauses ist auch noch wichtig, also ob direkt in einer Stadt, Stadtnähe oder auf einem Dorf.

Beim Kauf einer Bestandsimmobilie würde ich dazu raten diese von einem Sachverständigen vor dem Kauf auf Mängel prüfen zu lassen - nur Fotos reichen nicht. Wenn es sich um eine "Schrott-Immobilie" handelt, wollt ihr diese wahrscheinlich eh nicht haben und wenn der Sachverständige zu dem Schluss kommt, dass alles io. ist, dann könnt ihr dieses auch gleich der Bank vorlegen. So oder so, ihr habt nur Vorteile davon die Immobilie von einem Profi prüfen zu lassen.

Die "großen" Sanierungskosten sollten am besten in Form von Angeboten vorliegen. Eine Schätzung die Du selbst erstellst wird in der Regel nicht alle Posten berücksichtigen oder bei den Preisen zu optimistisch angelegt sein.

VG
Matthias
 
Elina

Elina

Wir haben Hauskauf und Sanierungskredit im Abstand von einem halben Jahr getrennt aufgenommen. Der Sanierungskredit wurde also nachfinanziert. Wir hatten null Angebote mitgenommen und der einzige Plan war eine Aufstellung der nötigen Maßnahmen durch den Energieberater, ohne allerdings irgendwelche Kosten anzugeben, um das gewünschte Effizienzhaus zu erreichen. Es ist absolut klar, daß die KFW Förderung - 75k pro Wohneinheit - im Leben nicht ausreicht, um davon eine Komplettsanierung zum Effizienzhaus durchzuführen.
Das fand die Bank allerdings gar nicht problematisch. Man riskiert eine Kreditkündigung, wenn man dann aber die Sanierung im vorgegebenen Zeitrahmen und mit den bewilligten Mitteln nicht schafft.
Wir haben 60k aufgenommen für die Komplettsanierung (Fenster, Haustür, Fassade, Bodendämmung, Geschossdeckendämmung, Heizung) und 62k ausgegeben. Es kommen sicherlich noch ein paar Tausend für Klimperkram und Restarbeiten dazu, aber im Grunde hat das Geld so in etwa ausgereicht, weil es reichen mußte. Und auch nur, weil der Anteil an Eigenleistung enorm war. Kritischer fand ich den eng gesteckten Zeitrahmen, besonders bei Eigenleistung.
Insofern ist es zwar für die Bank nicht nötig (zumindest für den Kfw Kredit, den ich eigentlich ganz gut finde, da auf 10 Jahre subventioniert mit keine Ahnung derzeit 0,1% Zinsen?) aber für den Kreditnehmer sicherlich sehr sinnvoll, mit fertigen Angeboten da aufzukreuzen. Ansonsten braucht man den Antrag vom Energieberater, der schonmal übers Haus drübergeschaut haben sollte (Bedarfsausweis und sinnvolle/nötige Maßnahmen).
Und dann sollte man gut drüber nachdenken, ob man den entsprechenden Betrag bei Fremdvergabe aufbringen kann und will oder ob man Lust und Zeit hat, viel selbst zu machen, wenn das Geld knapp ist. Die Bank wird jedenfalls keine kritischen Fragen stellen (Schaffen Sie das denn? Das Geld reicht doch niemals für das Vorhaben...).

Und auch bei Fremdvergabe darf man gern mit dem Schlimmsten rechnen. Fassadenheini wird von der Staatsanwaltschaft gesucht, auf den Heizlastberechner läuft ein Haftbefehl (von uns beantragt und bewilligt) und bei den "professionellen" Handwerkern war unglaublich viel Pfusch dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
H

HilfeHilfe

Hallo,

ihr müsst eine schlüssige Aufstellung bringen. Am liebsten Angebote, was vom Architekten etc. pp.


idR finanzieren die Banken max 100 % KP und 50 % der Sanierungskosten. Alles darüber hinaus muss man schauen.
 
F

FrankH

Bei mir werden die angegebenen Sanierungskosten zu ca. 60% als wertsteigernd anerkannt. So erreiche ich eine günstigere Beleihungsquote. Da ich aber insgesamt sogar weniger als den Kaufpreis des Objektes über die Bank finanzieren lasse, soll ich nur die Rechnung für die Badsanierungen einreichen. Dafür hatte ich beim Kreditantrag ein Angebot vorgelegt, die anderen Sanierungskosten habe ich nur geschätzt. Da diese aus Eigenkapital gezahlt werden, hat sich die Bank offenbar nicht weiter dafür interessiert. Für das Haus hatte ich ein Wertgutachten, zudem kann es sein, dass die Bank nochmal jemanden schickt. Fotos sollte ich mitbringen, die waren aber bereits im Gutachten enthalten. Ich hatte noch einige andere dabei, die aber nicht benötigt wurden. Aus dem Gutachten wurden einige Seiten vom Bankberater kopiert, dann bekam ich es direkt wieder zurück. Nur eine Kopie des Notarvertrages habe ich beim Antrag da gelassen.
Beim Antrag waren für das Objekt noch gewünscht: Lageplan und Pläne des Hauses sowie eine Wohnflächenberechnung. Zum Teil deckte auch diese Anforderungen wiederum das Gutachten ab.
Ansonsten war bei mir noch folgendes gefordert:
- Gehaltsnachweis der letzten 3 Monate und vom letzten Dezember (offenbar wegen der Jahressummen).
- Ausweis
Ich hatte noch eine Eigenkapitalaufstellung dabei (Auszug aus Starmoney). Ob die wirklich benötigt wurde, kann ich gar nicht sagen.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3118 Themen mit insgesamt 67486 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben