Baukosten und Finanzierung für Wohnung oder Haus

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F

Fusili

Hallo liebe Leute,

wir 48/37 Jahre alt mit 2 Kindern suchen seit längerer Zeit eine Wohnung oder Haus in einem Ort im Landkreis München. Da wir dort nicht wegziehen wollen, gestaltet sich die Suche ziemlich aussichtslos, denn sobald etwas gebaut wird und das Schild steht, sind bereits alle Wohnungen verkauft.

Jetzt bietet die Gemeinde im Bieterverfahren (ziemlich gemein) Grundstücke an, wobei der Bodenrichtwert bei ca. EUR 1.400,- liegt. Nein, ich habe keine Null zu viel, die Preise sind tatsächlich so hoch.

Ein ca. 400qm Grundstück würde incl. Baunebenkosten somit ca. EUR 600.000 kosten und bei einem ca. 140qm Haus incl. Keller und Garage rechnen wir "optimistisch" mit EUR 350.000. Ein Fertighaus oder Holzhaus haben wir nicht ausgeschlossen tendieren aber eher zum Massivhaus mit 36cm Ziegel und zwei Stockwerke ohne ausgebauten Dach. Alles andere ist noch völlig offen

1. Frage: Sind die Baukosten für das Haus realistisch bzw. worauf müsste man verzichten damit es realistisch wird?

Zu der finanziellen Situation:
Unser monatliches Netto liegt ohne Sondergehälter bei EUR 7.500 und wir haben ca. EUR 200.000 Eigenkapital.
Das bedeutet, dass wir 750.000 finanzieren müssten. Das sieht für mich unrealistisch aus, aber ein erstes Sondierungsgespräch bei der Bank ergab positives.

Hintergrund:
Eine 4-Zi-Wohnung kostet um die 700.000 und die Wertsteigerung dürfte über die Jahre moderater ausfallen, als bei einem Einfamilienhaus, welche im Ort bereits jetzt ab ca. EUR 1.3 M angeboten werden.
Das heisst für mich: Wenn die Kinder in 15 bis 20 Jahren aus dem Haus sind, kann man das Haus gut verkaufen und eine kleinere Wohnung kaufen.

2. Frage: Ist das realistisch bzw. sinnvoll?

Viele Grüße
 
B

bernie

Die Summen sind wirklich schwindelerregend.... aber euer Nettogehalt auch

Wenn ihr zwei absolut sichere Jobs habt, könntet ihr ja im Monat 5.000 an die Bank zurückzahlen und hättet immer noch 2.500 zum Leben. Das haben andere vierköpfige Familien als Gesamteinkommen.
--> Dann hättet ihr in 14 Jahren alles zurück bezahlt.
Mit einer Rate von 4.000 Euro müsstet ihr ca. 18 Jahre zurückzahlen.

(einfach mal selbst mit ein paar Baufinanzierungsrechnern herumspielen)


Da wir nicht wissen, wir eure Einkommen verteilt sind, lässt sich aber schwer etwas raten. (Stichwort: Arbeitslosigkeit und somit Wegfall eines Gehalts)
 
MarcWen

MarcWen

Wie auch immer ihr entscheidet, ihr habt auch die Zeit im Nacken.

Die neuen Richtlinien seit März 2016 schauen genau an den Stellen, wo Ereignisse in die Laufzeit fallen. Etwa Elternzeit oder Rente.

Eine 20 Jahre Finanzierung kann mit guten Nette locker flockig laufen, aber bei der Rentenberechnung feilen.
 
MarcWen

MarcWen

Weil es nicht besser wird, je länger man überlegt. Vielleicht klappt ja jetzt noch eine Finanzierung vor der Rente. Jedes Jahr kann da zählen, daher der Hinweis, dass man das einfach im Hinterkopf halten sollte.
 
L

londoner2004

Hallo!
Ich hänge mich hier mal mit einer Anschlussfrage dran - Marcus, ich habe die neuen Richtlinien gelesen, fand sie aber in Teilen etwas schwammig formuliert. Gibt es irgendwo eine "kommentierte" Version, wo genauer drin steht, wie die Richtlinien angewendet werden? Zum Beispiel würde mich für meinen Fall interessieren, ob bei etwa gleich verdienenden Doppelverdienern die Finanzierung bis zur statistischen Lebenserwartung *mit nur einem Einkommen* fertig sein muss, oder ob man hier problemlos beide Einkommen ansetzen kann -- und auch wie Elternzeit bewertet wird, ob dies nur für 1-2 Jahre abgezogen wird, oder ob auch danach Banken kein 100% zweites Einkommen mehr rechnen, obwohl dies geplant ist... solche Dinge. Gibt es da irgendwo mehr Details, oder "offizielle" Rechner?
Viele Grüße
Dennis
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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