Estrich gebrochen - Kann man das reparieren oder muss das neu?

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sysrun80

Wir haben vor einigen Wochen den Estrich bekommen (Aufbau Dämmung, Fußbodenheizung etc.). Alles wurde nach Vorgabe getrocknet und angeheizt.

Letzte Woche waren die Trockenbauer da und haben ihr Werk erledigt.

Nun waren wir heute wieder schauen und dabei ist mir leider aufgefallen das im OG Bad der Estrich bei der geplanten Dusche gebrochen ist. Der Riss hat ca. 1,5m.

Ärgerlich, zumal der Maler/Bodenleger nächste Woche anfängt.

Muss das raus und neu gegossen werden oder gibt es da andere Möglichkeiten wie das gefixt wird?

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xMisterDx

Was sagt denn der Bauleiter dazu? Den habt ihr doch bestimmt sofortestens angerufen und ihm von dem Malheur berichtet?
Wenn der sagt "Ja Mist, muss neu" wäre das doch schon geklärt?
 
H

hanghaus2023

1695200385368.png


Was ist das?

Ich habe bei mir in der Garage Risse mit Harz vergossen. Man schneidet den Riss mit der Flex etwas nach (1cm tief) und füllt dann auf, so lange bis nix mehr versickert.

Haelt trotz PKW Belastung seit 20 Jahren ohne Probleme.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

wenn die Trittschalldämmung unter dem abgebrochenen Stück genauso stümperhaft zusammengeschustert ist wie in dem sichtbaren Teil der ausgesparten Dusche wundert mich der Abbruch nicht. Da aber auch die Perspektive des Bildes die Höhe der Überdeckung nicht mal erahnen lässt kann ich wenig mehr dazu sagen als: Besser jetzt korrekt reparieren (lassen) als später Risse in den Fliesen.

Estrichleger sind aus meiner Erfahrung i.d.R. Grobmotoriker. An solch problematischen Stellen ist man besser dabei und schaut mit Argusäugchen zu.
 
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xMisterDx

Den Grobmotoriker will ich mal sehen, der einem Zementestrich über 10, 20, 40m² Fläche eben hinbekommt... was sollen solche Aussagen?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
@ sysrun80:
Dass der Estrich bei dem Längen-/Breitenverhältnis reißt, ist ungewöhnlich, nur soviel dazu!
Dass es sich hier um einen Heizestrich handeln soll, erscheint mir unwahrscheinlich, da zwar eine Art der System-Unterlage als Abdeckung (der Dämmung) erkennbar ist, aber die bei Heizestrichen freiliegenden Heizelemente nicht zu erkennen sind.
Die Heizelemente müssen freiliegen, damit sie der Estrichmörtel beim Einbau in der unteren Randzone einbinden, umschließen kann.
Außerdem ist eine der mit Klebeband umwickelten einbauten so dicht an der Wand verlegt, dass ein ordnungsgemäßer Heizestrich hier sicherlich nicht vorliegen kann.
Ich denke eher, dass es sich bei den umwickelten Installationen, um solche elektrischer oder anderer Art handelt; welche (unfachmännisch auf jeden Fall) mit einem roten Klebeband vor dem alkalischen Estrichmörtel geschützt werden sollten. Oder, dass man sie während des Estricheinbaus liegend auf der Systemfolie halten wollte (damit sie sich durch Biegemomente nicht noch weiter in das Estrichgefüge aufbäumen).
Wenn der Estrich in der normalen Dicke für Wohnräume eingebracht wurde, dann liegt er bei ca. 45mm Dicke, die Installationen allerdings bilden dann eine unzulässige Querschnittsverjüngung im Estrichgefüge, welche bei entsprechender mechanischer Beanspruchung durch die Einkerbung als unbeabsichtigte "Sollbruchstelle" wirken werden.
Schaut man sich das Ende des bogenförmig verlaufenden Risses an, erkennt man im Wandanschluss einen Gegenstand, ein Merkmal, welches durchaus auf den Endpunkt einer elektrischen oder anderweitigen Installation hindeuten könnte.
In diesem Fall kommt mein vorstehender Hinweis voll zur Geltung, dass der Estrich durch mechanische Überbeanspruchung an der Stelle (über dem Installationsverlauf) gerissen ist.
Die Frage nach der weiteren Vorgehensweise kann nur dadurch risikofrei für Dich beantwortet werden, indem der Estrich an einer Stelle des Rissverlaufes geöffnet wird. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Dicke des Estrichs nachzumessen.
Liegt die Dicke unter 45mm bei einem Zementestrich, dann muss der bisherige Fußbodenaufbau unbedingt nachgebessert werden.
Im "Normalfall" wäre dies, den Estrich zurückzubauen und die Installationsleitungen in die Dämmschichtebene zu verlagern.
Einfach nur den Riss mit einem dünnflüssigen Reaktionsharz zu verschließen wäre vergleichbar, die Augen vor dem eigentlichen Problem zu verschließen, die Ursache nur zu kaschieren. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alles eingerichtet und der Wohnraum seiner Nutzung übergeben wurde, neue Risse auch an anderer Stelle, dieses Mal aber auch im Oberbelag, entstehen, ist relativ groß.
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Eine gute Entscheidung wünscht: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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