Perimeterdämmung unter Kellerboden

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W

Waldbewohner

Hallo zusammen,

gegeben sei hier gezeigter Kellergrundriss. Weiße Wanne.

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Wir holen uns momentan Angebote für den Rohbau ein (kein GU) und sind generell noch so in der Findungsphase, weswegen auch noch nichts in Stein gemeiselt ist. Eine bestimmte KfW-Klasse ist mangels Förderung nicht vorgesehen.
Geheizt werden soll vermutlich mit Luft-Wasser-Wärmepumpe. Im Keller wird nur der Hobbyraum über eine Fußbodenheizung verfügen.

Einer der Rohbauer plant nun unter dem Kellerboden keine Dämmung, ein anderer würde 12cm Perimeterdämmung vorsehen.
Ein angefragter Estrich-Leger findet es auch ganz gut wenn keine Dämmung eingebracht wird (wieso auch immer).

Eigentlich keine große Sache, die Dämmung sollte das Budget jetzt nicht sprengen.
Ich bin nur etwas irritiert dass in 2023 tatsächlich noch teilweise ungedämmt gekellert wird.
Klar, Wärme steigt nach oben und das Erdreich hat mehr oder weniger konstante Temperatur. Aber trotzdem, bringt die Dämmung wirklich so wenig?

Naja, spätestens wegen der Fußbodenheizung im Hobbyraum sollte die Dämmung wohl ohnehin Pflicht werden, ich will ja nicht das Erdreich heizen.
Oder was meint ihr?
 
A

Allthewayup

Da scheiden sich die Geister an dem Thema. Wenn ihr den Keller als reinen Nutzkeller plant und keine Fördermittel beantragt werden, würde ich mir das mal durchkalkulieren lassen was der Spaß eigentlich mehr kostet. Es sind ja nicht nur die Platten sondern auch das Extra an Aushubmaterial und ggf. Deponiekosten. Wir haben ein Gästezimmer mit entsprechend großem Fenster und Fußbodenheizung und deshalb dämmen lassen. Ich erinnere mich auch noch daran, dass die XPS Platten deutlich im Preis gestiegen sind als wir sie verbaut bekamen.

Aber so am Rande angemerkt würde ich mich an deiner Stelle lieber mit den technischen Details einer weißen Wanne beschäftigen und worauf du hierbei dringend achten solltest auch im Hinblick auf deine Ausschreibung und Angebotseinholung. Wenn du dich im Forum mal umsiehst ließt du da wirklich bedenkliche Dinge. Ich kann ja bereits ein Lied davon singen was unseren Keller angeht…
 
H

Harakiri

Es gibt wenige Bereiche wo man mit vergleichsweise wenig Geld noch großere Auswirkungen auf Gesamtenergiebilanz nehmen kann. Gleichzeitig gibt es wenige Bereiche wo eine spätere Nachrüstung schwieriger umzusetzen wäre. Anders gesagt: machen. So dick wie möglich/bezahlbar ist.

Denk auch darüber nach die Bodenplatte selbst als Wärme- bzw. Kältespeicher zu aktivieren (BKA bzw. Thermoplatte). Mit relativ wenig Aufwand kannst damit auch deine Wärmepumpe noch effizienter nutzen und auf Fußbodenheizung nur in Teilbereiche verzichten. Ebenfalls denkbar wäre dann ganz auf Estrich im Keller zu verzichten.

Macht aber selbstredend nur Sinn wenn Perimeterdämmung lückenlos ausgeführt ist und auch an die Außendämmung entsprechend angeschlossen ist.
 
W

Waldbewohner

Es gibt wenige Bereiche wo man mit vergleichsweise wenig Geld noch großere Auswirkungen auf Gesamtenergiebilanz nehmen kann. Gleichzeitig gibt es wenige Bereiche wo eine spätere Nachrüstung schwieriger umzusetzen wäre.
Das ist ein valides Argument.
Eine Entscheidung hier ist natürlich mehr oder weniger endgültig.
Es geht um ca. 4,5t€ für die Dämmung. Das sollte machbar sein.

Aber so am Rande angemerkt würde ich mich an deiner Stelle lieber mit den technischen Details einer weißen Wanne beschäftigen und worauf du hierbei dringend achten solltest auch im Hinblick auf deine Ausschreibung und Angebotseinholung. Wenn du dich im Forum mal umsiehst ließt du da wirklich bedenkliche Dinge. Ich kann ja bereits ein Lied davon singen was unseren Keller angeht…
Oje, dann sing doch bitte mal ;-)
Was lief da bei dir schief? Hast du dazu hier im Forum was geschrieben?
 
A

Allthewayup

Ich habe mich bewusst nicht im Forum zu Details hierzu geäußert, da gerade noch an Optionen bei Verhandlungen gearbeitet wird. Es könnte ja jemand mitlesen. ;-)

Ich weise bei Kellerausführung in weißer Wanne pro forma auf die Schwierigkeiten einer solchen Konstruktion hin, um zu vermeiden dass da jemand überfromm unwissentlich ins offene Messer läuft. Das passiert in der Praxis wohl leider viel zu oft.

Ich habe Aufgrund deiner Fragestellung einfach mal angenommen, dass jetzt kein vertieftes Wissen in Bezug auf eine weiße Wanne besteht. Du darfst mich gerne zurechtweisen sollte es anders sein :-)

Was der Kollege sagte, dass das ein „Upgrade“ ist das du nicht nachbessern kannst unterschreibe ich sofort. Die Frage ist halt, ob das für die Gesamtbilanz des Hauses und die gesteckten Energieziele auch notwendig ist. In unserer Primärenergiebedarfskalkulation hätten wir Aufgrund der sehr guten Werte von Ziegel, Fenster, Haustür und der gedämmten Kellerwände keine Bodenplattendämmung zur Erreichung des Ziels benötigt. Wir haben das eher aus zukunftsorientiertem Denken (wer weiß was in 30 Jahren als Standard gilt) und einem potentiellen Verkaufsargument heraus gemacht. Ich glaube die Kosten betrugen hierfür letztlich inklusive Mehrmenge Aushub, Abfahren, Deponie und XPS Platten samt Einbau 6,5k. Ich denke also nicht, dass wir das durch Energiekosteneinsparung in 30 Jahren reinholen aber das war ja auch nicht unser Maßstab. Wenn die Kosten hierfür bei euch ebenfalls sekundäres Kriterium sind, dann würde ich nicht lange überlegen und es machen.
 
W

Waldbewohner

Die Kosten würden uns nicht in den Ruin treiben, aber einfach nur zur Gaudi würd ichs trotzdem nicht wollen. Der Wiederverkaufswert war im Prinzip auch das Argument des Rohbauers, energetisch gesehen erachtet er das auch als nicht so wichtig.
Nur den Hobbyraum mit der Fußbodenheizung kann ich schlecht einschätzen. Denn aktiv ins Erdreich heizen muss man ja auch nicht unbedingt ;-)

Zur Weißen Wanne:
Naja, klar hab ich mich eingelesen und weiß wieso man die braucht, wie das gemacht wird usw. Aber das macht mich jetzt nicht zum Vollprofi. Du darfst also, so du Lust hast, mich gerne aufschlauen.
Den angefragten Rohbauern glaube ich zumindest dass sie Erfahrung haben und nicht (mutwillig) pfuschen.
Hier bauen die meisten mit WW und es handelt sich um eingesessene Familienunternehmen, man kennt sich.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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