KFW 55 - Dämmung unter der Bodenplatte

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P

pffreestyler

Nimm halt eine bessere Dämmung auf der Bodenplatte.

Unser Angebot war auch mit 10 cm WLG 035 unter und auf der Bodenplatte. Die Wärmebedarfsberechnung hat ergeben, dass dies für unsere Energieeinsparverordnung 16 Erfüllung nicht notwendig ist und hat mit 14 cm WLG 035 Dämmung auf der Bodenplatte geplant -> U-Wert von 0,24. Hat uns knapp 3.500 € gespart, da nun insgesamt 6 cm weniger Dämmung und kein Kellerwandstein nötig waren. Hat aber zur Folge gehabt, dass wir nun einen 22 cm Bodenaufbau haben und "nur" noch 2,53 m Raumhöhe - ist aber eh Standardbereich.

Ende vom Lied: Die Haustüren wurden 1 cm zu tief eingebaut und die Estrichfirma war von der vorsichtigen Sorte, was uns nochmals 0,5 cm kostete und die Heizungsbauer bestanden auf ihr Rolljet mit nur WLG 045. Es fehlten nun 2 cm Dämmung, dadurch ging der U-Wert nach oben und ich wollte mich nicht mit der Heizungsfirma absabbeln, dass sie von ihrem gewohnten Prozedere abweicht. Da standen wir dann vor dem Problem, was machen? Wir haben noch einmal mit der Estrichfirma geredet, die ging von 7,0 cm wieder auf 6,5 cm und haben eine alukaschierte 10 cm Dämmung WLG 023 genommen. Kostete uns in etwa 800,00 € mehr als die normale WLG 035er. Haben aber nun einen U-Wert zwischen 0,18 und 0,19 anstatt der berechneten 0,24 und haben dennoch 3.500,00 € - 800,00 € = 2.700,00 € gegenüber der Variante mit Dämmung unter der Bodenplatte gespart.

Klappt aber nur, wenn man variabel mit der Aufbauhöhe ist und vermutlich nicht schlüsselfertig baut. Wenn du die Dämmung auch noch selber machst (Das kann wirklich jeder, benötigt jedoch etwas Zeit. Das Ergebnis wird aber deutlich besser sein, da eine Firma meiner Meinung nach gar nicht die Zeit für die Sorgfahlt hat, mit der man es selber macht), sparst da im gesamten einen dicken Batzen Kohle.
 
G

Grantlhaua

@pffreestyler
wir haben probeweise auch mal mit ner WLG023er Dämmung gerechnet und das hätte bei uns einen vernachlässigbar kleinen Unterschied ausgemacht (ich glaub 0,5 kWh/m²a) Hat das bei euch tatsächlich so viel ausgemacht? Ihr habt ohne Keller gebaut?

Von welcher Firma ist eure Dämmung? Mit 800€ Preisunterschied bist du aber gefühlt sehr günstig weg gekommen...
 
M

Mottenhausen

Wir haben 12cm Untersohlendämmung Styrodur / XPS. Vorteil ist halt, dass man keine Kältebrücken hat, da Dämmung auf der Bodenplatte ja nicht unter den Wänden (außen und innen) ist, sondern nur dazwischen. Außerdem hast du dann eine trockene Bodenplatte (Styrodur = wasserdicht), da die Abdichtung dann quasi unter der Platte ist, anstatt obendrauf (Bitumen Schweißbahn). Die Platte ist somit innerhalb der warmen Hülle und da muss man kein Fachmann sein, um sich vorzustellen, dass eine trockene warme Bodenplatte unterm Haus besser ist, als eine kalte und nasse. Ja, bis zur Bitumenschweißbahn ist die Platte trotz WU Beton nass, sonst bräuchte man diese Abdichtung ja nicht.

Aber letztlich auch hier Geschmackssache
 
G

Grantlhaua

Dem Beton ist es reichlich egal, ob er kalt und nass oder warm und trocken ist. Bei Styropor wär ich mir da nach 50 oder mehr Jahren nicht mehr so sicher. Aber du hast recht, letztlich treffen da zwei Philosophien aufeinander. Allerdings betrifft das nur Häuser mit Keller. Bei nicht unterkellterten Häusern geht an der Perimeterdämmung unter der Bodenplatte kein Weg vorbei. Da unser Eingangsbereich zwischen Haus und Garage liegt ist hier eine Perimeterdämmung verbaut, im Keller dagegen wei gesagt nicht.
 
P

pffreestyler

0,05 kommt ja hin. Ich habe es noch einmal durchgespielt. Es sind 0,044 Verbesserung, da ja 14 cm zu 13 cm (3 cm aber mit der schlechteren Rolljet WLG045) im Verhältnis stehen. Mit 14 cm vs. 14 cm wären es 0,058. Habe ich bei ubakus mit der 3-wöchigen Testversion berechnet. Wir haben keinen Keller.

Ist die Iko Enertherm PIR Aluminium WLS 023.

Wir haben die Dämmung in Eigenregie gelegt. Der Preis lag bei 220 qm x 5 cm Dicke bei insgesamt 8,16 €/qm. Über die Firma wäre das vermutlich nicht viel teurer geworden (Der Materialpreis der Firma für WLG 035 war nicht viel höher, als der Materialpreis als ich Angebote eingeholt habe).

Der Aufpreis von 800,00 € sollte sich in knapp 18 bzw. 24 Jahren amortisiert haben.

0,044 W/m²K x 84 Heizgradstunden x 100 m² = 369,6 kWh x 0,065 €/kWh = 24,00 € Ersparnis/ Jahr (Unterschied zur Wärmebedarfsrechnung im Bauantrag) = 33 Jahre Amortisierung

0,072 W/m²K x 84 Heizgradstunden x 100 m² = 604,8 kWh x 0,065 €/kWh = 39,31 € Ersparnis/ Jahr (Unterschied zur tatsächlichen Situation) = 20 Jahre Amortisierung.

Falls die Gaspreise steigen, verkürzt sich natürlich der Zeitraum bis zur Amortisierung.

Da ich noch nicht einmal 30 Jahre alt bin und vorhabe, dort länger als 20 Jahre zu wohnen, hat es sich für mich gelohnt - zumal der Aufpreis durch die bei der Finanzierung noch nicht geplante Eigenleistung eh wieder drinne ist.

Eine 10 cm Dämmung des Sockels haben wir dennoch - Bodenplatte ist also seitlich und von oben gedämmt ...
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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