Finanzierung Doppelhaushälfte, und alle weiteren kosten

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B

Bieber0815

Focus.de trau ich jetzt eine gewisse Seriosität zu.
Der ist gut!

Die im Netz dargestellten Zinssätze sind als "ab" und "wenn" zu verstehen. Wesentliche Einflussfaktoren sind die Bonität des Kreditnehmers (Einkommen, Berufsstand etc.) und Bewertung der Immobilie durch die Bank (Lage, Ausstattung, Preis, ...). Erst das konkrete Angebot einer Bank hat Aussagekraft. Vorher sind diese veröffentlichten Werte lediglich Orientierungen (aber immerhin!).

Nun denn, der Sollzins ist also 2,35 % p.a. oder höher. Viele Banken fordern bei so hohen Beleihungen 3 % anfängliche Tilgung. Damit sind wir bei einer Annuität von etwa 6 % oder 1500 Euro Rate. Nichts neues also ... :P
 
S

Snookajam88

Moinsen,

Ich wollte nur mal meinen Senf bezüglich des Komplettpreises abgeben. Ich baue aktuell auch mit Heinz von Heiden und kann dir sagen, dass da noch einiges mehr auf dich zu kommt als erwartet. Wenn du wirklich mit komplett Standard leben kannst, wird es sicherlich nicht so viel sein, ansonsten schlagen sie aber ordentlich was bei deiner Hausbemusterung darauf. Dazu informiere dich am besten vorher über die Hausanschlusskosten ( Strom, Wasser, Gas, Telekom ) plus Schmutz- und Regenwasser.
Erdarbeiten werden auch mit Mehrkosten verbunden sein, da sie nur 30cm Sandplatte im Angebot haben. Bei mir kamen allein bei der Position 6500€ dazu. Also plane definitiv einen guten Puffer ein.

Ob 3000,00€ Netto von euch beiden ausreichend ist, kann dir die Bank sagen. Ich finanziere mein Haus allein mit ca 3500€ Netto und das war schon recht knapp. 310.000,00€ sind finanziert, ca 60.000€ sind aus eigenen Mitteln.
 
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86bibo

Ganz ehrlich, last es lieber bleiben. Zu der Thematik "Bauen mit/neben Freunden" will ich dabei gar nicht eingehen, aber ihr seid noch sehr jung. Ein Haus hat sicher Vorteile, ich möchte meines auch nicht missen, aber es hat auch Nachteile. Es bindet euch an einen Ort (wisst ihr schon ob ihr da für immer bleiben wollt?) und es bindet euch aneinander. Jetzt werden wieder Leute kommen und sagen, man hat ja das Haus als Gegenwert und kann verkaufen, aber in den ersten 10 Jahren gehen (bei 0 Eigenkapital) beide noch mit ordentlich Schulden da raus. Ich habe ein befreundetes Paar (mit 2 Kindern) die sich derzeit tatsächlich nicht trennen, weil sie es finanziell nicht können. Das ist kein schönes Leben!
Im Moment mögt ihr die tollste Beziehung der Welt haben, aber allein der Hausbau wird eure Beziehung schon auf eine harte Probe stellen, glaubt mir.

Dazu kommt noch der finanzielle Aspekt. Das Eigenkapital ist aus meiner Sicht nicht so entscheidend. Je mehr, desto besser, klar. Aber wichtig ist, wie hoch die Summe ist, die aufgenommen wird, da sie die monatliche Belastung bestimmt. Auch wenn ihr nicht den besten Zinssatz bekommen werdet, ist in der heutigen Zeit alles unter 2,5% oder eher 3% Tilgung eigentlich unverantwortlich. Auch wenn ihr durch euer Alter noch lange abzahlen könnt, bleiben einfach sehr hohe Restschulden über einen langen Zeitraum. Nehmen wir mal das Beispiel mit 2,5% Zinsen und 2% Tilgung. Da zahlt ihr eine Rate von 1125€! Davon gehen 625€ an Zinsen darauf. Das ist fast der Betrag, den du hier als Miete in den Raum gestellt hast. Macht für mich erst mal keinen Sinn, da du dafür (außer der Geldleihe) keinen Gegenwert hast, während du in der Wohnung schon wohnen kannst. Die Nebenkosten sind auch höher. Sicher hat Altbau die höheren Heizkosten, aber wenn man von 70m² Mietwohnung auf 130m² Haus geht, bleibt vom Kostenvorteil nicht mehr so viel übrig. Wasser, Strom, Grundbesitz, Versicherung, Abfall wird alles teurer. Dazu kommen noch sämtliche Reparatur und Instandhaltungskosten. Die können auch bei einem Neubau im ungünstigen Fall schnell kommen.

Ich höre auch immer von der Mär, dass man sich ein Haus baut und der Abtrag nicht höher ist als die vorherige Miete. Ich persönlich kenne jedoch niemanden wo das so ist oder die sind nicht an einer 100% Tilgung interessiert (gibt es auch). Das kann aus meiner Sicht nur unter 2 Rahmenbedingungen passen:

1.) Ich ziehe aus einer Großstadt wie Hamburg, München, Frankfurt, etc. raus aufs platte Land. Da kann so etwas passen, dafür fährt man dann aber auch täglich 50km und mehr in die Stadt. Hier vergleicht man dann eher Äpfel mit Birnen

2.) Ich habe viel Eigenkapital (50%). Dann ist es natürlich einfacher, da ich ja "nur" die halbe Summe finanzieren muss und dadurch direkt den Abtrag halbieren kann. Das ist aber auch falsch gerechnet. Wenn ich die anderen 50% anlege, bekomme ich ja Zinserträge, die ich danach nicht mehr habe. Ich müsste die also von der zu zahlenden Miete abziehen.

Wer zur Gruppe 2 gehört, kann natürlich über Eigenheim nachdenken, da die Zinserträge niedrig sind und die Zinsen ebenfalls, da man ja auch durch den hohen Eigenkapital-Anteil super Zinssätze bekommt. Rein wirtschaftlich gesehen, muss dass dann aber auch eine Immobilie sein, die langfristig im Wert zulegt um aus rein ökonomischer Sicht Sinn zu machen.
 
H

HilfeHilfe

Schönes Beispiel! Zu 1 nur wenn Haus deutlich billiger ist und man gute billige Anbindung hat ( zb jobtiicket Firma )
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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