von Eigentumswohnung zum Hausbau. Wann verkaufe ich die Wohnung?

[HausHamburg]

Wir wohnen in einer Eigentumswohnung die komplett bezahlt ist und nun wollen wir ein Grundstück kaufen und darauf ein Haus bauen. Das Bauunternehmen haben wir noch nicht gefunden und ein Grundstück haben wir auch noch nicht. In Hamburg ist es auch nicht gerade einfach ein Grundstück oder ein Haus zu finden. Das Verkaufen dürfte dafür schneller gehen. Wann verkaufe ich nun am besten unsere Wohnung? Zum Grundstückskauf bräuchte ich ja eigentlich schon das Geld, wüsste zum derzeitigen Zeitpunkt aber noch nicht, wann ich ausziehen könnte aus der Wohnung. Wenn ich die Wohnung jetzt verkaufen würde und eine bestimmte Frist zum Auszug nennen würde, hätte ich bei einer prozentualen Anzahlung, zwar schon Geld für das Grundstück, aber habe das Risiko, dass ich bis zu der Frist, noch kein Grundstück oder Haus habe. Was ist die beste Lösung?

 

[Payday]

du bekommst normal das geld für deine wohnung erst, wenn der andere auch einziehen kann. schimpft sich gefahrenübergang. er könnte dich als neuen mieter nehmen für eine bestimmte zeit. ginge aber nur, wenn der käufer deiner wohnung deine wohnung als mietobjekt nutzen will. das wäre dann natürlich optimal.

wenn die wohnung aber begehrt ist wäre ein späterer verkauf doch sinniger. die Bank erkennt eure immobilie als Eigenkapital sicher an, müßt die summe aber vorfinanzieren. könnte man zb mit einen sehr kurzen kleineren Kredit erledigen. wenn die immobilie bezahlt ist könntet auch ihr auf die noch eingetragenen Grundschuld der eigentumswohnung das grundstück ggf. kaufen(spart ggf. 1x grundschuld eintragen usw...).


am ende muss man sich ausrechnen was sinniger ist.

sofort verkaufen:

- 1x mehr umziehen, ggf. kann man als mieter im objekt bleiben
- mit viel glück findet man jemanden, der wartet bis ihr auszieht(macht als käufer eigentlich keinen sinn und hat nur nachteile - ggf. bekommt ihr noch nichtmal geld...)
- es entstehen normal kosten als mieter (wo auch immer)

+ ihr habt euer eigenkapital sofort zur verfügung

später verkaufen:

+ ihr habt zeit mit der grundstückswahl ,niemand drückt euch
+ ihr müßte nicht umziehen oder sonstiges

- ihr müßt euer eigenkapital in form der immobilie vorfinanzieren
- somit zahlt ihr Zinsen auf euer eigenkapital
- ihr müßt kalkulieren wann das haus fertig ist (also das geld ausgegeben ist) und wann die alte immobilie verkauft ist, um die Kreditlaufzeit möglichst kurz zu halten
- ihr habt das risiko, die immobilie am ende auch loszuwerden (in hh wohl kein ding)


um was für ne summe reden wir denn hier überhaupt? ansonsten könnt ihr natürlich versuchen die wohnung so zu verkaufen mit einen bleiberecht. vielleicht macht das jemand mit (gerade bei großer nachfrage möglich). notariell wird beglaubigt, bis wann ihr dann raussein müßt. dazu müsst ihr wissen wann euer haus fertig ist. wenn ihr noch nichtmal nen grundstück habt ist das witzlos derzeit :)

 

[R0Li84]

Ich stehe gerade vor demselben "Problem". Habe allerdings bereits ein Grundstück (gekauft ohne Kredit) und will bald mit dem Bauen beginnen.

Die Wohnung bringt mir > 150.000€. Dafür könnte ich ohne größere Probleme eine Zwischenfinanzierung abschließen, die Zinsen dafür sind allerdings etwas höher als normal. Allerdings werde ich versuchen, die Wohnung bereits ca. 1/2 Jahr früher zu verkaufen.

@Payday hat schon recht, wenn er schreibt, dass das Geld normalerweise erst dann fließt wenn der Gefahrenübergang stattfindet (also kurz vor Schlüsselübergabe). Allerdings gibt es auch Wege wie man das anderweitig regeln kann. Mein Plan wäre, die Wohnung zu verkaufen und dann noch etwa 1/2 Jahr als Mieter darin zu wohnen - den Auszugstermin kann man dann ja mit entsprechender Räumungsoption notariell im Kaufvertrag festhalten. Vielleicht findet sich sogar ein Käufer, der ohnehin nur vermieten möchte - dann wäre das ganze denke ich überhaupt kein Problem. Aber auch ansonsten sehe ich das ganze relativ locker - es werden ja auch Wohnungen verkauft die vermietet sind. Oft hat der Mieter hier ein relativ lange Kündigungsfrist usw - ich kann dem Käufer hingegen ja relativ genau sagen wann ich ausziehen werde.

 

[RobsonMKK]

Wir stehen ebenfalls vor dem Thema. Haben ein ETW und fangen im kommenden Jahr an zu bauen.
Nichtsdestotrotz kommt die Wohnung ab Sommer auf den Markt. Aber eben mit dem Zusatz, bezugsfrei ab.

Die Idee ist nicht ungewöhnlich und auch gar nicht selten. Und für den Käufer auch recht komfortabel. Es ändert sich für ihn erstmal nix. Kosten sind gedeckt durch uns als Mieter und er zahlt seine Miete normal weiter (wenn er Glück hat macht er sogar ein plus wenn er eine bessere Rate/höheres Eigenkapital einbringt). Außerdem kann er die Vermietung ja noch steuerlich geltend machen.

Freunde von uns haben es gerade genau andersrum gemacht. Aus Mietwohnung in Haus. Die ehemaligen Eigentümer waren mit Umbaumaßnahmen am neuen Haus noch nicht fertig und haben erstmal als Mieter in dem Haus gewohnt.
So lange mein nicht den großen Druck hat unbedingt aus dem Mietobjekt raus zu müssen sehe ich da relativ wenig Probleme.

 

[Payday]

problem ist nur, das leute die eure wohnung kaufen wollen um dann selber dadrin zu wohnen unfreiwillig vermieter werden. als vermieter muss man einiges machen, worauf die vielleicht keine lust haben. und weiterhin wissen die dann nicht, wie die wohnung am ende übergeben wird. wenn die alten mieter nicht ausziehen weil sich deren bau verschleppt, müßte der neue eigentümer sie erstmal mühevoll rausklagen (falls er nicht inkasso moskau kennt), während seine eigene alte wohnung auch gekündigt ist und ausläuft...
wer eh vermieten will ist optimal. wer selber drin wohnen will legt sich nur nachteile auf den tisch. bei guter angefragt/nachfrage situation muss er die kröte wohl schlucken. bei uns auf den land wird man so eine bude nicht ohne weiteres los :)
ganz großes problem dabei ist auch, das der neue käufer eine immobilie kauft, ohne diese so richtig von innen gesehen zu haben. klar besichtigung hin oder her, aber er hatte nie die gelegenheit die technischen gerätschaften zu testen usw... ihr seid entweder eigentümer oder mieter, wie will er je seine wohnung betreten und ungestört gucken was er da eigentlich gekauft hat. bis dann irgendwann auszieht ist dann plötzlich die Heizung kaputt und dann ?

 

[nordanney]

problem ist nur, das leute die eure wohnung kaufen wollen um dann selber dadrin zu wohnen unfreiwillig vermieter werden. als vermieter muss man einiges machen, worauf die vielleicht keine lust haben. und weiterhin wissen die dann nicht, wie die wohnung am ende übergeben wird. wenn die alten mieter nicht ausziehen weil sich deren bau verschleppt, müßte der neue eigentümer sie erstmal mühevoll rausklagen (falls er nicht inkasso moskau kennt), während seine eigene alte wohnung auch gekündigt ist und ausläuft...
wer eh vermieten will ist optimal. wer selber drin wohnen will legt sich nur nachteile auf den tisch. bei guter angefragt/nachfrage situation muss er die kröte wohl schlucken. bei uns auf den land wird man so eine bude nicht ohne weiteres los :)
ganz großes problem dabei ist auch, das der neue käufer eine immobilie kauft, ohne diese so richtig von innen gesehen zu haben. klar besichtigung hin oder her, aber er hatte nie die gelegenheit die technischen gerätschaften zu testen usw... ihr seid entweder eigentümer oder mieter, wie will er je seine wohnung betreten und ungestört gucken was er da eigentlich gekauft hat. bis dann irgendwann auszieht ist dann plötzlich die heizung kaputt und dann ?

Bei einer vernünftigen Wohnung in ver vernünftiger Lage ist das alles kein Problem. Das machen viele so (wir auch, haben unser altes Haus fast 1,5 Jahre vor Auszug verkauft - verschiedene Nachbarn haben es auch so gemacht).
Man wird als Käufer nicht zwingend Vermieter, das kommt auf den Kaufvertrag und die Regelungen an. Auch zum Zustand der Immobilie kann man Vereinbarungen treffen.
Man muss sich halt nur Gedanken machen, was man möchte.