Eure Meinung zur Baufinanzierung

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S

SteffiK1110

Hallo liebes Forum!
Ich habe schon viel gelesen bei euch und möchte nun auch gerne eure Meinung zu unserem Bauvorhaben hören.
Mein Mann und ich sind Anfang 30, wir haben ein Kind, ein zweites ist unterwegs.
Unser aktuelles Einkommen beläuft sich mit einem Kindergeld auf 4390€ ohne Prämien und Urlaubs-/Weihnachtsgeld, und mtl schwankende Zulagen, ist jedoch nicht weniger.
In zwei Jahren, nach der Elternzeit, wird unser mtl.Einkommen dann nur noch bei 4000€ liegen, da ich erst mal nur im Minijob arbeiten werde.
Wir benötigen für unseren Bau insgesamt 360.000€ Kredit,da ist das Haus selbst, Grundstück, Notar und Baunebenkosten mit eingerechnet. Küche, Bodenbeläge ausser Fliesen, Malerarbeiten, Küche und alles was man nicht in den Kredit nimmt bezahlen wir von unserem Eigenkapital 40.000€.
Wir hatten uns eigentlich 1000€ als monatliche Rate gesetzt, mussten nun aber feststellen,dass das bei der Summe wenn nur mit niedriger Laufzeit möglich ist. Diese wiederum wollen wir bei den guten Zinsen aktuell eigentlich nicht, sondern wollen möglichst lange festschreiben. Sodass sich ein Angebot von unserer Hausbank mit einem gesplitteten Kredit von Hypothekenbank(150.000€-30 Jahre fest) , Bank selbst (160.000- 15 Jahre fest) und Kfw124 (50.000€-10 Jahre fest) mit einer monatlichen Rate von 1200€ ergeben hat. Wir wären bis zum Eintritt in die Rente dann hoffnungsvollerweise fertig, wenn wir brav Sondertilgen, sollte dies wohl auch möglich sein.

Ist das sehr gewagt so aus der Erfahrung heraus?
Darlehen: 360.000€
Eigenkapital: 40.000€
Einkommen: 4000€

Und habt ihr eher bei euren eigenen Hausbanken finanziert oder gab es auswärts bessere Angebote?

Ich freu mich auf eure Meinung und bin gespannt!

Viele Grüße
 
V

Vanben

Guest
Ganz grundsätzlich: Selbst zu den aktuellen Top-Konditionen benötigt ihr rechnerisch 35 Jahre um 360.000 mit einer Rate von 1200,- abzubezahlen. Nun werdet ihr diese Top-Konitionen aufgrund der Beleihung nicht bekommen, was dann den Zahlungshorizont weiter nach hinten verschiebt (37 Jahre +). Kommen dann nach 10 bzw. 15 Jahren noch höhere Zinsen für die Anschlussfinanzierung hinzu, dauert es abermals länger.
Da müsstet ihr schon durchschnittlich jährliche ~1500,- Euro Sondertilgung leisten, um in 30 Jahren fertig zu sein und dann kann man eigentlich auch gleich eine höhere Rate stemmen und länger festschreiben, oder? Es sei denn ihr habt wirklich hohe schwankende Einnahmen und eine entsprechend ausgestaltete ST-Vereinbarung.

Ich verstehe, dass man nichts zu verschenken hat und gerade wenn der selbst sehr eng gesteckte finanzielle Rahmen nicht viel hergibt, überlegt man sich 2x wo ggf. noch Einsparpotenzial vorhanden ist. Aber meiner Meinung nach (!) ist man dann entweder der "Zockertyp", der in/nach 5-10 Jahren auf weiterhin niedrige Zinsen setzt und kann sich prinzipiell auch eine höhere Rate leisten (z.B. bei garantierter Einkommenssteigerung bis dahin), oder man spielt auf Sicherheit und kann schlimmstenfalls damit leben über die Laufzeit ein paar tausend Euro mehr bezahlt zu haben, als unter bestmöglichen Bedingungen notwendig gewesen wäre.

Diese Mischung beinhaltet von beidem ein bisschen und ich glaube damit werdet ihr, je nach Typ, in keinem Fall glücklich. Steigen die Zinsen und ihr müsst in 10 bzw. 15 Jahren deutlich mehr für die Anschlussfinanzierung locker machen, ärgert ihr euch, dass ihr nicht alles festgeschrieben habt und steigen sie nicht, ärgert ihr euch über die Festschreibung. Da könnt ihr, zumindest gefühlsmäßig, nur verlieren
Ob euch das die ~50 Euro/Monat, die ihr evtl. einsparen könnt, wert ist, müsst ihr selbst entscheiden.

Für die Einschätzung, ob das Vorhaben gewagt ist, reichen die Infos nicht aus. Wie sicher sind die Jobs? Könnte notfalls einer allein die Rate stemmen? Bestehen entsprechende Versicherungen? Wie sind die mtl. Fixkosten/was bleibt übrig?
Auf Basis des Einkommens erscheint die Summe allerdings tragbar.
 
T

toxicmolotof

Mir würde erst mal zu bedenken geben, warum die Bank das geplante Haus nur mit einem Beleihungswert von 250 TEUR ansetzt, oder warum wird kein größer Betrag auf die 30 Jahre festgeschrieben?

Das Zinsänderungsrisiko ist für den Restbetrag nach 30 Jahren ist überschaubar(er) als bei der KfW und dem Bankdarlehen.

Eine Laufzeit von 35 Jahren sehe ich bei "Anfang 30" als unbedenklich.
 
Punica

Punica

Hallo Steffi.

Wenn man die Darlehenshöhe in das Verhältnis zu eurer gewünschten Rate setzt, erscheint mir die Rate etwas zu niedrig, oder die Darlehenshöhe etwas zu hoch.

Ich denke ähnlich wie @Vanben - wenn man die Rate etwas höher nimmt, tilgt man gleich & muss somit nicht bis zur Sondertilgung warten.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man in den ersten 1-4 Jahren so viel SoTg. kann, da insbesondere in den ersten Jahren auch viel Geld, für zb die Außenanlagen draufgehen wird/kann.

Einen veränderbaren Tilgungswechsel würde ich mir in jedem Fall einbauen lassen, da ihr wesentlich flexibler seid.
Gerade in Bezug auf das zweite Kind & den von dir erwähnten Minijob im Anschluss.

Ich persönlich bin kein Fan davon, unmittelbar vor Eintritt des zu erwartenden Nachwuchses zu finanzieren - hängt aber in erster Linie auch davon ab, wie das Einkommen verteilt ist.
Bei uns zb ist meine Frau die jenige welche, die das höhere Einkommen nach Hause bringt & damit das Gesamteinkommen ordentlich schmälern würde.

Wir selber haben bislang das beste Angebot von unserer Hausbank erhalten. ( Spk. )

Ergo: Mir persönlich, wäre eure jetzige Laufzeit zu lang, auch wenn ihr noch relativ jung seit & noch etliche Jahre bis zur Rente arbeiten müsst, so bleibt immer noch ein nicht unerheblicher Betrag, den ihr lediglich für die Zinsen aufbringen müsstet.
Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung - manch anderer sagt sich auch, wenn wir bis zur Rente fertig sind, ist das auch ok - Zinszahlungen hin oder her.

VG.
 
Bautraum2015

Bautraum2015

Ihr müsst euch wohl fühlen! Aus meinem Bauch heraus würde ich es als machbar ansehen und das Angebot ist durchaus eine gute Mischung. Wir haben eine ähnliche Finanzierung, nur dass wir den kfw noch mit einem Bausparvertrag hinterlegt haben, der in 10 Jahren zuteilungsreif ist und die Restsumme tilgt.
 
H

HilfeHilfe

Es ist natürlich so das wenn ein Haus gebaut ist noch lange nicht Schluss ist. wir investieren auch noch aus dem laufenden einkommen in Außenanlage und neue Möbel ( 5-7 Jahre werden sie halt getauscht).

In 2 Jahren wenn das Einkommen sicher von 4390 auf 4.000 fällt , Kindergartenkosten etc hinzukommen sehe ich als sehr sehr negativ. Zumal glaub ich das nach dem neuen Vermittlergesetzt angeben müsst. Wenn schon 1.000 Wunsch ist als rate, man aber 1.200 bekommt und auch noch auf 30 Jahre streckt.... hm

gut potenzial ist da, man muss halt bereit seit in Teilzeit zu gehen um mehr zu verdienen
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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