Beregnung - Detailplanung und Grundsatzfragen

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opalau

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Nachdem der Hausbau abgeschlossen ist, wir eingezogen sind und der Sommer vor der Tür steht, widmen wir uns zusehends dem Garten. Da wir aktuell noch Brachland vor uns haben, werde ich so schnell wie möglich die Beregnungsanlage planen, um als erstes die Gräben auszuheben.

Vor einigen Monaten dachte ich, dass ich schlau bin und mir einen Brunnen bohren lassen. Leider habe ich es versäumt weiter zu recherchieren und mich nur über den günstigen Preis des Rammbrunnens gefreut. Jetzt schwant mir langsam, dass das eventuell nicht so geschickt war.

  • Zunächst soll man anscheinend aus einem Rammbrunnen nicht mehr als ~900L/h entnehmen, um die Gefahr des Verockerns zu minimieren. Das ist für die Anzahl der Kreis schon mal eine schlechte Nachricht. Hätte mich mal vorher besser recherchiert…
  • Gestern habe ich dann mal einen ersten Versuch gestartet und die Saugpumpe (Grundfos JP5), die mir der Brunnenbauer "dazu gegeben" hat angeschlossen. Mit der "Eimer-Methode" und dem Manometer auf 3,5 Bar (2,8 Bar für Hunter Rotatoren zzgl. 0,7 Bar Systemverlust) kommt da nicht mehr als ein Rinnsal raus. (Ohne Gegendruck schafft die Pumpe bei mir ~1800L/h, mit geschlossenem Ventil liegen ca. 3,9 Bar an). Der Brunnenbauer, darauf angesprochen, versteht das Problem nicht, sagt mit 1800L/h kann ich in wenigen Stunden mein Grundstück fluten. Verstehe ich die Methode falsch?
  • Gesetzt den Fall die Lage ist wirklich so kümmerlich wie befürchtet, was ist eine mögliche Lösung? Puffer-Zisterne (1000-2000L) holen, die Saugpumpe diese voll halten lassen und mit einer Tauchpumpe in der Zisterne an das Beregnungsystem gehen? Andere Ideen?
Wenn diese grundsätzlichen Fragen geklärt sind, dann würde ich mich auch gerne der Detailplanung widmen. Eine erste Version habe ich bereits angehangen. Unser Grundstück ist mit ~15x75m relativ extrem, scheint für mich bisher aber kein großes Problem darzustellen.
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rick2018

rick2018

@opalau Du hast schon mal sehr viel richtig gemacht.
Deine Beregnungsplanung sieht durchdacht aus (Überregnung, Abdeckung usw.)
Dein Brunnenbauer hat keine Ahnung. 1800 Liter auf einem Kreis verteilt sind nicht viel. Bei 2 mal die Woche für eine Stunde mit Rotatoren beregnen sprechen wir von 20 Litern pro m2.

Bei der Eimermethode hast du einen Denkfehler drin. Die Menge wird ohne Gegendruck gemessen (also bei dir 1800 Liter/h. Durch die Leistungsverluste wird es etwas weniger.
Mit deinem Druckminderer hast du sozusagen einen maximalen Beregnungskreis angeschlossen und versucht dahinter noch mal einen zu installieren.

Nun zu deinem eigentlichen Problem. 1800 Liter/h sind nicht viel und du wirst viele Kreise haben. Mit Leitungsverlusten und etwas Sicherheit kannst du mit Max. 1400 l/h rechnen.
Die Idee mit der Pufferzisterne ist sehr gut. Allerdings solltest du etwas größer gehen. So kannst du an den Tagen an denen du nicht bewässerst oder tagsüber den Puffer brunnenschonend füllen.
In die Zisterne eine günstige Tipp Pumpe. Die bringt dir mehr Durchsatz.

Gibt es z.B. im großen Fluß:
T.I.P. 30082 Tiefbrunnenpumpe Edelstahl AJ 4 Plus 100/57 AUT mit integrierter elektr. Pumpensteuerung, bis 6.000 l/h Fördermenge
 
opalau

opalau

Hi @rick2018,

danke für die Bestätigung dass ich einen Denkfehler habe. (Ich habe mir gerade noch mal durchgelesen, wie es bei DVS beschrieben ist, ich glaube dort hatte ich das Thema "zapfen" falsch verstanden)

Ich habe in meinen Kreisen v.a halb- und viertelkreisige 3000er Rotatoren, also 200-420L/h. Den o.g. Aufbau hatte ich mit 6 Kreisen geplant und versucht mit keinem ~1000L/h stark zu überschreiten.

6 Kreise fand ich jetzt nicht zu furchtbar. Ist das jetzt wirklich so wild? Hätte jetzt gedacht, dass ich da in den frühen Morgenstunden locker die Hälfte der Kreise bewässern kann und so mich im 2-Tages-Rhythmus durcharbeite.

Oder gibt es auch noch andere Gründe für weniger und größere Kreise? Was habe ich für einen Vorteil, wenn ich mit der T.I.P-Pumpe dann so viel Fördermenge habe, dass ich dann nur z.B. 3 Kreise habe, außer, dass es schneller fertig ist und ich etwas an Hunter-Material spare.

Ich scheue mich etwas davor, das Gesamtsystem (2 Pumpen, Schwimmschalter, etc.) zu komplex werden zu lassen. Gerade weil ich jetzt Entwarnung bekommen habe, dass ich 1800L/h (abzgl.. Verlust und Verockerungspuffer) schaffe.
 
rick2018

rick2018

Deine Beregnung wird pro Kreis ca. 30min bis 1 Stunde laufen.
Theoretisch reicht es wenn du nach Mitternacht (oder später beim 30min Zyklus) mit der Beregnung startest.
Ansonsten kann man die Kreise ja auch auf verschiedene Tage aufteilen (wie von dir schon genannt).
Mehr als 2-3 mal pro Woche muss und sollte man nicht beregnen.
6 Kreise sind nicht viel.

Die Tipp Pumpe war nur falls du eine Zisterne als Puffer einsetzt.
Zisterne als Puffer erfordert, wie du ja festgestellt hast, einen erhöhten Überwachungsaufwand und monetären Einsatz.
Starte mit deiner vorhandenen Pumpe und dem Brunnen. Sollte es Probleme geben kannst du die Pumpe immer noch austauschen.

Was hast du als Leitung geplant? PE-HD PN26 DN25?
Damit schaffst du rein theoretisch bei deinem Druck ca. 3000 l/h.
Wenn du die Leitungsverluste verkleinern möchtest könntest du auf eine DN32 Leitung gehen.
Bei dir limitiert hauptsächlich die Pumpe. Da du deine Kreise auf ca. 1000 l/h ausgelegt hat sollte das funktionieren.
 
kaho674

kaho674

Ehrlich gesagt find ich diesen Beregnungsplan in Kreisen irgendwie Quark. Die großen Viereckregner von Gardena schaffen allein schon Deine Grundstücksbreite. Ich glaub, mit 2 könntest Du die gesamte Rasenfläche abdecken und dabei exakt die Breite und Wurfweite einstellen. Bissl Druck brauchst Du natürlich.

Ist ja auch die Frage, was da wachsen soll? Der Golfrasen, der jeden Tag gemäht wird, braucht natürlich auch jeden Tag Wasser. Der ist aber nicht erstrebenswert - um das gleich mal zu sagen.
Eine Naturwiese kommt auch mal 2, 3 Tage ohne Wasser aus und ist sehr viel Pflegeleichter. Diese könnte man schön im hinteren Bereich anlegen. Bäume und Büsche brauchen nach meiner Erfahrung hingegen am besten einen Tröpfchenschlauch direkt an den Stamm. Vor allem, solange sie noch anwachsen sollen.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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