Z15 anpassen, Preise real halten – und Eigenkapital realistisch ansetzen!

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W

Wohnung2025

Danke für deine Rückmeldung. Ich möchte kurz auf die Punkte eingehen – sachlich und lösungsorientiert, denn genau darum geht es mir: um die reale Situation vieler Menschen – nicht um politische Schlagseiten.
  1. Fett markierter Text: Dient der besseren Lesbarkeit, nicht der Lautstärke. Kein Schreien – einfach Struktur.
  2. Doppelter Beitrag: Richtig, leicht modifiziert. Ich wollte das Thema in verschiedenen Formaten zur Diskussion stellen, da es unterschiedliche Aspekte betrifft. Kein böser Wille.
  3. Eigene Meinung: Alles, was ich geschrieben habe, stammt aus persönlicher Beobachtung, kombiniert mit öffentlich zugänglichen Informationen (z. B. Drucksachen des Landtags BW, Mietspiegeln, Förderprogrammen). Keine Partei, keine Ideologie. Nur Sorge – und Hoffnung, dass man das Thema konstruktiv angehen kann.
  4. Forderungen hinterfragen: Genau das mache ich – mit Beispielen, Daten und konkreten Vorschlägen. Wenn du einzelne Punkte „für Schwachsinn“ hältst, dann freue ich mich über inhaltliche Gegenargumente.
  5. Realpreise vs. Marktpreise: Danke für die Nachfrage. Ich beziehe mich auf das, was volkswirtschaftlich als „Kostenmiete“ oder Bewirtschaftungspreis“ bezeichnet wird: also Preise, die sich aus den tatsächlichen Bau- und Betriebskosten (ohne spekulativen Bodenpreisaufschlag, Gewinnmaximierung oder Zweckentfremdung) ergeben.
Beispiel:
  • Wenn eine Wohnung z. B. inkl. Grundstück und Baukosten real 3.500 €/m² kostet, und
  • Banken mit 3 % Zins + 2 % Tilgung rechnen,
  • Dann ergibt das z. B. bei 90 m² ca. 1.100 € Monatsbelastung für Eigentum –
  • während die Miete am Markt bei 1.500–1.800 € liegt.
Das ist der Unterschied, den ich anspreche: Die Differenz zwischen einer „normal kalkulierten Wohnkostenbelastung“ und dem, was heute spekulativ erzielt wird.
Wenn du aus der Branche kommst, würde mich dein fachlicher Blick sehr interessieren:
Wie erklärst du es dir, dass eine Wohnung im Rohbau 350.000 € kostet – und am Ende für 700.000 € verkauft wird? Oder dass Wohnungen leer stehen, obwohl Wohnraum so knapp ist?

Mir geht es nicht darum, Feindbilder zu bauen, sondern Fragen zu stellen, die viele bewegt:
Wie ermöglichen wir normalen Menschen wieder Eigentum?
Wie entlasten wir Familien, Mieter, Senioren langfristig?

Ich freue mich auf eine sachliche Diskussion.
Danke!
 
N

nordanney

Realpreise vs. Marktpreise: Danke für die Nachfrage. Ich beziehe mich auf das, was volkswirtschaftlich als „Kostenmiete“ oder Bewirtschaftungspreis“
Dann passiert das, was in der DDR passiert ist. Billiger Bau. Denn es wird niemand eine Immobilie zur Vermietung bauen, wenn er ausschließlich Kosten hat.
- Keine Entlohnung für unternehmerisches Risiko?
- Wer bezahlt Leerstände?
- Wer honoriert das Risiko der Vermietung?
- Wer bezahlt Sanierungen?
- Wer bezahlt Mietausfälle für Mietnomaden?
- Wer bezahlt die nicht umlagefähigen Nebenkosten?
usw.
  • Wenn eine Wohnung z. B. inkl. Grundstück und Baukosten real 3.500 €/m² kostet, und
  • Banken mit 3 % Zins + 2 % Tilgung rechnen,
  • Dann ergibt das z. B. bei 90 m² ca. 1.100 € Monatsbelastung für Eigentum –
  • während die Miete am Markt bei 1.500–1.800 € liegt.
Dann hast Du ein schlechtes Beispiel. Zu dem Preis wirst Du in D nirgendwo bauen können, wenn Du 20€ Kaltmiete bekommst.

Aus der Praxis:
- Mietpreise um ca. 16€/qm sind nötig, um eine moderate Rendite (3-4%) zu verdienen
- Bauträger verdienen etwa 10-20% an einer Eigentumswohnung

Das Beispiel
Wie erklärst du es dir, dass eine Wohnung im Rohbau 350.000 € kostet – und am Ende für 700.000 € verkauft wird?
beinhaltet nicht, dass der Rohbau etwa 50% der Baukosten ausmacht. Mit den anderen 50% für den Innenausbau (= weitere 300-350k) landest Du beim Verkaufspreis.
Das ist der Unterschied, den ich anspreche: Die Differenz zwischen einer „normal kalkulierten Wohnkostenbelastung“ und dem, was heute spekulativ erzielt wird.
Da ist nichts spekulativ. Das ist normales betriebswirtschaftliches Arbeiten, wie es jedes Unternehmen in D macht. Jeder Autobauer (warum meckerst Du nicht auch noch darüber?) oder Supermarkt (oh ja, alles zu teuer bei 1-3% Umsatzrendite...) macht das auch.

Das, was Du vorschlägst, konntest Du wie geschrieben perfekt in der DDR nachvollziehen. Mehrfamilienhaus mit Gemeinschaftstoiletten, wenig Zentralheizung (nur die Fernwärme war gut). Keine Sanierungen (warum auch, die Miete war festgeschrieben) und verfallene Häuserblöcke. Kein Neubau, weil für jeden Bauherr sinnbefreit - produziert nur Kosten und hat keinen Mehrwert (für den, der baut).
Wie ermöglichen wir normalen Menschen wieder Eigentum?
NICHT durch Förderungen. Durch Entschlackung von Prozessen bzw. geänderten Rahmenbedingungen. Noch einmal: Hamburger Modell

Woher ich all die Zahlen habe? Ich finanziere all die Spekulanten bis hin zu Wohnungsgesellschaften mit 100.000en Wohnungen und stecke sehr tief in den Kalkulationen. Ich weiß, was ausgegeben werden muss und was damit verdient wird. Und ich weiß auch, worunter
Wenn eine Wohnung z. B. inkl. Grundstück und Baukosten real 3.500 €/m² kostet,
Ach so, damit hast du schon bald die normalen Baukosten ohne Nebenkosten und ohne Grundstück skizziert. In guten Lagen, wo Du 20€ Miete nimmst, kommen auch schon mal 500€ oder mehr als Bodenwert noch dazu. Rechne also lieber mit höheren Preisen. Dann verstehst Du auch, warum die Mieten so hoch sind, wie sie sind.
die Branche ächzt.
 
G

GeraldG

Ich persönlich bin ja ein großer Fan von der Idee, mächtig Freibeträge für ein Kind einzuführen.
Kinder sind wichtig für die Gesellschaft, da sie die Arbeitskraft von morgen sind.
Paare haben heute die Wahl als DINKs ( double income, no kids) gut zu verdienen und sich ein Haus leisten zu können, oder Kinder zu bekommen und mit einem oder 1,5 Einkommen sich kein Haus leisten zu können.
Dem gegenüber stehen Nichtarbeitende Menschen, bei denen es sich für jedes weitere Kind immer weniger lohnt zu arbeiten. Ein deutlich angehobener Freibetrag pro Kind würde die Probleme zu teilen lösen.
Eine beliebte Politik würde das aber aufgrund der dadurch nötigen erhöhten Steuer nicht werden. Man hört hier immer wieder den coreuurfu, dass man sich ja selbst für Kinder entschieden hat, und warum sollte dann derjenige ohne Kinder indirekt dafür zahlen? Den Grund habe ich oben genannt.
 
N

nordanney

Paare haben heute die Wahl als DINKs ( double income, no kids) gut zu verdienen und sich ein Haus leisten zu können, oder Kinder zu bekommen und mit einem oder 1,5 Einkommen sich kein Haus leisten zu können.
Oder wir denken einfach mal über das französische Modell nach. Was den Kindern übrigens nachgewiesenermaßen gut tut (bevor jetzt wieder alle aufschreien, dass man Kinder nach wenigen Monate "weggibt" - wäre auch nichts für mich, aber wir konnten es uns leisten).
 
W

Wohnung2025

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich schätze es, dass du aus der Praxis berichtest – gerade deshalb ist ein Austausch sinnvoll.
Ein paar Punkte möchte ich sachlich klarstellen:

1. Niemand fordert die DDR zurück.
Der Vergleich mit der DDR ist rhetorisch, aber inhaltlich wenig zielführend. Es geht nicht darum, die unternehmerische Initiative zu verhindern – sondern darum, dem Grundrecht auf Wohnen wieder mehr Gewicht zu geben als der maximalen Rendite.

2. Der Wohnungsmarkt ist kein „normaler Markt“.
Wohnraum ist nicht wie ein Auto oder eine Aktie. Jeder Mensch braucht eine Wohnung – unabhängig von Einkommen. Deshalb ist der Wohnungsmarkt ein besonders sensibler Teil der Wirtschaft, der gewisse soziale Leitplankenbraucht – wie z. B.:
  • Förderung für mittlere Einkommen beim Eigentumserwerb
  • Begrenzung von Immobilienspekulation & gezielter Leerstand
  • Realistische, tragbare Kreditbedingungen für Familien
  • Ausbau des genossenschaftlichen Wohnens und mehr kommunaler Bodenbesitz
Das sind keine utopischen Ideen, sondern Bewährtes, das in vielen Ländern Europas funktioniert – z. B. in Wien, Zürich oder den Niederlanden.

3. Marktpreise ≠ Realpreise
Die Baukosten steigen nicht nur durch Löhne, Material oder Zinsen. Ein erheblicher Teil entsteht durch:
  • überteuerte Grundstücke (die selbst schon Spekulationsobjekt sind),
  • Margen von Projektentwicklern,
  • private Käufe durch Kapitalanleger (die 2. oder 3. Wohnung kaufen),
  • globale Investoren, die Immobilien „parken“, statt vermieten.
Das führt zu Preisspiralen, die nicht mehr die reale Zahlungsfähigkeit von Normalverdienern abbilden – sondern sich an Renditeerwartungen orientieren. Hier geht es genau um die Differenz zwischen volkswirtschaftlicher Kostenmiete und spekulativem Marktpreis.



4. Lösungsorientiert statt ideologisch

Ich mache keine „Pamphlete“, sondern denke laut über Lösungen nach. Beispielhaft:
  • Eigenkapitalquote auf 5 % senken für Erstkäufer
  • Zinsstützung oder 0 %-Ergänzungskredite für Familien mit ger. Einkommen
  • vereinfachte Genehmigungen für genossenschaftlichen & kommunalen Wohnbau
  • Reform der Bodenpolitik statt Höchstpreisverkäufe
  • steuerlicher Anreiz für tatsächliche Vermietung statt Leerstand
All das wäre marktwirtschaftlich umsetzbar – ohne Zwang. Aber mit sozialer Verantwortung!

5. Was mich stört: die politische Etikettierung
Ich beobachte leider oft, dass engagierte Vorschläge sofort abgewertet werden – entweder als „linksradikal“ oder „wirtschaftsfern“.
Das hilft niemandem. Ich will nichts „nachplappern“, sondern Missstände benennen und über neue Wege sprechen.
Ich sehe mich weder als links noch rechts, sondern als Teil einer Mitte, die zunehmend unter Druck gerät – obwohl sie das Rückgrat dieser Gesellschaft bildet.
 
N

nordanney

Zunächst mal hör auf mit der Fettschreibung. Das nervt fürchterlich.

Es geht nicht darum, die unternehmerische Initiative zu verhindern – sondern darum, dem Grundrecht auf Wohnen wieder mehr Gewicht zu geben als der maximalen Rendite.
Sorry, aber genau das forderst Du.
Die Baukosten steigen nicht nur durch Löhne, Material oder Zinsen. Ein erheblicher Teil entsteht durch:
Nein. Ist nicht so.
Ich mache keine „Pamphlete“, sondern denke laut über Lösungen nach.
Nein, der Großteil ist extrem links und nicht fürs normale marktwirtschaftliche Leben in der westlichen Welt.
Ich beobachte leider oft, dass engagierte Vorschläge sofort abgewertet werden – entweder als „linksradikal“ oder „wirtschaftsfern“.
Das hilft niemandem. Ich will nichts „nachplappern“, sondern Missstände benennen und über neue Wege sprechen.
Nein, Du schließt Dich den "linksradikalen" Ideen an. Ausnahme: Vereinfachtes Genehmigungsverfahren. Wobei Du eine Vereinfachung der Standards außer Acht lässt.

Nimm doch nur mal den Rohrkrepierer "Mietpreisbremse". Auch so eine soziale Idee, die leider genau das Gegenteil erreicht hat. Vergrößerung der Wohnungsnot und kein Neubau.

Der Vergleich mit der DDR ist rhetorisch, aber inhaltlich wenig zielführend.
Aber leider gehen Deine Vorschläge komplett in diese Richtung - zu einem Großteil zumindest. Insofern kannst Du Dir die Ergebnisse gut anschauen.
  • Eigenkapitalquote auf 5 % senken für Erstkäufer
  • Zinsstützung oder 0 %-Ergänzungskredite für Familien mit ger. Einkommen
  • vereinfachte Genehmigungen für genossenschaftlichen & kommunalen Wohnbau
Absolut der falsche Weg, solche Anreize zu setzen. Bauen verbilligen und nicht subventionieren, dann bin ich bei Dir.
Reform der Bodenpolitik statt Höchstpreisverkäufe
Also faktische Enteignungen statt marktwirtschaftlicher Prinzipien.
 
Zuletzt aktualisiert 27.07.2025
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