Moin,
wenn ihr jetzt schon verzweifelt seit, was soll dann erst werden, wenns an Hauskauf oder -Bau geht.
Wir hatten uns auch überlegt eine neuwertige gebrauchte Immobilie zu kaufen.
Leider ist momentan bei uns der Bestandsimmobilienmarkt wie leergefegt.
Und das was noch übrig ist, steht auch schon ewig im Internet.
Das kann aber durchaus in ein paar Jahren wieder anders aussehen.
Wir haben uns jetzt entschlossen zu bauen.
Es wird ein kleines Haus, ohne viel Luxus, dafür aber schlüsselfertig.
Nur Malerarbeiten und Bodenbeläge werden von uns in Eigenleistung erbracht.
Laut aktueller Planung brauchen wir ca. 45T€ für das Grundstück und 210-220T€ für Haus und Baunebenkosten.
Meiner Meinung nach sollte man mindestens 20% Eigenkapital vom Immobilienwert haben. Je mehr desto besser.
Erwerbsnebenkosten (6-8%) fürs Grundstück sollten zusätzlich noch vom Eigenkapital abgedeckt werden.
Da wir schon recht günstig bauen und der Grundstückspreis gegenüber anderen Regionen auch noch recht preiswert ist, denke ich, dass unser Eigenkapital von 55-65T€ schon das mindeste ist, was man an Eigenkapital gespart haben muß.
Das kann aber je nach Hauspreis und Grundstückspreis auch ganz schnell in Richtung 100T€ Eigenkapital tendieren.
Falls ihr jetzt schon mal Haus-Kataloge anschaut.
Rechnet nicht mit Katalogpreisen von Häusern. Ich denke, je nach Anspruch und Anbieter kann man durchaus mit dem 1,3-1,7 fachen Preis + Baunebenkosten von ca. 30-35T€. kalkulieren. Inneneinrichtung, Garage, Außenanlagen usw. kosten noch mal zusätzlich.
Wie man das Eigenkapital anspart, das bleibt jedem selbst überlassen. Ein Bausparvertrag hat Vor- und Nachteile.
Vorteil sind definitiv die zukünftigen günstigen Darlehenszinsen. Ebenfalls wird das Darlehen in der Regel nachrangig ins Grundbuch eingetragen. Je nachdem wie hoch der Bausparvertrag ist, kann es sein, dass ein zusätzlich benötigtes Annuitätendarlehen günstiger wird.
Nachteil ist die aktuell recht niedrige Verzinsung des Guthabens und die Abschlussgebühren.
Da ihr keine Angaben zu Nettoverdienst, Ausgaben, Kinderplanung etc. gemacht habt, kann man euch auch keinen konkreten Tipp geben.
Ihr könnt aber selber ausrechnen, wie lange ihr sparen müßt, um eine entsprechendes Kapital zu haben.
Was jetzt monatlich übrig bleibt + einen Teil der aktuell gezahlten Kaltmiete könnt Ihr zukünftig in die Tilgung stecken.
Bedenkt dabei das ein Haus mehr Nebenkosten als die jetzige Wohnung verbrauchen kann. (zusätzliche Versicherung, mehr Grundsteuer, mehr Heizkosten/Energie). Deswegen nicht die volle Kaltmiete einplanen.
Zu alt seit ihr mit 27 noch nicht, aber es muß schon einiges jetzt monatlich übrig bleiben, damit man vor der Rente fertig ist mit abzahlen.
Falls ihr jetzt noch irgendwas von 100% oder 110% Finanzierungen hören solltet, man kann sicher auch mit weniger Eigenkapital bauen, aber das Risiko das man das finanziell nicht schafft, wird umso größer, da die Verzinsung und die Annuität für diese Varianten natürlich höher ist.
Wer es bis zum Hausbau nicht geschafft hat, zu sparen, der wird sich danach sehr stark einschränken müssen.
Auch zu viel Eigenleistung sollte man nicht einplanen. Getreu dem Spruch "Zwei bauen ein Haus, einer schaut raus." würde ich meine Beziehung wegen einem Hausbau nicht riskieren.