Baukosten und Finanzierung für Wohnung oder Haus

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P

Peanuts74

1. Einkommensgrenze gab es hier auch
2. Gab es eine Grenze für Eigenkapital
3. Gab es "nur" einen Nachlass von ca 15 % auf den Grundstückspreis
Genaue Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, ich hatte damals nur die Preise für Einheimische mit den Grundstückspreisen am freien Markt verglichen, und da waren im Umkreis von weniger als 3km bei gleich guter Lage über 50% Unterschied.
Kann also sein, dass die von der Stadt angebotenen Grundstücke eh schon günstig waren und darauf "nur" weitere 15% gab. Wobei ich mich dunkel erinnere, dass ich schon überrascht war, wie viel es billiger wurde.
Zu welchem Zeitpunkt hattest Du denn geschaut? Bei mir sind das über 10 Jahre her...
 
S

Steffen80

Ebenfalls als Selbstständiger mit großem Einkommen + großem Kredit mal mein Senf dazu: Eine Selbstständigkeit ist per se IMMER mit deutlich mehr Risiko verbunden als ein Angestelltenverhältnis. 750k Kredit ist wirklich heftig und da sollten unbedingt Sicherheiten vorhanden sein, um Zeiten von "schlechten Geschäften" oder Krankheit aufzufangen. Auch sollte Leben und Berufsunfähigkeit HOCH! abgesichert sein. In unserem Fall haben wir bei 500k Kredit eine "NotReserve" in Höhe von ca. 100k. Diese werden nicht angefasst und sollten für etwa 2-3 Jahre bei vollem Verdienstausfall reichen.

Vom Kredit sollen innerhalb der ersten Jahre möglichst viel getilgt werden, um auf ein Level zu kommen wo eigentlich nichts mehr schief gehen kann. Das sind bei uns ca. 300k, wie ich vermute

7500k netto klingt viel..aber im Kontext mit einer Selbstständigkeit unbedingt differenziert betrachten. Wärst Du Beamter dem netto..würde ich sagen: mach 1 Mio. Kredit draus.

Was ich mich frage beim Wiederverkaufswert, wer kauft ein Haus mit niedriger Ausstattung in der teuersten Gegend Deutschlands.
Sehr guter Hinweis! Das Haus sollte schon zu Gegend und zum Grundstück passen. Bei uns kostet der qm "nur" ~300 EUR...aber da stehen Häuser für 500k..700k..800k EURO. Wir sind da mit knapp 400k vermutlich schon die Ausnahme.

Gruss, Steffen
 
D

DG

Hallo Fusili,

ob der Hauspreis realistisch ist, kann ich Dir nicht sagen, das können Architekten besser abschätzen, allerdings habe ich so meine Probleme damit, wenn das Grundstück fast das Doppelte kostet wie das Haus. Auf ein Grundstück, das mich 600T€ kostet, würde ich mindestens ein Haus setzen, das ebenfalls 600T€ kostet - die Frage, ob ich dann mit 350T€ hinkomme, würde sich dann pulverisieren. Wobei man dann bei 400m² bautechnisch schon wieder an Grenzen stößt oder aber sehr luxuriös baut - was vermutlich dann wieder nicht zur Umgebung passt und beim Wiederverkauf nicht reaktiviert werden kann.

Aus Sicht eines Selbstständigen würde ich zunächst auch eine andere Idee/Frage aufwerfen, denn grundsätzlich willst Du ca. 1 Mio € in die Verbesserung Deiner Lebenssituation investieren. Meine Frage wäre dann, ob man nicht Deine Firma örtlich Verlegen kann, um die Gesamtsituation zu verbessern? Wenn man anderswo ebensogut arbeiten kann, aber das Haus in vertretbarer Entfernung incl. Grundstück nur die Hälfte kostet, blieben 500T€ als Invest in der Firma übrig. Ebenso alternativ möglich, wobei es auch gute Gründe gibt, das nicht zu tun: Firma und Wohnen in einem Gebäude, dann im Mischgebiet o.ä.

Wenn es (wg. Freunden und/oder weil es einem im Süden M's schlicht und ergreifend gefällt) aber keine örtliche Alternative gibt, dann wirst Du das wohl machen (können). Für 350T€ bekommt man auch in M ein Haus, in anderen Regionen und natürlich abhängig von Standard und Größe Deutschlands geht das ab 200T€ los, allerdings würde ich in Deiner Situation auch nur mit der Maßgabe 350T€ reingehen - wenn es am Ende 400T€ oder gar 450T€ werden, wäre das immer noch "underdressed" im Vergleich zum Grundstückswert.

Man kann in Deiner Region - und da werden jetzt gleich ein paar Leute komplett im Dreieck hüpfen, dass ich das schreibe - die Finanzierung incl. Verkauf zum Renteneintritt auch so planen, dass ein Abbezahlen des Kredites gar nicht das Ziel ist. Das heißt nichts anderes, als das man das Haus von ca. 1 Mio wert und 800T€ Kredit mit zB 500T€ Restkredit nach 20 Jahren wieder verkauft. Man erlöst 1 Mio, zahlt 500T€ an die Bank, hat 500T€ bar in der Tasche, um sich umzuorientieren.

Oder anders: für 500T€ zahlt man nur die Verzinsung des Kapitals an die Bank, ohne zu tilgen. Klingt krass, hat aber einen Vorteil: Deine mtl. Belastung sinkt (die Laufzeit steigt allerdings erheblich, kann Dir aber egal sein), was wiederum zur Folge hat, dass Du eher noch 50 oder 100T€ mehr ins Haus, also den Wohnwert, steckst und trotzdem klarkommst.

Lass' Dir das mal durch den Kopf gehen und sprich das mit den Banken durch. Wenn Du in Rente gehst, hast Du ja auch aus Deiner Firma den steuerbegünstigten Betriebsauflösungsgewinn (o.s.ä., mir fällt gerade nicht der korrekte Begriff ein, kann man einmal im Leben machen afaik, sprich mit Deinem Steuerberater) - je nachdem, was da an Werten bei Dir schlummert, kann man das ja auch berücksichtigen.

MfG
Dirk Grafe
 
S

Steffen80

Man kann in Deiner Region - und da werden jetzt gleich ein paar Leute komplett im Dreieck hüpfen, dass ich das schreibe - die Finanzierung incl. Verkauf zum Renteneintritt auch so planen, dass ein Abbezahlen des Kredites gar nicht das Ziel ist. Das heißt nichts anderes, als das man das Haus von ca. 1 Mio wert und 800T€ Kredit mit zB 500T€ Restkredit nach 20 Jahren wieder verkauft. Man erlöst 1 Mio, zahlt 500T€ an die Bank, hat 500T€ bar in der Tasche, um sich umzuorientieren.

Oder anders: für 500T€ zahlt man nur die Verzinsung des Kapitals an die Bank, ohne zu tilgen. Klingt krass, hat aber einen Vorteil: Deine mtl. Belastung sinkt (die Laufzeit steigt allerdings erheblich, kann Dir aber egal sein), was wiederum zur Folge hat, dass Du eher noch 50 oder 100T€ mehr ins Haus, also den Wohnwert, steckst und trotzdem klarkommst.
ich hüpfe da nicht Finde diesen Gedanken durchaus reizvoll. Auch wir bauen nicht, um dort alt zu werden. In 20 Jahren darf die Hütte gern verkauft werden und mit viel Geld vielleicht noch mal was ganz anderes zu machen (z.b. Auswandern etc.).

Daher zählt für mich immer: Lage Lage Lage und natürlich die Lage
 
F

Fusili

Viele interessante Beiträge/Gedanken .

Also der Reihe nach:
Damit es in der Region München erheblich günstiger wird, muss man schon richtig in die "Pampa", also ausserhalb des S-Bahn-Bereichs. Das ist sicher für einige eine Option, ich kenne auch welche, die täglich anderthalb bis zwei Stunden einfach in die Arbeit fahren. Da ist dann die Frau zu Hause mit den Kindern, weil zwei Leute das nicht machen können. Das ist für uns definitiv keine Option. Ich brauche keine Familie, wenn ich sie nie sehe . Die Nähe zu München ist für uns Lebensqualität und bei zwei Verdienern auch lebensnotwendig.

Die Einkommensgrenze (Summe der Einkünfte/Gesamtbrutto) bei den aktuellen Einheimischenprojekten liegt bei Max. EUR 100.000 ... Noch Fragen?

Genau: Lage Lage Lage und das ist beste Lage.

Was ich gar nicht verstehe: Man liest überall 1000 bis 2000 EUR pro qm kostet ein Haus je nach Ausstattung. Mit EUR 350.000 wären wir mit 140qm am oberen Ende. Klar es wäre keine Luxusvilla, aber würde sicher auch nicht negativ auffallen. Im Ort bauen viele Fertighäuser, weil eben die Lage und nicht das Luxushaus zählt. Es wird keine Villa, kein intelligentes Haus mit allem Schnick-Schnack, aber ich dachte mit dem Geld kann man etwas Vernünftiges hinstellen.

@Dirk Grafe: Genau das ist ein mögliches Ziel. Ich muss das Haus nicht abbezahlen, sondern vielleicht nach 15 Jahren verkaufen und auswandern oder in eine Wohnung ziehen. Deshalb würde ich nur ca. 2.600,- mtl. für die Rate aufwenden, um nicht auf Urlaub, usw. verzichten zu müssen.

@steffen: Lebensversicherungen und BU-Versicherungen haben wir bereits und werden aufgestockt.

Alles in allem sehe ich schon, dass wir uns mit der Summe an der Grenze bewegen und vielleicht mit einer 4.-Zi-Whg. besser fahren würden, aber ie kostet auch 700.000.
 
S

Steffen80

@steffen: Lebensversicherungen und BU-Versicherungen haben wir bereits und werden aufgestockt.

Alles in allem sehe ich schon, dass wir uns mit der Summe an der Grenze bewegen und vielleicht mit einer 4.-Zi-Whg. besser fahren würden, aber ie kostet auch 700.000.
mit 7500k netto ist der Kredit in Eurer Höhe (auch unter Berücksichtigung vom Eigenkapital) sicher kein Problem. Der Knackpunkt ist allein das Risiko der Selbstständigkeit. Wie gesagt..ich versuche das mit einer "NotReserve" zu kompensieren. In 2..3 Jahren worst-case sollte einem doch dann was "eingefallen" sein

350k für Haus inkl. ALLE Baunebenkosten ist sicher zu wenig. Mit Eurem Einkommen habt Ihr sicher schon jetzt einen gewissen Lebensstandard. Beim Hausbau kommen unfassbar viele Kosten auf einen zu und man will Dinge haben, die man vorher gar nicht kannte Rechne mal lieber mit 400k und vergiss Dinge für Garten, Küche, etc. nicht.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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