Dichter Verlegeabstand der Fußbodenheizung bei Gasheizung nicht möglich?

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M

Mecc

Hallo liebes Forum,

während wir auf den nächsten Entwurf unseres Hauses warten, beschäftige ich mich weiter mit der Heizung. In einem früheren Thread habe ich ja schon berichtet, dass wir uns für Gasbrennwert und 15% bessere Dämmung entschieden haben, also Standardneubau.
Nun haben wir unseren GU gefragt, ob die Fußbodenheizung nicht mit einer wärmepumpegeeigneten niedrigen Vorlauftemperatur und somit größerer Verlegedichte geplant werden kann (für späteren eventuellen Umstieg auf eine solche). Der meinte, weniger als 40° Vorlauftemperatur mache bei Gasbrennwert keinen Sinn. Das kann ich nicht glauben, habe im Netz viel darüber gelesen, u a dass auch der Brennwerteffekt mehr zum Tragen käme, wenn die Rücklauftemperatur besonders niedrig wäre. Und das geht jawohl nur mit einer entsprechend niedrigeren Vorlauftemperatur, oder bin ich hier auf dem Holzweg? Ich hatte mir das sonst so vorgestellt, eine zukunftsorientierte Vorlauftemperatur für die Heizungsplanung verbindlich festzulegen. Über Eure Tipps würde ich mich freuen!

LG, Mecc
 
H

humi

Warum soll weniger als 40° VL bei Gasbrennwert keinen Sinn ergeben? Je niedriger die VL desto effektiver arbeitet ein Brennwertkessel. Die Fußbodenheizung muss eben wie von dir gewünscht auf die niedrige VL berechnet werden. Das kann ruhig eine VL von 32° bedeuten. Die Fußbodenheizung wird dann eben entsprechend teurer.
 

€uro

....Das kann ich nicht glauben, habe im Netz viel darüber gelesen, u a dass auch der Brennwerteffekt mehr zum Tragen käme, wenn die Rücklauftemperatur besonders niedrig wäre.
Das ist richtig.
Kühlen lässt sich am Besten mit möglichst niedrigem RL, wenn gleich der VL schon unter der Kondensationstemperatur des jeweiligen Energieträgers liegen sollte.
Bei den meisten NT Systemen dürfte das gegeben sein (VL < ~ 55 °C).
Der Brennwertnutzen ist andererseits überbeansprucht! Theoretisch lassen sich ~ 11% realisieren. Nimmt man Warmwasser dabei aus, verbleiben davon real bestenfalls 7%!
Eine Wärmepumpe-optimierte Fußbodenheizung bietet hier relativ wenig Potenzial.
Ich habe bei der Optimierung von Bestandsanlagen (Heizkörper) teilweise darauf verzichtet.
Ergebnis: Energieeinsparungen bis zu 30..35%, trotz reduziertem Brennwerteffekt! ;-)
Neben rein energetischen Überlegungen, ist ein sicherer Betrieb zu gewährleisten.
Das ist bei Gasbrennwert mit VL < 40°C (Auslegungsfall) nur mit einigen Besonderheiten sicher möglich.

v.g.
 
M

Mecc

Hi Humi,
ja,so hatte ich mir das auch gedacht. Aber das ist wohl nicht so einfach möglich.
@€uro,
erstmal danke für die Erläuterung!
Der Brennwertnutzen ist andererseits überbeansprucht! Theoretisch lassen sich ~ 11% realisieren. Nimmt man Warmwasser dabei aus, verbleiben davon real bestenfalls 7%!
Eine Wärmepumpe-optimierte Fußbodenheizung bietet hier relativ wenig Potenzial.
...
Neben rein energetischen Überlegungen, ist ein sicherer Betrieb zu gewährleisten.
Das ist bei Gasbrennwert mit VL < 40°C (Auslegungsfall) nur mit einigen Besonderheiten sicher möglich.

v.g.
Das habe ich so verstanden, dass also eine Wärmepumpe-optimierte Fußbodenheizung bei Gasbrennwert wenig Sinn macht, da für Gas ineffizient, richtig? Das ist ja schade! Wir hatten die Fußbodenheizung als Option gesehen, später auf eine Wärmepumpe umsteigen zu können. Das ist also nicht so ohne weiteres möglich? Oder welche Besonderheiten gibt es zu beachten?

VG, Mecc
 

€uro

...Das habe ich so verstanden, dass also eine Wärmepumpe-optimierte Fußbodenheizung bei Gasbrennwert wenig Sinn macht, da für Gas ineffizient, richtig? Das ist ja schade! Wir hatten die Fußbodenheizung als Option gesehen, später auf eine Wärmepumpe umsteigen zu können. Das ist also nicht so ohne weiteres möglich?
Ohne Weiteres nicht! Man kann im Leben leider nicht Alles zum Nulltarif haben, da konkurrierende Ansprüche! ;-)
...Oder welche Besonderheiten gibt es zu beachten?
Bei Wärmepumpe zählt jedes Grad vermeidbarer VLT, bei Gasbrennwert, soweit unterhalb der Kondensationsgrenze, eher weniger beachtenswert. Allein hieraus leiten sich differenzierte Anforderungen ab. Will man die Heizflächen mit momentaner Gasbrennwert-Versorgung hinsichtlich zukünftiger Wärmepumpe Bedarfsdeckung dimensionieren, sind entsprechende Vorsorgen erforderlich!
Der beauftragte TGA Planer wird hierzu sicherlich auskunftsfähig sein!

v.g.
 
M

Mecc

Hi €uro,

das ist mir klar, dass man für planerische Aufgaben bezahlen muss. Dem sind wir ja auch garnicht abgeneigt! Aber mich würde halt einfach vorher interessieren, ob es möglich ist oder nicht, bevor ich einen Riesenaufriss mache. Oder ob der GU nur etwas behauptet, was ihm besser in den Kram passt.
Ist denn so eine Wärmepumpe-optimierte Fußbodenheizung mit Gasbrennwert wesentlich teurer ( =mehrere tausend €uro), oder muss sie "einfach" gut durchdacht sein mit ein paar technischen Ergänzungen?
VG, Mecc
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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