Fußbodenheizung und Luft-Wasser-Wärmepumpe im Neubau: handele ich mir Probleme ein?

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N

neo-sciliar

Hallo zusammen

Ich habe ja schon häufiger hier geschrieben und schon viel wirklich gute Hilfestellung bekommen. Und ich habe viel gelernt. Aber die Realität holt mich ein: wir bauen aktuell neu, und durch den Haushersteller sind wir an einen Heizungsbauer gebunden (alternativ suchen wir uns einen eigenen, müssen uns dann aber alle Handwerker, auch Elektro, Sanitär, und alles folgende selbst suchen). Da das bereits unterschrieben ist, ist das Thema also durch.

In meinen Augen macht er - nachdem was ich hier gelernt habe - alles "falsch":
1.) Viessmann Luft-Wasser-Wärmepumpe Vitocal 222-S mit 7,2 KW, obwohl die Berechnung nur notwendige 5,5KW ergibt

2.) Pufferspeicher, um den Volumenstrom zu ermöglichen und Takten zu verhindern

3.) ERRs in den Haupt-Räumen (er wollte in allen, ich habe ihn auf die wichtigen Räume reduziert)

4.) habe ich heute in der Ausführung gesehen: unterschiedlich lange Heizkreise: von 30m bis 120m ist alles dabei. Immerhin: die Abstände der Fußbodenheizung Rohre sind dem Bedarf im Raum angepasst von 5cm im Bad bis 30cm im Schlafzimmer

Nun meine Fragen: handelt er mir wirkliche Probleme gerade ein, oder ist das eigentlich auch alles egal (so wie er behauptet) und das System wird auch so ordentlich laufen? Unter ordentlich verstehe ich, dass es a) warm wird und b) der Stromverbrauch sich in Grenzen hält (JAZ > 4,5, berechnet sind 4,9).


Viele Grüße, Andreas
 
R

RotorMotor

Hört sich für mich gar nicht so schlecht an.
Nicht perfekt, aber was läuft beim Bau schon perfekt. ;-)

1) Ob die Wärmepumpe wirklich kleiner könnte muss man sich angucken ist ohne Zahlen schwer zu beurteilen.
2) Hier kommt es auf die Gröse an und ob es einfach nur im Rücklauf hängt.
3) Auch ERR finde ich gar nicht so schlimm, wenn man weiß wie sie funktioniert und wie man sie nutzen sollte.
Hier kann man halt um NO bitten, dann kann man die einfach abstöpseln wenn man ohne klar kommt.
4) Von 5-30cm ist schon eine große spanne, auf die man nur mit rechnen kommt.

a) ziemlich sicher b) wird man sehen. Glaube aber ehrlich gesagt nicht daran, dass man hier durch eine kleinere Wärmepumpe oder (noch?) kleineren Puffer wirklich nennenswert Strom und somit Geld sparen kann.
In Foren gibt es halt viel Theorie, an der oft was wahres dran ist. Richtige vergleiche, Studien und so weiter fehlen aber. Ich war dadurch auch sehr darauf bedacht das zu optimieren, man muss aber realistisch bleiben und kann beim Hausbau nicht alles auf Nachkommastellen optimieren.
 
Tolentino

Tolentino

Bin auch nur belesener Laie, aber ich kann dir ja trotzdem Mal erzählen wie es bei mir ist bzw was ich mit meinem Heizi dazu besprochen habe.
Zu 1)
Das ist erstmal nicht so schön, weil die teurer sein dürfte als ein genau passendes Pendant, im Betrieb aber bei einer modullierenden Wärmepumpe auch nicht unbedingt tragisch, solange die Minimalleistung gering genug ist.
Manchmal muss man aufgrund der nötigen Pumpenleistung das größere Modell nehmen (so ist das unter anderem bei mir). Weiß jetzt nicht wie das bei deinem Modell ist.

Zu 2)
Muss auch nicht schlimm sein, sofern der Puffer sehr klein (um die 50l) ist und im Rücklauf hängt. Dann verhindert er nämlich tatsächlich, dass die Pumpe sich bei überall geschlossener ERR tot taktet. Der Mehrverbrauch hält sich aufgrund der geringen Größe in Grenzen. Genauso macht ein evtl Mieter (wegen Sabattical im Ausland oder was weiß ich) dir nicht gleich die Heizung kaputt, bloß weil er nicht weiß wie er damit umgehen muss.

Zu 3)
Ist halt lt. Energieeinsparverordnung vorgeschrieben. Befreiungen sind wohl theoretisch möglich, aber praktisch hat anscheinend noch keiner in diesem Forum davon berichtet, es geschafft zu haben.
Kannst du aber auch effektiv umgehen. Entweder die Drehrädchen ab ehmen oder die Stellmotoren stromlos machen oder abmontieren. Beim Verkauf des Hauses springt dir keiner aufs Dach.

Ach zu spät (meine Frau hatte noch Aufträge für mich), deswegen vieles doppelt. Aber auch schön, dass wir nicht genau das Gegenteil sagen...
 
Tolentino

Tolentino

zu 4) ich habe in der Auslegung auch zwischen 40m (Diele und kleines Kinderzimmer) und 120m (Bad) Heizkreislängen. Da meine Auslegungsplanung extra von einem Ingenieurbüro berechnet wurde, nehme ich an, dass es nicht so schlimm ist. Die Heizkreise sind dann auch pro Raum möglichst gleich lang. Theoretisch weiß ich, dass es einem Probleme beim hydraulischen Abgleich machen kann (also ungleich lange Heizkreise) und zu nem thermischen Kurzschluss kommen kann. Aber vielleicht kann hier @Daniel-Sp mehr zu sagen...
 
Z

Zaba12

Ins Summe alles nicht optimal, aber so richtig Blödsinn ist halt der Einbau des Pufferspeichers, mehr dazu gibts im anderen Forum.
 
Tolentino

Tolentino

So pauschal würde ich das nicht sagen. Wichtig ist im Rücklauf, also dass nicht erst der Puffer und dann die Fußbodenheizung aus dem Puffer beheizt wird und dann eben nicht zu groß.
Sollte der Puffer mehrere hundert Liter groß sein und im Vorlauf hängen, ist es wirklich Scheiße.
Wegen nicht wechseln können: Falls der Puffer im Vorlauf hängt und du den Heizi nicht überzeugt kriegst, es anders zu machen, könntest du es ja so probieren, wie ich es unabsichtlicher Weise geschafft habe: Soviele Fragen stellen und immer wieder drauf beharren, bis der Heizi entnervt hinschmeißt. Dann kannst du nichts dafür, kannst dir einen eigenen suchen (bzw. der GU muss eine Alternative finden), aber eigtl. kann der GU dann nicht verlangen, dass du auch alle folgenden Gewerke mit selbst besorgen musst.
Aber Achtung, kann deutliche Kostensteigerung und Verzögerung bedeuten. Es ist also nur eine Empfehlung für die Notbremse...
 
Zuletzt aktualisiert 13.10.2024
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