Beheizter Gehweg zur Vermeidung von Glatteis in der Schweiz

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A

aagaagaag

Ich stehe kurz davor, ein Einfamilienhaus am Hang zu kaufen, welches einen relativen steilen Gehweg (etwa 30m Länge) zur Strasse hat. Momentan ist das Haus leer und der Eingang ist voll verschneit/vereist. Schon nur zur Haustür zu kommen ist eine Heldentat mit wahrscheinlichen unfallchirurgischen Folgen!

Nun habe ich folgende Fragen:
  • Wäre es sinnvoll, eine Art Bodenheizung dort einzurichten? Ich habe gelesen, dass es sowas in nördlichen Ländern häufig installiert wird. Das wird zwar teuer, aber jemanden anzustellen, der den Weg täglich freiräumt ist auch nicht gerade preiswert.
  • Die Hausheizung funktioniert mit Erdsonden; ist es sinnvoll/machbar, das Warmwasser von der Erdsonde zum Gehweg zu leiten, oder eher eine Elektroheizung?
Danke um jeden Rat!
 
WilderSueden

WilderSueden

Beheizte Einfahrten gibt es, ist aber weder billig in der Anlage noch im Unterhalt. Denn letztendlich heizt du ja direkt in die Kälte. Mal abgesehen davon, dass du als Hauseigentümer nicht einfach den Gehweg im Gemeindebesitz umbauen darfst. Falls die Hausheizung noch Reserven hat, könnte man da sicherlich einen weiteren Heizkreis anschließen.

Ist meiner Meinung nach aber vollkommen übertrieben und eher ein Statussymbol. Wenn du im Haus wohnst, räumst du bei Schneefall einmal mit der Schaufel und dann wirfst du eine Ladung Streusplitt drauf. Die Gemeinden stellen in der Regel Behälter mit Splitt auf (zumindest hier). Und dann hast du keine Probleme mit Glatteis mehr.
 
Y

ypg

Wäre es sinnvoll, eine Art Bodenheizung dort einzurichten? Ich habe gelesen, dass es sowas in nördlichen Ländern häufig installiert wird.
Hat man als Eigentümer/Bauherr damals gemacht, wenn einem Energie egal war, weil man sie bezahlen konnte.
Das war auch in meinen Augen so ein Ding für Neureiche, die sich mit ihrem Grund und Boden gar nicht beschäftigen wollten, noch zum Sklaven machen.
Heutzutage wird man wohl dafür gesteinigt Hier im Forum schon für den Gedanken, Energie nach draußen zu pulvern.

Zuwegungen mit Steigungen kann man ggf auch verändern, indem man Kurven einbaut, Stufen, ein Geländer und ja es gibt auch noch Splitt und Sand, was man aufbringen kann.
 
A

aagaagaag

Besten Dank für die moralischen Begutachtungen meiner Frage. Mir geht es aber primär um die technischen und wirtschaftlichen Aspekte. Den Internet-Polizisten steht frei, mich als "neureich", oder "Statussymbol-süchtig" einzustufen. Abschätzige Bemerkungen von Unbekannten sind in Internetforen unvermeidbar, vor allem wenn vorwiegend Männer aktiv sind. Dieses Grundrauschen stört mich aber nicht, sofern ich kompetente technische Infos erhalte.
  • Das Haus hat 150 m2 Flachdach. Deswegen kann ich problemlos die erforderliche Energie autark und umweltschonend mit Photovoltaik erstellen. Die Kombination Photovoltaik+Erdsonde erscheint mir auf erstem Blick sehr geeignet für ein solches Projekt - aber ich bin kein Fachmann.
  • Es geht mir darum, dass weder ich noch meine Besucher auf dem Glatteis ausrutschen und sich den Femurkopf brechen. Ich bin 63 Jahre alt, lebe alleine, fahre 38km/Tag zur Arbeit mit dem Fahrrad, und bin noch fit genug um Schnee selber zu schaufeln. Ob ich es in 10 Jahren immer noch sein werde, ist aber fraglich.
  • Wie schon vorher gesagt, die Wirtschaftlichkeit ist schwer zu eruieren. Hierzulande (Schweiz) jemanden anzustellen, um Schnee zu räumen, kostet mindestens 35 CHF/Std. (also 40 €) einschliesslich Lohnnebenkosten, und das Ergebnis ist nicht immer optimal. Bei meiner gegenwärtigen Mietwohnung hat es jede Menge Glatteis trotz Schaufeln. Eine "Gehweg-Bodenheizung" lässt sich sicher nicht in 1-2 Jahren amortisieren, aber eine realistische Rechnung braucht schon ein Paar handfeste Daten. Darum meine Frage.
  • Der Gehweg von der Strasse zum Haus gehört übrigens zum Grundstück. Eine Baugenehmigung werde ich auf jeden Fall brauchen, selbst wenn ich nur ein unbeheiztes Geländer anbringe (was wohl das Minimum wäre). Ich denke aber, die kriege ich problemlos.
 
H

Harakiri

Ganz so einfach ist dies mit Wärmepumpe nicht, denn du kannst keine wasserbasierte Freiflächenheizung ohne Frostschutzmittel sinnvoll betreiben. Sprich, Fußbodenheizung und Außenheizung müssen streng getrennt werden - es ist auch eine zusätzliche Steuerung vorzusehen, idealerweise mit Eisfühler, um nur dann zu heizen, wenn wirklich notwendig. Muss aber geprüft werden, ob die Umwälzpumpen in der Lage sind, den Durchfluss auch für die Außenflächen zu bringen (insbesondere wegen Gefälle).

Elektrisch wäre einfacher umzusetzen, allerdings nicht besonders effizient - optimal wäre natürlich mit Photovoltaik-Anlage eine einfache Steuerung einzubauen, um nur dann zu enteisen, wenn Photovoltaik-Überschuss vorhanden ist ... aber du möchtest dabei oft nachts loslegen, gerade dann liegt aber ganz bestimmt kein Photovoltaik-Überschuss vor.
 
H

Harakiri

Ah so, wenn ich danach geschaut habe, war für elektrische Systeme mit ca. 25 bis 30 kWh/m² beheizter Fläche jährlichen Verbrauch zu rechnen. Je nach Außentemperaturverhältnisse & Lage kann natürlich auch deutlich mehr werden.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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