Smarthome vorbereiten für späteren Ausbau (kein Funk/Cloud)

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F

Fuchur

Gibt es den keine üblichen Umsetzungen?
Doch na klar. Üblich ist, ein Raumbuch zu erstellen, in dem die persönlichen Bedarfe erhoben werden. Wo und welches Licht, wie gesteuert mit welchen Funktionen? Wo und wieviele Jalousien mit welchen (Zentral-)Funktionen? Wo und wieviele Steckdosen mit welchen Funktionen und Verbrauchern? Wo besteht welcher Visualisierungsbedarf? Von wo soll was manuell geschaltet werden können? Welche Automatiken sind gewünscht und welche Daten werden dafür von wo benötigt? Wenn die Bedarfe festgezurrt sind, dann plant man, wie man diese Bedarfe möglichst einfach/kostengünstig/zukunftsssicher umsetzt. Z.B. "Licht" geht von 230V-An-Aus über dimmbar intern/extern, "intelligente" Leuchten oder LED-Stripes bis zu komplexen DALI-Lösungen, die per Gateway eingebunden werden sollen. Erst wenn das alles klar ist, dann kann man sich damit beschäftigen, wo welches Kabel benötigt wird und wo das andere Ende sein soll.

Das ist keine Aufgabe für ein Wochenende, auch wenn man sich schon auskennt.

Gibt es irgendwo Beispielverkabelungen z.b. von Erfahrungsberichten?
Natürlich gibt es gewisse Grundlagen. Also
- alle Rollladen/Jalousien direkt zum Schaltschrank
- alle Leuchten zum Schaltschrank
- überall, wo ein Sensor, Taster oder UP-Gerät hin soll, kommt ein grünes Kabel hin - das wird aber im offenen Ring verlegt von Dose zu Dose
- schaltbare/messbare Steckdosen brauchen mindestens eine eigene Phase in den Schaltschrank oder ein eigenes Kabel

Das hilft dir aber nur begrenzt weiter. Denn wenn man sich darum Gedanken macht, dann ist man schon zu 90% fertig. Du stehst aber noch völlig am Anfang. Und dafür reicht deine Zeit nicht mehr aus.
 
S

Sahitaz

Das liest sich alles so als würde jede Hausinstallation das Rad neu erfinden weil es so unglaublich komplex ist.
Nein ist es nicht, aber mit 3 Seiten lesen ist es eben auch nicht getan - auch nicht bei einer Standardinstallation.

Meine Ideen:
Bad/Toilette Belechtung+Musik
Rollosteuern hausweit (Wetter, tageszeit, Wärme/Kälteschutz)
Sonnen(Wetter)sensor nach Süden irgendwo aus der Wand raus?
Steuerung Haustüre und Garagentor aus der Ferne
je nach Wetter Heizung/Kühlung automatisiert
(Rauchmelder wurde mir abgeraten, Kosten hoch)
1 Jalousin haben wir, bei starken Wind hochfahren.
Im Wohnzimmer/Esszimmer ein paar Tasten reduzieren bzw. verschiedenes drauflegen (szenen?)
Außenbereich und Wohnzimmer Lichtsteuerung Dimmen/Uhrzeit. Wenn Licht an außen = kein Zufahren der Terassenrollo. Wenn Terassenrollo runter = licht aus.
- jeden rollo 5 adrig in den Schaltschrank auf einen Jalousieaktor
- wenn Tür- und Fensterkontakte dann
a) über Tasterschnittstelle vor Ort (mit grüner Leitung) oder
b) über Binäreingang im Schaltschrank
- Wetterstationen sind meist über grüne Leitung (sollte aber zumindest drüber nachgedacht werden, mit Linienkoppler zu arbeiten)
- Bewegungsmelder mit grüner Leitung
- Licht sehe ich als heikles Thema an:
a) DALI gateway und jedes Licht über 5 adrige leitung ansteuern (meines erachtens nur für dimmen sinnvoll und habe das gefühl, dass DALI an Bedeutung verliert)
b) KNX mit unterputzaktoren in der Decke (dann 3 Adern + grüne Leitung) - ebenfalls wieder nur für dimmen und Farben sinnvoll
c) KNX mit Schaltschrankaktoren (Relais oder Dimmer) entsprechenden Leitungen - für Ein/Aus super, mit dimmen bin ich aus Elektrotechnischer Sicht nicht dafür
d) Gateway für Matter, Hue, etc mit 3 adriger Leitung evtl über Schaltschrankaktor (Relais) geschalten
- Musik würde ich vermutlich - je nach Anspruch, für Audiophile wahrschl nicht ausreichend - über WLAN abbilden (gibt genügend vertreter im netz)
- Zeitgeber für feste Zeiten sind meist in IP Interface/Router integriert (+ hier kann man einfach über RasPi oder Server von extern darauf zugreifen) oder über 'KNX Kleinserver'
- Rauchmelder finde ich die Lösung von Gira nicht schlecht aber auch nicht perfekt (einen mit KNX Interface - grüne Leitung - und alle anderen untereinander verbinden)
- Temperatursensoren sind oft in Taster (zB MDT GT2, etc) mit integriert
- heizung muss hoffentlich meist nicht geregelt werden bei Fußbodenheizung mit wärmepumpe durch selbstregeleffekt, bei bedarf gibt es Heizungsaktoren (würde ich mit grüner leitung direkt im Heizkreisverteiler integrieren)
- 'Außenbereich und Wohnzimmer Lichtstreuerung ...' wird nur in der Logikengine programmiert (egal ob 'KNX Kleinserver' oder externer Server)

UND AGAIN, das ist Halbwissen das ich aus Interesse gesammelt habe (also auf Richtigkeit, Effizienz, etc gebe ich keinerlei Garantie - und ich lasse mich gerne von entsprechenden Leuten mit echter Fachexpertise behelligen ;) ) und es ist viel zu kurz gehalten um das korrekt im Hausbau umzusetzen.

Das Problem hier ist aber eben auch, dass es nicht viel mit einer typischen Standardinstallation zu tun hat. Die führt einfach nicht alles in den Schaltschrank.
Hybridlösungen ziehen eben meistens einfach nicht das beste aus zwei Welten zusammen, sondern die Probleme aus zwei Welten.
 
Araknis

Araknis

Ich will nur von jemanden Empfehlungen wissen. Rollo 2 Draht zum Lichtschalter, von dort 5 Adern in den Schaltschrank. Licht + Musik von der Decke 4 Adern in den Schaltschrank.
Gibt es irgendwo Beispielverkabelungen z.b. von Erfahrungsberichten?
@Numrollen sollte langsam einsehen, dass bei dieser Basis bzw. wenn man sich solche Fragen stellt, nicht mal eine Standard-Installation ohne KNX ohne fachkundige Hilfe klappen wird. Ich würde in dem Fall überlegen, die Installation einfach von dem vorhandenen Elektriker im Standard machen zu lassen und wenigstens tiefe Elektronikdosen an den Taststellen zu verbauen. Dann kann man sich später immer noch irgendein Funk- oder WLAN-System nachrüsten, wenn man vereinzelt was automatisieren will. Hier auf KNX oder andere Bussysteme in der vorhandenen Zeit gehen zu wollen, wird einfach nix.

Darüber kannst du immer noch Home Assistant legen, das z.B. Shellys sehr gut unterstützt. Einfach mal nachlesen, für was es alles Integrationen gibt, danach eben die gewünschten Geräte auswählen. Für die Türkommunikation gibts da auch was.
 
H

HeimatBauer

Jep. Entweder man baut klassisch oder gleich Smart Home. Dann aber komplett und das ist meist mit einem Wechsel des Elektrikers verbunden - beispielsweise mein Elektriker hat klar gesagt: Smarthome machen wir nicht. Finde ich gut.

Als Zwischenweg sehe ich tatsächlich nur tiefere Dosen und generell Netzwerkleitungen in die richtige Gegend legen. Ein richtiges Smart Home wird das dann garantiert nicht, aber man kann dann z.B. per Zigbee das eine oder andere automatisieren.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Gibt es den keine üblichen Umsetzungen?
Einer der größten Vorteile von KNX ist ja, dass damit aus Standardkomponenten maßgeschneiderte Lösungen entstehen. Wenn man es versucht in "übliche" Bahnen zu lenken entstehen, dann eben die bekannten unnötig teueren Klick-Klack-Installationen mit KNX-Komponenten.

Das Licht langsam dimmen nach Uhrzeit z.B., was braucht es dazu?
Auf der Busseite: Spannungsversorgung, Dimmaktor, Uhrzeit(z.B. vom IP-Router), Logikbaustein(z.B. Raspberry mit XY), grünes Kabel. Willst du es auch noch manuell steuern/auslösen/stoppen Tastsensor oder Tasterschnittstelle.
Auf der Hausseite: Stromkabel und Leuchtmittel.

Finde ich schlecht in der heutigen Zeit. Aber ist nur meine Meinung.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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