Eigenleistung im Neubau - was macht Sinn und ist gut machbar?

[TmMike_2]

Gut, ich hatte beim Bau z.B. auch den Vorteil, das ich Radlader, teleskoplader mini bagger usw alles habe. Oder freunde kenne die es gegen n Kasten Bier leihen.
Wichtig sind z.B. auch ein vernünftiger Anhänger und ein Auto was diesen ziehen darf.

Aber ja es gibt mit Abstand nichts nervigeres als im Baumaschinenverleih Werkzeug abzuholen und wieder zurückzubringen.
Und drei Tage später fehlt dann wieder irgendwas.
Dinge wie Betonmischer oder ein ordentliches Rührwerk würde ich ebenfalls in die Baunebenkosten mit aufnehmen. Man braucht halt vernünftige Maschinen, sonst dreht man durch - oder arbeitet ineffizient

 

[pagoni2020]

Früher hat man auch im Heimatort mit seinen Jugendfreunden gebaut. Heute zieht man zum Studium weg, merkt dann dass man sich in der Unistadt nichts vernünftiges leisten kann und zieht dann raus. Die Freunde aus dem Studium sind dann alle Theoretiker und zur Hälfte längst wieder in andere Städte gezogen.

Das stimmt, ich wollte das auch nicht kritisieren, sondern lediglich feststellen, dass sich das Bauen und auch die Bauherren sich verändert haben.

 

[motorradsilke]

Mein Vorschlag ist nur ein kleiner Tropfen auf einem heissen Stein und hier im Forum auch etwas unterrepräsentiert, aber immerhin: viel second hand suchen. Gartenmöbel, Gartengeräte, Elektrogeräte für die Küche, Terrassenbelag und Einrichtungsgegenstände wie Regale und Lampen, Betten, Schreibtische lassen sich sehr gut gebraucht erstehen. Man muss halt mehr suchen und findet nicht immer. Aber wenn, dann spart man ordentlich.
Gerade heute habe ich zwei Faltrollos von je 250cm Länge erstanden für zusammen 100 euro. Hat sich voll gelohnt zu warten bis ich was passendes finde. Und so läppert es sich Stück für Stück zusammen, das Geld das man nicht ausgibt.

Pflanzen für den Garten gibt es auch für kleines Geld bei Kleinanzeigen.

Fussböden Fliesen ist auch kein Hexenwerk. Mit diesen Niveliersystemen auch für handwerklich etwas begabte Laien möglich.

Alle Klickbodenbeläge kann man gut selbst verlegen.

Bei Malerarbeiten kommt es darauf an, was man für Ansprüche hat. Streichputz oder Rollputz geht gut allein, streichen auf jeden Fall auch. Decken tapezieren oder mit Malervlies bekleben wird schon schwieriger.

Außenanlagen kann man nach Einzug auch zumindest teilweise selbst gestalten, wenn man nicht schweres Gerät benötigt. Einen Garten selbst gestalten macht ja auch Spass, das würde ich gar nicht als Arbeit ansehen.

 

[Sparfuchs77]

Gibt es Sachen die man sonst gut selbst machen kann, bei denen die Ersparnis es wert ist und die gut umsetzbar sind? Denke an sowas wie verputzen?

Wir haben recht viel selber gemacht bei uns. Es kommt immer drauf an wie es um deine zwei linken Hände bestellt ist. Entweder du hast bereits das handwerkliche Wissen oder du kennst jemanden der dir die Sachen zeigen kann. Verputzen gehört da wohl eher nicht dazu. Das muss schon ordentlich werden sonst ärgert man sich jeden Tag drüber.

Das meiste ist absolut kein Hexenwerk und auch für Laien machbar wenn man es richtig gezeigt bekommt und ein Fachmann ab und zu mal drauf schaut.

Eigenleistungen unter anderem bei uns:

Elektrik: Schlitze für die Leitungen ist für jeden machbar. Lass dir vom Eli anzeichnen wo die Schlitze hin müssen. Macht ne riesen Dreckerei aber unser Elektriker war froh das er nur den Schrank abnehmen musste. Der Rest bedarf vielleicht schon eher etwas Know How aber zumindest beim Leitungen ziehen kann man mit helfen. Ich hab mir für schmales Geld im Baumarkt ne Mauernutfräse gekauft, kann man aber auch beim Elektriker leihen für nen schmalen Taler.

Fenster: Kann man in Polen bestellen und da einiges sparen

Trockenbau: Dachdämmung, Deckendämmung, Dampfsperre, Gipskarton kann man alles alleine machen. Zeigen lassen wies geht, dann schafft man das.

WDVS: War nicht so einfach und bedarf einen der Ahnung davon hat und mitmacht.

Böden: Fliesen haben wir legen lassen aber Laminat schafft eigentlich jeder.

Was man immer bedenken muss: Eigenleistungen kosten Zeit. Viel Zeit. Versuche das so abzustimmen das du deinen Handwerkern keine Wartezeiten verursachst, das finden die nicht so toll.

 

[familie_s]

Ein Eigenes Bauprojekt hatte ich leider noch nicht, aber ich habe schon im Studium gerne nebenbei auf diversen Baustellen gejobbt und mich auch gerne im Freundeskreis als Bauhelferlein angeboten oder z.B. zur Hochzeit "Eigenleistungszeit" verschenkt. Das kann ich nur jedem raten, der die Gelegenheit dazu hat. Zum einen hab ich jetzt schon einiges gesehen/gemacht und kann halbwegs einschätzen was ich mir dann irgendwann beim eigenen Bau zutrauen kann. Und außerdem hab ich jetzt bei vielen Leuten einen Stein im Brett und bin mir sicher, dass da was zurück kommt :) .

Man kann ggf. selbst machen:
- Dämmung (Zwischensparren, Aufdach, Außendämmung inkl. Armierung, unter Fußbodenheizung, Dampfsperre,...)
- Dach Einlatten, Eindecken, Ortgangbleche und Rinnen montieren
- Dachfenster (Velux hat da echt idiotensichere Sets mit Anleitungen à la Ikea)
- Gerüst stellen (könnte aber auch ein Haftungs/Arbeitsschutz-Thema sein, da kenn ich mich nicht aus)
- Schlitze klopfen/fräsen (vor allem in Porenbeton ein Kinderspiel), Dosen setzen, Kabel ziehen
- Innentüren kann man auch selbst setzen, dafür muss man aber sehr exakt arbeiten und Geduld mitbringen
- Fliesen würde ich persönlich nur einen Nutzkeller/Technikraum, mehr trau ich mir nicht zu
- Böden habe ich tatsächlich noch nicht verlegt, nur mal altes Stäbchenparkett restauriert. Mit dem richtigen Werkzeug und guter Anleitung durch Profi ging auch das.


Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich tatsächlich das Spachteln / Streichen machen lassen. Zwar schon oft gemacht, aber ich hasse es, wie die Pest :D

 

[Sparfuchs77]

Bei einigen Sachen muss man halt wegen Gewährleitung aufpassen. Bei den Dachfenstern zum Beispiel kann es später dann Diskussionen mit dem Dachdecker geben wenn was undicht ist. Das hab ich versucht zu vermeiden und hab die Gewerke weitestgehend in einer Hand gelassen.