Eigenleistungen seriös planen

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Elnino

Hallo
Wir beabsichtigen ein Einfamilienhaus zu bauen . Nun möchten wir auch Eigenleistungen einbringen und diese aber seriös betrachten also nicht schön rechnen sodass am Ende die Finanzierung nicht hinkommt und man sich ärgern muss nicht doch 10 oder 20.000 Euro mehr aufgenommen zu haben .

Geplant ist ein Einfamilienhaus Bungalow in Massivbauweise vom Architekten geplant mit 130 m² Wohnfläche und ca 30-40 m² ungeheizter Abstellfläche (Heizungsraum , Waschraum etc). Also ohne Keller .

Leider ist es nicht mehr so wie vor 30 Jahren , als meine Eltern gebaut hatten .. Da hatten die Nachbar ja noch viel mehr Zeit und die Verwandtschaft .. Sodass man teilweise mit 7 Maurern auf der Baustelle war .

Somit müssen wir den Rohbau "stellen" lassen aber andere Tätigkeiten können wir selber machen und möchten diese nun korrekt einschätzen .
Als feste Arbeitsleute sind wir 1 + 0,5 + 0,5 Personen...
Die 1 wäre mein Vater als frischer Rentner hat er den ganzen Tag Zeit sich auf der Baustelle zu tummeln und die 0,5er sind mein Bruder und ich ... Wir müssen ja morgens erst arbeiten. Dazu kommen auch noch 1-2 Rentnerkollegen meines Vaters aber die möchte ich als Fixpunkt nicht einrechnen . Genauso wie mein Nachbar auch , wenn es die Zeit zulässt immer mal bisschen Hand anlegen möchte (als Büromensch grrr) da wir bei ihm auch bisschen geholfen haben. Dazu halt noch das Damenvolk (Mutter , Schwester , Partnerin) aber die kümmern sich wohl mehr um das Catering und Reinigungsaufgaben grrrrr.

Zu den Gewerken ..
Rohbau muss wie geschrieben gemauert (oder geklebt ) werden .. Das packen wir so nicht alleine.
Außenputz und Innenputz müßten wir auch vergeben - genauso wie Estricharbeiten .
Dachstuhl erstellen und decken würden wir vergeben , Isolieren mit Dämmplatten würden wir selber anbringen.
Elektro würden wir komplett selber machen , da 2 ausgebildete Elektriker verfügbar sind (Bruder und Vater) . Sanitär und Fußbodenheizung verlegen auch selber .
Minibagger zum ausschachten für Bodenplatte kostet uns nur den Sprit und Brotzeit für den Nachbarn
Decken verkleiden auch Eigenleistung . Tapezieren und Fliesen auch Eigenleistung


Wie kann man nun einschätzen wieviel Geld man dadurch sparen würde , gegenüber der Vergabe der Gewerke ? Es geht nicht um Zeitersparnis , weil es logisch ist das man mit 2-3 Mann am Bau länger braucht als eine eingespielte Baumannschaft . Da wir aber nicht Mietgebunden sind (weil im Elternhaus lebend) darf es ja ruhig ein wenig länger dauern .


Danke für Einschätzungen .
 
Nordlys

Nordlys

Ich geb Dir ein Beispiel. Bei uns Spachteln Q3, mit Rissband, malen, z.T. tapezieren, Stuckleisten, Acrylfugen setzen, Bodenbeläge 63 qm Designvinyl verklebt, zuvor Ausgleichsmasse, Schliff, Tiefgrund. Angebot Firma 11 brutto, Boden 25 pro qm.
Alternative, mein Bruder Malermeister, ein Geselle ich. 60 Stunden Bedarf ungefähr. Mal 40 mal zwei plus Steuer gespart. Das ist viel Geld. Na ja, ne Anerkennung kriegen die Beiden auch, aber dennoch. Aber. Wäre er nicht Malermeister mit seinen Eigenkapital Konditionen,,hätte ich alles im Baustoffhandel holen müssen. Vielmal teurer. Gute Wandfarbe 1,30 l, sein Preis. Baumarkt vier pro l. Spachtel, 60 Cent pro kg, Baumarkt 1,80. Acryl, Karusche 1,- er, Baumarkt ab 1,98. usw. Das frisst natürlich einiges an Ersparnis auf. Gut, Dein Vater als Elektriker wird in seinem Gewerk auch guten Eigenkapital haben, aber nicht bei Farbe oder Rigips. Also, man spart sicher, aber nicht so exorbitant. Karsten
 
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Maria16

Warum fragt ihr denn nach der Ersparnis? Wollt ihr den "Arbeitswert" bei einer Bank als Eigenkapital ansetzen?

Wenn nicht, wäre es doch richtiger, alle Preise für vergebene Gewerke und für selbst zu verbauendes Material zu ermitteln und aufzusummieren.
Und ordentlich Puffer drauf packen, falls aus welchen Gründen auch immer doch irgendwas ungeplant von Dritten gemacht werden muss.
 
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Elnino

Also der Plan ist schon die Berechnung so aufzustellen als müßte man alles "machen" lassen obwohl man es nicht machen muss. Aber unser Bau-Berater meinte das man gewisse Eigenleistungen als Eigenkapital ansetzen sollte , damit man nicht zu viel Geld aufnimmt . Auch soll das vorhandene (schon bezahlte ) Grundstück als Eigenkapital angesetzt werden .. Aber davon habe ich doch gar nichts eigentlich . Denn das Haus an sich wird ja dadurch nicht günstiger ..
 
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Maria16

Das Grundstück kann in der Gesamtsumme als Eigenkapital berücksichtigt werden, so dass ihr für das Gesamtprojekt (Grundstück, Hauskosten, Nebenkosten usw.) prozentual nicht so viel Geld aufnehmen müsst. Da geht es darum, ob ihr eine 120%, 100% oder z. B. 90%-Finanzierung braucht. Daran orientiert sich v.a. der Zinssatz, den ihr für den Kredit benötigt.

Möchte der Bau-Berater über die Eigenleistung euer Eigenkapital erhöhen?
 
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Caspar2020

Auch soll das vorhandene (schon bezahlte ) Grundstück als Eigenkapital angesetzt werden .. Aber davon habe ich doch gar nichts eigentlich . Denn das Haus an sich wird ja dadurch nicht günstiger
Aber die Finanzierung. Stichwort ist beleihungsauslauf. An dem richtet sich quasi ob auf den Bestzins Aufschläge gezahlt werden müssen. Ne 60% Finanzierung ist hal günstiger als 85 oder mehr.

EL verbessern auch in dieser Rechnung den beleihungsauslauf

Das andere Thema in dem Zusammenhang ist "Nichtannahme". Je nach Bank und Menge kostet es ordentlich
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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