Abstriche in der Objektlage und erste Fragen

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Y

ypg

Hihi: "Nicht schlecht" ist für einige mehr oder weniger schlecht, für den anderen ein Ausdruck des Ultimativen.
Ihr bekommt das gute Medium gebratene Filet auf dem Präsentierteller serviert, bewertet es aber als blutig und nicht durch, also ungenießbar ;)
Es scheint ja alles, worauf es ankommt, zu geben.

Eure Stadt bleibt Eure Stadt. Ihr habt die Möglichkeit, die positiven Seiten der Großstadt zu genießen, indem ihr zielorientiert besucht und könnt den negativen entfliehen (Lärm, Schmutz)
Ihr werdet alles haben können: nach und während der Arbeit die Hektik und Lebendigkeit der Stadt, zum Feierabend Entspannung und Ruhe im Spiessigtum der Vorstadt :)
Eigentlich sollte die Verantwortung und Fürsorge Eures Kindes Euch schon so denken lassen, aber ja... es ist auch verständlich, wenn man auch an seine eigenen Nachteile denkt ;)
Ihr habt die Möglichkeit, die Vorstadt zu Eurem Heim zu machen, die Großstadt bleibt Eure "Liebe" (etwas verkitscht gesagt :) )
Seht es als Bereicherung an!
Wie es sich liest, könnt ihr/kannst Du noch nicht einmal Vorteile aufzählen, weil es einfach das Gefühl ist, was Unbehagen bereitet.

Ich persönlich sehe es etwas pragmatischer. Auch ich habe in einem idealen Ort gewohnt. Und jetzt relativ ländlich gebaut. Aber die wenigen positiven Seiten zelebrieren wir dann auch: der Supermarkt um die Ecke wird gemütlich zu Fuß am Samstag besucht, anstatt hektisch in der Stadt nach einem Parkplatz zu jagen. Jedes Event vom Markt wird mit Nachbarn besucht, genauso wie Osterfeuer und Flohmarkt. Die restliche Zeit wird mit Besuchen zB in der Stadt gespickt, meist jetzt gezielter, aber auch einfach nur so.
Der Garten und die Ruhe gibt einem wahnsinnig viel Kraft, man wird ja auch nicht jünger ;) :D



Grüsse
 
S

Steffen80

120qm für 210k all-inkl.? das klappt nicht. 30-40k Baunebenkosten zzgl. Außenanlage und und und..da bleiben dann fürs Haus wieviel? 1250 EUR pro qm?. Du brauchst aber momentan mind. 1600-1700 und das ist nur Standard.

Spart Eigenkapital zusammen. Ob nun Dorf oder nicht muss jeder selber für sich entscheiden. Für uns wäre es nix..da hätten wir lieber eine schöne Mietwohnung genommen. Ist auch sehr nett..keine Arbeit und kann jederzeit ausziehen. Günstiger ist es am Ende vermutlich auch :)

Gruss, Steffen
 
C

Caspar2020

120qm für 210k all-inkl.? das klappt nicht.
@Steffen80: bin da ganz bei dir. Aber ich glaube der TE hat sich auch sehr missverständlich ausgedrückt, wenn ich folgende 2 Passagen schaue:

210.000€ unseren Traumbungalow bauen und sogar die Außenanlagen (jedenfalls die Pflasterarbeiten und ein Carport, der Rest der Anlage ist ok) noch realisieren. Es ist knapp 700m2 groß, aber gut geschnitten, es ist voll erschlossen und eingezäunt und eben. Wir hätten durch das Grundstück und Ersparnisse ordentliches Eigenkapital (über 40%)
rm. Besonders in unserem Fall, da das Grundstück dann schon vorhanden wäre und nicht erst für ca 130.000€ gekauft werden müsste, wie es in der Stadtrandlage der Fall wäre
Ich find nen Bungalow mit 120 für 4 Personen ohne Keller (?) ein wenig klein.

@TE: natürlich kann man sich selber limitieren; aber die 15J kann ich echt nicht nachvollziehen. Insbesondere weil ihr noch U30 seit. Ne vernünftige Bank/Finanzier macht euch was für 30-35 fest. Und mit der Zeit tut die monatliche feste Belastung immer weniger weh. (Bei Miete hat man diesen Effekt nicht).
 
Winniefred

Winniefred

So, nun versuche ich mal auf alles einzugehen.

120m2 für 4 Personen: Ja, das finden wir völlig ausreichend. Wir haben jetzt 102m2 und selbst die reichen völlig aus, obwohl sie nichtmal ideal geschnitten sind. Wir brauchen nicht viel Platz und wollen auch kein großes Haus. Mir reicht schon der Haushalt für die 102m2^^.

Großstadt: Wir kennen unsere Nachbarn, wir wohnen ziemlich grün (schauen hinten raus auf einen Park=unverbaurer Blick ins Grüne) und relativ ruhig weil Stadtrand. In unserem Haus herrscht ein herzliches Miteinander, hier ist gar nichts hektisch oder anonym und Parkplätze gibts (fast) immer^^. Einmal über die Straße nach vorne raus liegt ein größerer Park, wo wir mit dem Hund Gassi gehen können. Und wenn wir richtig in den Wald wollen, fahren wir 6km hinter die Autobahn und stehen in einem. Trotzdem haben wir eine Straßenbahnanbindung von häufiger als 10min plus Busanbindungen und füßläufig alles zum Einkaufen. Zur Arbeit hats mein Mann nur 3km die Straße runter. Unsere Kinder gehen in eine KiTa mit nur 30 Kindern insgesamt (!). Diese liegt 3km entfernt am Stadtwald. Hier leben sehr viele Familien und es gibt viele tolle und gut besuchte Spielplätze. Meine Eltern und mein Bruder wohnen ums Eck. Die Innenstadt ist nur 15min mit der Bahn entfernt, dort arbeite ich auch. In der Kleinstadt würden die anderen Großeltern auf dem Grundstück gegenüber leben, dafür wären die anderen Großeltern dann wieder fast 30km entfernt.
In der Kleinstadt fährt die Straba nur alle 20min und die S-Bahn nur alle 30min, das ist schon eine echte Umstellung. Samstags macht alles 16 Uhr, spätestens. Sonntagsbäcker? Gibts nicht. Andere Kinder auf Spielplätzen treffen? Äußerst selten. KiTawechsel in eine größere KiTa der Kleinstadt wäre nötig. Spezialisierte Gymnasien sind nur in der Stadt. Freunde haben wir weit verteilt, das würde keinen großen Unterschied machen zumal meine beste Freundin nun aufs Land zieht und dann gar nicht mehr in der Stadt wohnt. Da wir im Erdgeschoss wohnen und die einzige Wohnung im EG haben, haben wir den ganzen Innenhof jetzt für uns (ca 200m2), können also Planschbecken usw aufstellen, dort grillen usw.. Also unsere Kinder spielen nicht auf Betonumgebung und ich würde fast sagen sie haben hier keine Nachteile. Wir wohnen ja nicht in Berlin-Mitte^^. Unsere Stadt ist sehr grün und wir wohnen recht weit draußen. 4km weiter hört die Stadt schon auf.

Kosten: Nein, 210.000€ nur für einen nicht unterkellerten recht kleinen und einfachen Bungalow. Nebenkosten natürlich nicht inbegriffen, dafür haben wir Eigenkapital (was wir übrigens haben; weiß gar nicht wie ihr darauf kommt wir hätten kein Eigenkapital und wir würden ja nicht gleich morgen bauen und hätten noch Zeit etwa 20.000€ mehr anzusparen). Grünanlagen, Zäune, Einfahrt, gepflasterte Gartenwege, alter Baumbestand: alles schon da. Erschlossen ist das Grundstück auch voll. Sicherlich müsste man dann direkt am Haus noch was machen, also Terrasse usw anlegen. Aber der Grundstein ist gelegt. Der Makler zumindest würde mal entfallen. Ich denke mit 210.000€ kann man da hinkommen und wenn dann im Vorgarten paar m2 Rasen fehlen, kann man den auch nach und nach noch anlegen.

Gestern Abend war ich mit einer Freundin essen. Danach sind wir über den Weihnachtsmarkt gebummelt und dann ohne Wartezeit in die Straßenbahnen gefallen, die uns binnen 10 bzw 15 min bis zur Haustüre gefahren haben. Herrlich! Kinderturnen, KiTa, Spielplätze usw--alles vor der Türe. Die Große hat ein Ü18m2-Kinderzimmer. Also ja, ich liebe meine Stadtrandlage, denn sie ist für mich die perfekte Verbindung von Ruhe und Stadtleben. Die kleine KiTa ist durchaus ein riesen, riesen Pluspunkt.

Aber ewig zur Miete zu leben können wir uns eben auch nicht vorstellen und in der Stadt wirds einfach zu teuer. 30 Jahre abzahlen wäre mir ein absolutes Graus. Die Mieten steigen hier immer weiter. Ein Haus wollten wir schon immer. Mit der aktuellen Miete hätten wir nach 30 Jahren auch 260.000€ Kaltmiete bezahlt. Aber bei dieser Miete wirds ja nicht bleiben.
Meine Freundin gestern sagte mir auch wir sollen das unbedingt machen. Weil es hier einfach zu teuer ist und die Häuser ihr Geld, objektiv betrachtet, auch nicht wert sind. Wir hatten kürzlich eines in perfekter Lage besichtigt, am Stadtrand, ähnlich wie jetzt. Doppelhaushälfte, 500m2 Grundstück, 130m2 Wohnfläche. Sollte 338.000 kosten, hätte aber eben noch 50.000 reingsteckt werden müssen (bei Eigenleistung, wofür die die Zeit nicht haben: Bäder, Türen, Decken, Wände, tw. Elektrik, Böden, eine Wand entfernen..) plus Nebenkosten...wir wären bei über 400.000€ gelandet. Und das ist-Lage hin oder her-uns einfach zu viel. Das ist dann selbst uns das Stadthaus nicht wert.
 
T

Tego12

Ich bin leicht anderer Meinung als der Trend hier im Threads: wir haben uns pro Lage entschieden und beim Haus gewisse Abstriche gemacht. nicht bei den Kernpunkten wie freistehend, aber bissel größer hätte es sein können.

Darauf können wir aber gerne verzichten, die Lage ist uns einfach viel viel viel wichtiger. Extrem schnelle Anbindung und dabei im Grünen sein, unbezahlbar für uns. Leider ein teure Kombination für das Grundstück. Da musste am Haus dann halt der ein oder andere Kompromiss her.

Zu der Finanzierung. Es ist kaum jemandem heutzutage möglich ein Haus auf 15 Jahre abzubezahlen in beliebten Lagen (ok Ausnahme Steffen, der zahlt das mal kurz aus der portokasse). Nichts verwerfliches, dafür bekommt man lange Sicherheiten mit der Zinsbindung.
 
Winniefred

Winniefred

Tego: Und wieviel hat euch diese Entscheidung am Ende mehr gekostet, verglichen mit einem Haus, das weiter draußen gelegen hätte, wenn ich fragen darf?
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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