Plan Bau eines Einfamilienhaus, Knackpunkt Wohnkeller, Traum oder Alptraum

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MarcWen

MarcWen

Liebes Forum, wir brauchen mal etwas Unterstützung. Um uns ggf. den ein oder anderen Zahn zu ziehen oder weiter Mut zu machen. Seit ca. 4 Wochen drehen wir uns im Kreis und kommen nicht wirklich voran.

Ohne jetzt tiefer ins Detail zu gehen muss es doch möglich sein, eine realistische Einschätzung zu geben, ob unser Vorhaben umsetzbar ist:

  • Plan Bau eines Einfamilienhaus 1,5 geschossig, Grundfläche etwa 10 x 12 Meter (Kniestock etwa 1 Meter)
  • KFW 55 Standard
  • Wenn ich jetzt mal grob überschlage, so komme ich im EG und EG in summa auf ca. 210 qm Wohnfläche
  • Bau bezugsfertig
  • Nun nehme ich dieses gedankliche Einfamilienhaus und baue nicht auf Bodenplatte, sondern plane einen Wohnkeller darunter mit ca. 75 qm Wohnfläche (Rest Nutzfläche)
  • Abschließen tue ich unseren Traum mit einer Doppelgarage inkl. begehbarer Dachterrasse
Außenanlagen etc. lassen wir mal raus. Ansonsten auch kein großer Schnick Schnack oder Dergleichen geplant. Raum- und Etagenaufteilung praktisch und funktional. Pro Etage z.B. nur 1 Bad (~10 qm, also keine Wellnesstempel oder Kostentreiber. Haustyp auch erst mal ohne groß Extras, kein Erker, Balkon, viele Fenster etc., einfaches Satteldach darauf.

Klar könnte ich jetzt 210 qm Wohnfläche mal die gerne zitierten 2.000 Euro/qm rechnen + Garage + Keller.

Knackpunkt ist immer dieser Wohnkeller. Da tun sich alle schwer oder wir haben noch nicht den richtigen Häuslebauer gefunden. Wir hatten uns am Anfang auch einige Seiten im Internet angeschaut und hatten mal so grob mit ~60.000 Euro geplant. Allerdings bekommen wir von unseren bisherigen Gesprächspartnern dafür nur ein müdes Lächeln. Bei manchen Ansätzen musste aber auch ich mir das Lachen verkneifen:

  • Da werden teilweise Kosten doppelt geplant, Wohnkeller kostet ja Summe x, dazu kommen Kosten pro qm Wohnfläche
  • Man projiziere das EG nach unten, 120 qm a. 2.000 Euro/qm, 200.000 Euro
  • Der Wohnkeller ist ja quasi wie ein separates Haus, wie ein Bungalow, kostet also ca. 250.000 Euro
Sicher mag die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen, aber was wäre denn realistisch? Leider scheitern die Gespräche dann meist an dem Punkt, was will man da noch weiter überlegen und drehen. Dann kostet das Haus 600.000+ Euro und ich habe das dumme Gefühl, dass wir unseren Wohnkeller eher als Goldgrube für den Häuslebauer planen.
 
B

Baufie

Wir haben eine Kostenschätzung für ein Haus mit den Grundmaßen 9,80m x 12,30m vorliegen, Kniestock 2,25m.

Plus Nutzkeller und Doppelgarage 6,0m x 7,0m bei ca. 580.000 EURO all in.
Allerdings haben wir auch ne teure große Terrassenüberdachung geplant.

Gartenkosten sind außen vor.

Also Deine Kosten von 600.000 Euronen kommen schon hin.
 
W

Wastl

10 * 12 Meter Außenmaß sind doch keine 120qm Wohnfläche? Da kannst du getrost 20% abziehen (Für Außen und Innenwände)
Ein Keller kostet Geld, der Wohnkeller braucht zusätzliche Dämmung, Heizung, ggf Lüftung - ein größeres Fenster usw.
Trotzdem sind die Kosten eher hoch angesetzt -> willst du per Einzelvergabe bauen oder mit GU?
 
B

Bauexperte

Guten Abend,

Plan Bau eines Einfamilienhaus 1,5 geschossig, Grundfläche etwa 10 x 12 Meter (Kniestock etwa 1 Meter)
  • KfW 55 Standard
  • Wenn ich jetzt mal grob überschlage, so komme ich im EG und EG in summa auf ca. 210 qm Wohnfläche
  • Bau bezugsfertig
  • Nun nehme ich dieses gedankliche Einfamilienhaus und baue nicht auf Bodenplatte, sondern plane einen Wohnkeller darunter mit ca. 75 qm Wohnfläche (Rest Nutzfläche)
  • Abschließen tue ich unseren Traum mit einer Doppelgarage inkl. begehbarer Dachterrasse
Grob überschlagen sind es eher 180 qm; je nach Anteil der Wände

Einfamilienhaus, Kfw 70 ca.: TEUR 281 (incl. Lüftung und schlüsselfertig)
Nutzkeller ca.: TEUR 47
Ausbau zum Wohnkeller ca.: TEUR 35 (incl. DU-Bad)
Aufpreis KfW 55 ca.: TEUR 10
Doppelgarage als Fertiggarage ca.: TEUR 13
mit begehbarer Dachterrasse, ca. 50% mehr (wobei sich die Frage stellt, ob sie genutzt wird)
Malerarbeiten/Bodenbeläge ca.: TEUR 45
Rücklage für Extra´s: TEUR 10
Typische Baunebenkosten: TEUR 40

Ergibt in Summe ca. TEUR 487.5

  • Da werden teilweise Kosten doppelt geplant, Wohnkeller kostet ja Summe x, dazu kommen Kosten pro qm Wohnfläche
  • Man projiziere das EG nach unten, 120 qm a. 2.000 Euro/qm, 200.000 Euro
  • Der Wohnkeller ist ja quasi wie ein separates Haus, wie ein Bungalow, kostet also ca. 250.000 Euro
Ich hätte lauthals gelacht, den/die Beraterin zur Türe begleitet oder wäre - falls die Gespräche im Büro des Anbieters stattgefunden haben - gegangen

Dann kostet das Haus 600.000+ Euro und ich habe das dumme Gefühl, dass wir unseren Wohnkeller eher als Goldgrube für den Häuslebauer planen.
Je, nachdem, wo das Grundstück liegt und was es kostet, wirst Du damit nicht hinkommen!

Aber es ist schon wahr, ein Wohnkeller ist eine teure Angelegenheit, wie Du oben erkennen kannst. Fällt jetzt das Bodengutachten unglücklich aus, können noch Kosten in 5-stelliger Höhe hinzukommen.

Alles in allem lesen sich Deine bisherigen "Erfahrungen" mit Beraterinnen nicht sonderlich empfehlenswert. Mein Vorschlag daher: unter Lebenserfahrung abbuchen und seriösen Anbieter suchen

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
S

Sebastian79

Du irrst Dich mit Deiner Wohnfläche - wir haben die gleichen Maße und kommen auf 165qm2 im EG/OG, aber der Hauswirtschaftsraum wurde als Nutzfläche gezählt (12qm2 mehr). Und wir haben einen Drempel von 1,25m und zwei Erker.

Keller haben wir drei Räume beheizt plus den Flur und kommen damit noch mal auf etwas über 50qm2 Wohnfläche.

Keller würde ich mir normaler Abdichtung auch bei der Größe auf 60.000 Euro schätzen.

600.000 Euro für die Größe und einem normalen Standard? Da müsste man mich ja prügeln
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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