Wohn-Riester kündigen für Eigenheim oder wie vorgehen?

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R

Rumbi441

Hallo,

zur Finanzierung des neuen Eigenheims überlegen wir geraden den Wohnriester, 11 Jahre alt, 23K aufzulösen.
Welche Kosten kommen da auf uns zu? Vom Berater der uns damals das Ding verkauft gab es nur die Telefonische Auskunft, dass wir die staatliche Förderung zurückzahlen müssen und Steuern, wieviel kann er uns nicht sagen....
Erschwerend kommt hinzu, dass wir dieses Geld für einen Haus verwenden würden, wir gleichzeitig aber noch in der selbst genutzten ETW wohnen. Ob wir nach Fertigstellung die Wohnung verkaufen oder vermieten wisse wir noch nicht.
Der Berater meinte, die Riesterauszahlung für Wohnraum kann man nur "steuerfrei" nutzen wenn man EINE selbstgenutzte Immobilie damit finanziert.
Ist das so korrekt?
 
Nordlys

Nordlys

Ja. Und die Riesterrentenversicherung oder Bank zahlt aus auf Grund einer Auszahlungsbewilligung durch die Rentenversicherung Bund, da gibt es ein Formular. Dann ist es zunächst steuerfrei, aber du musst per Meldebescheinigung denen dann nach Aufforderung nachweisen, dass ihr das Haus tatsächlich bewohnt.
 
S

Sir_Batman

Hallo,

zur Finanzierung des neuen Eigenheims überlegen wir geraden den Wohnriester, 11 Jahre alt, 23K aufzulösen.
Welche Kosten kommen da auf uns zu? Vom Berater der uns damals das Ding verkauft gab es nur die Telefonische Auskunft, dass wir die staatliche Förderung zurückzahlen müssen und Steuern, wieviel kann er uns nicht sagen....
Erschwerend kommt hinzu, dass wir dieses Geld für einen Haus verwenden würden, wir gleichzeitig aber noch in der selbst genutzten ETW wohnen. Ob wir nach Fertigstellung die Wohnung verkaufen oder vermieten wisse wir noch nicht.
Der Berater meinte, die Riesterauszahlung für Wohnraum kann man nur "steuerfrei" nutzen wenn man EINE selbstgenutzte Immobilie damit finanziert.
Ist das so korrekt?
Wenn ihr das für eine selbstgenutzte Immobilie verwendet dann ist die Förderung nicht zurückzuzahlen.

Die 23k EUR werden ab dem Zeitpunkt der Verwendung auf ein sog. Wohnförderkonto „fiktiv“ eingezahlt und mit 2%pa verzinst. Bei Renteneintritt ist dann der verzinste Betrag zu versteuern.

Als Kosten kommen vermutlich zwischen 100 und 300 Euro auf euch zu, sofern es kein Bausparer ist. Das müsste irgendwo im Vertrag stehen.
 
Hyponex

Hyponex

also bei "Wohnriester" holen wir die "Glaskugel" raus, und schauen welchen Betrag ihr im Rentenalter versteuert müsst (ok, das kann man wahrscheinlich leicht ausrechnen, das was man an Förderung pro Jahr bekommt, und dazu 2% Zinsen p.a.) ABER das was dann am Ende hier rauskommt, was da an Steuern kommt, das kann keiner sagen!

für mich persönlich wäre es nichts, weil
- wir wissen nicht, wie die Steuerlage in 10/20/30 Jahren so aussehen wird
- bei aktuellen Renten fällt der Freibetrag runter mit dem Renteneintritt, d.h. in einigen Jahren sind Rente zu 100% Steuerpflichtig (für die Leute die in einigen Jahren in die Rente gehen) also die, die jetzt finanzieren, werden die Renten zu 100% Steuerpflichtig sein.
- eine Wohnriester erhöht durch das fiktives "Wohnförderkonto" die Steuerlast in der Rente = ihr bekommt da nichts ausbezahlt, ihr müsst aber die Steuer dafür zahlen.
Man kann es dann zwar auf ein Schlag machen mit 30% Nachlass (angenommen, 100.000€ Wohnförderkonto, 30% Rabatt = 70.000€ werden auf ein Schlag versteuert, da man wahrscheinlich noch normale Rente da bekommt, dann rechnet es aktuell mit 42% mal durch; das sind mal schlappe 30 TEUR (die man auf ein Schlag zahlen darf).
wenn mal also angenommen, in 35 Jahren die 2100€ in Anspruch genommen hat an Förderung, dann sind es dann 107.000€ in dem Wohnförderkonto
(Man kann natürlich auch die volle Summe auf 20 Jahre verteilen, und dann halt jährlich dann wahrscheinlich 2.000-2.200€ abdrücken)


also man kann wenn man Immobilienfinanzierung macht, so weißt man so gut wie alles, was man da an Zinsen in 20-30-40 Jahren zahlt (wenn man solange die Zinsbindung macht, oder Bank/Bausparkasse als Volltilger nimmt)
bei Wohnriester sieht es erstmal alles sehr schön aus, aber was es genau Euch kosten wird, das kann KEINER genau sagen.

Meine Empfehlung ist daher immer:
- lasst die Altersvorsorge, die Altersvorsorge sein
- lasst die Hausfinanzierung, mit Finanzierung machen


Wenn man sich die staatlichen Förderungen holen möchte, gibt es viele bessere Möglichkeiten, als über Bausparkasse (Wohnriester) zu machen.
(wenn man sich in der Zukunft günstigere Zinsen absichern will, dann macht man lieber normalen Bausparvertrag...)

aber nur meine Meinung!
 
moHouse

moHouse

Man kann es dann zwar auf ein Schlag machen mit 30% Nachlass (angenommen, 100.000€ Wohnförderkonto, 30% Rabatt = 70.000€ werden auf ein Schlag versteuert, da man wahrscheinlich noch normale Rente da bekommt, dann rechnet es aktuell mit 42% mal durch; das sind mal schlappe 30 TEUR (die man auf ein Schlag zahlen darf).
wenn mal also angenommen, in 35 Jahren die 2100€ in Anspruch genommen hat an Förderung, dann sind es dann 107.000€ in dem Wohnförderkonto
(Man kann natürlich auch die volle Summe auf 20 Jahre verteilen, und dann halt jährlich dann wahrscheinlich 2.000-2.200€ abdrücken)
Ich verstehe deine Rechnung nicht.
Auf das Wohnförderkonto kommt der ausgezahlte Betrag.
Also 23.000€. die werden bis Renteintritt mit 2% jährlich verzinst.
Bei angenommer Zeit von 30 Jahren bis zur Rente sind das aufgerundet 42.000€. Wie kommst du auf 100.000 €?

Die 42.000€ kannst du wie von dir dargestellt einmalig versteuern mit Rabatt oder aufteilen auf 20 Jahre.
Gehen wir mal von der Aufteilung aus:
Deine zu versteuerndes Einkommen erhöht sich um 2100 Euro pro Jahr. (Du zahlst nicht 2100 Euro!)
Dass du deine Modellrechnung Mal eben mit dem aktuellen Spitzensteuersatz von 42% machst, ist doch auch Unsinn. Wie viele Rentner landen mit ihrer Rente im Spitzensteuersatz? (Falls man drin ist, jucken dich die läppischen Zahlen nicht)
Realistischer ist ein Steuersatz um die 15%.
Macht ne jährliche Steuerbelastung von 315 Euro.
Aber Achtung! Das sind 315 Euro in 30 bis 50 Jahren. Also nicht mit heutigen 315 euro zu vergleichen.
Der Einfachheit halber nimmt man die Verzinsung des Wohnförderkontos raus (die stellt quasi die Inflation dar).
Damit biste ausgehend von den 23.000€ bei ner jährlichen Steuerlast (bei angenommenen 15% Durchschnittssteuersatz) von 172 Euro dabei.

Also mit Renteneintritt zahlst du nen Betrag, der heute 172 Euro entspricht pro Jahr.
Klingt alles nicht mehr so dramatisch wie die Zahlen oben.
(der Vollständigkeit halber wären das bei kompletter Zahlung zum Rentenbeginn auf einen Schlag 2.415 Euro)

Klar geht man hier von 2-3 Annahmen aus. Die sind aber alle realistisch aus heutiger Sicht.
Bei jeder Finanzierung gehst du auch von Annahmen aus und hast keine Glaskugel.

Falls ich mich irgendwo verrechnet habe, lass ich mich gern korrigieren.
 
R

Rumbi441

danke für eure Antworten. Wenn hier schon zwei Expertinnen streiten dann ist das einfach keine richtige Altersvorsorge. Andere Frage: Wenn wir den Vertrag auslösen, dann erhalten wir die Investitionskosten also die Einzahlungen einfach wieder zurück?
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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