Wohnriester auflösen so einfach möglich?

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T

Tobibi

Hallo zusammen,

ich habe schon etliche Jahre einen Wohnriester-Vertrag bei der Schwäbisch Hall, das Geld mit Zulagen fließt in einen Bausparer. Mir wurde das von der Bank wie gesagt vor langer Zeit eben so empfohlen als das Thema Hauswunsch noch nicht sehr aktuell war. Die Bausparsumme wurde zwischenzeitlich mehrfach erhöht, damit der nicht "voll" wird.
Meine Lebenssituation hat sich jetzt in den letzten Jahren total geändert, Frau + Kind etc., also sobald wir was finden würden wir zuschlagen. Damit einhergehend habe ich mich mit dem Thema Finanzierung auch ein bisschen beschäftigt. Ich Bon mir nicht sicher, was ich von dem Konstrukt Riester genau halten soll. Die Vor- und Nachteile sind mir jetzt erst bewusst geworden.
Wenn das konkret wird, sprich wir ein Haus oder einen Bauplatz kaufen würden, müssten wir uns wohl bzgl. Finanzierung noch mal beraten lassen, von meiner Bank, der meiner Frau und vermutlich nem Vermittler.
Jetzt treibt mich der Gedanke um, ob ich mit dem Riester, in dem mittlerweile ein erheblicher Teil meines Eigenkapitals steckt, nicht schon sehr festgelegt bin. Der Zins, wenn ich das Bauspardarlehen in Anspruch nähme, wäre wohl gar nicht so attraktiv.
Wenn ich mich dann z.B. für ein Annuitätendarlehen einer anderen Bank oder sonst was entscheiden würde, könnte ich das Geld da so einfach raus nehmen und das alles auflösen? Oder müsste ich z.B. die Zulagen zurück zahlen? Ich habe sogar noch einen zweiten Riester Vertrag, der auf Altersrente abzielt, zahle da aber nur den Minimalbetrag ein, der das am Laufen hält. Vllt könnte man die Zulagen übertragen?
In einen "ganz normalen" Bausparvertrag zahle ich btw auch schon viele Jahre ein.

Gruß,
Tobi
 
Nordlys

Nordlys

1) Wer ist zuständig? Wer berät? Deutsche RV Bund, Zentrale Zulagenstelle, 10868 Berlin; 03381-21222324.
2) Was geht? Riester Classic: Auflösen und Geld für selbst genutzte IMMO nehmen ist Zulagen unschädlich, Erlaubnis über Adresse s.o. dazu. Dorthin auch Nachweise. Telefoniert bitte miteinander. Oder alternativ den Classic nur teil auflösen 3000 oder mehr stehen lassen und weiter besparen. Dann wird die Steuer auf das Kapital erst fällig bei Rentenbezug, sonst gleich.

Riester Bauspar: s.O. Als Bausparer nehmen wie gedacht mit Bauspardarlehen oder platt machen und für selbst genutzte IMMO verwenden. Erlaubnis dazu siehe 1)

Ich hab teil aufgelöst, 18 tsd. entnommen, 3 stehen gelassen. Nachweis Selbstnutzung geschah über Meldeschein. Karsten
 
H

HilfeHilfe

ich hatte einen "normalen" Riester und mich entschlossen aufzulösen. Zulagen futsch, es kam aber irgendwie Geld vom Finanzamt zurück.

Alles was zu komplex ist , Finger weg. Den einzigen kleinen Riester den wir haben ist den meiner Frau
 
Winniefred

Winniefred

Uns wurde damals in ganz jungen Jahren auch für jeden ein Wohnriester aufgeschwatzt. Wir hatten das damals kein bisschen verstanden, ehrlich gesagt. Als wir das Haus dann gekauft haben, haben wir das für Wohneigentumerwerb gekündigt und nach einigen Monaten das Geld erhalten (alles, was darauf war inkl. der Zulagen). Ob die Sache damit erledigt ist...keine Ahnung. So wie ich es gelesen habe, kommt man aus der Sache nicht mehr raus, wenn man es einmal hat. Aber wie gesagt, ich habe das Konstrukt bis heute nicht verstanden...vor allem nicht, was es mit der Besteuerung zur Rente auf sich hat. Die Dame von der Bank sagte, es sei mit der Kündigung nun alles erledigt. Ob das stimmt? Keine Ahnung.

Auf jeden Fall kann ich dir sagen, dass die Auszahlung durchaus länger dauert, als man es uns damals vorab sagte. Wir hatten im Voraud des Hauskaufs mit der Bank (LBS/Sparkasse) gesprochen. Die sagten uns, nach der Kündigung ein paar Wochen Bearbeitungszeit und dann würde es ausgezahlt. Als es dann soweit war und wir das Geld brauchten, dauerte es auf einmal mehrere Monate, ich glaube es waren 6 oder 7, bis zu Auszahlung. Alles in allem haben wir damit also keine guten Erfahrungen gemacht und ich würde es heute nicht wieder unterschreiben.
 
P

pffreestyler

Ich stehe bzw. stand vor der gleichen Frage.

Hätte ich es in die Finanzierung mitaufgenommen, hätte ich ein Wohnförderkonto von über 90k gehabt und hätte 16k zurück zahlen müssen. Dafür hätte ich bis zur Tilgung der Finanzierung aber auch 14k Zulagen bekommen und wäre schneller durch gewesen. Durch Inflation wäre es also circa ein +-0-Geschäft gewesen, vlt sogar ein kleiner Gewinn durch frühere Rückzahlung. Habe mich aus psychologischen Gründen gegen eine Einbringung entschieden - hatte schlicht keine Lust mit 16k Rückzahlung in die Rente zu starten. Rational gedacht hätte ich es aber wohl machen müssen.

Ich hatte mich bei der Wüstenrot beraten lassen, was ich mit dem Vertrag machen soll, den ich nie nutzen werde. Ergebnis war, dass ich ihn ruhen lasse, da ich das Geld zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt hatte. Grund liegt darin, dass die Guthabenzinsen deutlich höher sind, als die des Tagesgeldkontos. Aussage war aber auch klipp und klar, dass ich bei der Kündigung, die irgendwann kommen wird, alle Zulagen verlieren werde und zwischen Kündigung und Auszahlung 6 Monate liegen.

Dass also, wie o.g., gekündigt wurde, die Zulagen trotzdem ausgezahlt wurden und dass man dann mit dem Thema durch sei - sprich kein Wohnförderkonto beim Finanzamt eingerichtet wurde - passt nicht zu den Infos, die ich bekommen habe. Kp welcher Berater jetzt Recht hat. Ich werde es aber in circa 7 Monaten wissen, da ich den Vertrag nun doch bald kündigen werde ... ich vermute, die Zulagen werden weg sein (läppert sich n netter Betrag zusammen über die Jahre ...), alles andere wäre zu schön um wahr zu sein.
 
T

Tobibi

Ok, die Antworten helfen mir.
Es ist noch gar nicht klar, ob ich kündigen will oder nicht, es wird dann, wenn wir ein Objekt konkret kaufen wollen, noch mal Gespräche geben. Wahrscheinlich wird die Entscheidung auch nicht so einfach. Wir waren schon mal kurz vor einem Kauf und hatten uns von meiner Bank (Raiffeisen) und der meiner Frau (Sparkasse) was durchrechnen lassen. Die Raiffeisen ist total Fan vom Wohnriester und hat sogar vorgeschlagen, dass meine Frau auch noch einen abschließt. Die Sparkasse war zurückhaltender und hätte den erst mal komplett außen vor gelassen, den weiter bespart und den Hauskauf erst mal anderweitig finanziert und den Bausparer zum Riester dann wahrscheinlich verwendet wenn die erste Zinsbindung ausläuft.

Noch eine Frage zur Besteuerung: ich habe auf Anraten meiner Bank mehrfach größere Beträge, die sich auf dem Girokonto angesammelt hatten, in den Bausparer überwiesen. Muss ich dann auch das, also das gesamte Guthaben versteuern? In dem Fall wäre das ja nicht so klug gewesen, oder?
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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