Makler für Eigentümer - Nutzen / Vorteile?

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J

Joedreck

Hm, ich lese hier nur, dass der Käufer nicht zur Kasse gebeten werden soll - was ich ganz genauso sehe.
Während unserer langen Suche hatten wir aber noch ganz andere Probleme mit Maklern. Sie waren zu 98% nicht hilfreich, d.h. sie kannten die Objekte kaum, mussten jede Frage an den Verkäufer weitergeben. Dann natürlich das übliche Schönreden von negativen Eigenschaften, nicht selten bis hin zu dreisten Lügen. Verkauf nur an Käufer die bei der eigenen Bank einen Kredit abschließen. Massen-Besichtigungen und 400€ Gebühr um auf eine Interessenten-Liste zu gelangen, um nur mal ein paar Beispiele unserer schlechten Erfahrung zu nennen.
Wo kein Makler im Spiel war hatten wir dagegen immer sehr freundliche Besichtigungen. Ich glaube davon profitiert auch ein Verkäufer.

Ich meine daher: Wer mal als Käufer mit einem Makler zu tun hatte, wird das als Verkäufer sich selbst und dem Käufer nicht antun.
Ich scheine wohl eine Ausnahme zu sein.
Der Makler für das neue Haus war flexibel, umfassend informiert und hat sich um fehlende Auskünfte bemüht.
Ich habe für den Verkauf zwar einen anderen Makler ausgewählt, aber auch nach sorgsamer Auswahl.. Dieser wurde sogar während den Besichtigungen gelobt von den Interessenten bei der Zweitbesichtigung.
 
Y

ypg

Es gibt auch gute Makler, und das ist gut so.
Nicht immer den größten im Ort nehmen, die sind auch gern Larifari, wenn es um Peanuts geht.
Ein kleiner mit einer guten Agenda (Ausbildung), kann man meist im Web nachlesen.
 
R

ruppsn

Es gibt auch gute Makler, und das ist gut so.
Die gibt es ohne Zweifel. Und sie sollen auch entlohnt werden, auch das ist nicht das Thema. Es soll aber bitte schön derjenige die Leistung bezahlen, der davon was hat. Und das ist nun mal primär der Verkäufer, der den Makler ja schließlich beauftragt. Entgegen der ständig wiederholten Auffassung hier, hat der Käufer eben NICHT die Wahlmöglichkeit sich für oder gegen die Leistung des Maklers zu entscheiden. Die Frage, ob kaufen oder nicht, ist eine andere und hat mit der "wer die Musik bestellt, zahlt auch" zunächst nichts zu tun. Also schön Äpfel und Birnen auseinander halten, sonst gibt es Obstsalat. Ist zwar gesund, hilft hier aber nicht weiter [emoji6]


Und das immer wieder bemühte Argument, dass der Markt nun mal so ist bzw. es regelt, zieht auch nur bedingt. Grundsätzlich bin ich ein großer Freund von freier Marktwirtschaft. Es gibt aber Auswüchse, die es einzudämmen gilt, um einen fairen Wettbewerb am Markt zu gewährleisten. Meines Erachtens sind wir beim Immobilienmakeln weit darüber hinaus, den Markt sich selbst zu überlassen. Beim Vermieten wurde ja auch entsprechend reagiert, aus guten Gründen.
Was mich persönlich aber echt erschreckt, ist das einigen doch echt der moralische Kompass verstellt zu sein scheint: anders kann ich mir es nicht erklären, dass man ohne mit der Wimper zu zucken es gutheißt, dass man Leistung für sich in Anspruch nehmen kann, aber jemanden anderes die Zeche dafür zahlen lässt. [emoji44] Echt traurig...
Ein kleiner mit einer guten Agenda (Ausbildung), kann man meist im Web nachlesen.
Vielleicht sollte man dem Ganzen einen Riegel vorschieben, den IHK-Wald-und-Wiesen-Maklerschein verbannen und den Maklerberuf schützen. Mit einer anständigen Ausbildung zur Immobilienkauffrau/Mann ggf. Fachwirt obendrauf verknüpfen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es den seriösen Maklern sehr helfen könnte, das Verhältnis zwischen guten und schlechten Maklern zugunsten der guten zu verschieben. Im Moment scheint es mir so, dass es weitaus mehr schwarze Schafe gibt...

Und um den Beitrag mit etwas Positiven zu beenden. Auch ich habe schon gute Erfahrungen gemacht. Als Mieter eine Wohnung gesucht und gefunden. Und selbstverständlich war ich da gerne bereit für diese Dienstleistung auch zu zahlen, da ich einen Nutzen davon hatte.
Beim jüngsten Grunderwerb hingegen war der Nutzen für mich als Käufer nicht messbar. Der einzige "Nutzen" bestand darin, den QM-Preis zu erfahren und die Flurnummer. Der Makler war fit, gut informiert und freundlich und für die Verkäuferin auch sicher von hohem Nutzen. Ich hätte nur lieber für mich entscheiden wollen, ob mir die beiden Infos 3,5% zzgl. MwSt wert sind oder nicht. Und die hatte ich nicht, und darum geht es. Also bitte die "so ist halt der Markt"-Karte stecken lassen, die hat mit der Fragestellung nämlich nichts zu tun. [emoji6]
 
J

Joedreck

Ja dann eben nur zum Thema: als Verkäufer hatte ich, ohne Einbußen beim Preis zu haben, absolut keinen Stress beim Verkauf meines Hauses, musste nur noch die Auswahl des Käufers treffen und musste den Makler nicht einmal bezahlen.

Wenn sich jede Diskussion nur auf das eigentliche Kernthema konzentriert, ohne auch Hintergründe und Variationen zu betrachten, ist jedes Thema hier nur 3 Antworten lang. Und auch du könntest dir dann ganz viele Kommentare bezüglich Moral etc auch sparen [emoji6]
 
R

ruppsn

Oh, habe ich da einen wunden Punkt erwischt? Ich schrieb lediglich von mir, wie mir das vorkommt. Musst Du ja nicht so sehen. [emoji6]

Meine vielen (?!) moralischen Kommentare beschränken sich exakt auf den einen da oben, ich wäre daher sehr erfreut, wenn Du davon absehen würdest, mich als Oberlehrer darzustellen. Das bin ich nicht und so verstehe ich mich auch nicht. Ich habe aber durchaus eine subjektive Meinung und nur die habe ich hier wiedergegeben. Ich habe nicht dem Anspruch, dass jeder die teilt oder damit klarkommt. Wenn letzteres, ist es eher das Problem desjenigen, nicht meins. [emoji6]

Zum Inhalt: die Diskussion kann meinetwegen in alle möglichen Richtungen gehen, finde ich sogar sehr spannend und erfrischend. Nur sollten Argumente schon irgendwo miteinander zu tun haben, sonst ist es müßig sich über etwas auszutauschen und zu diskutieren. Daher schrieb ich, dass mein Punkt sich auf die Kostenverteilung bezieht, nicht auf die Regeln des Marktes, was aber nicht heißt, dass man das nicht anbringen oder besprechen kann. Nur bin ich dann halt raus, weil es für mich eine andere Diskussion ist und für mich wie ein Ausweichen auf einen Nebenkriegsschauplatz vorkommt.

Keine Ahnung, ob das Dir jetzt weiterhilft, ich wollte es zumindest aber versucht haben [emoji4]

Und zum Thema Makler beim Verkaufen. Ich würde ich aus den u.a. von Dir genannten Gründen sehr wahrscheinlich ebenfalls auf einen guten Makler zurückgreifen, weil ich a) wohl ein schlechter Verkäufer wäre, b) nicht die Zeit habe und c) auch keinen Bock ewig vielen Interessanten immer den gleichen Kram zu erzählen. Nur würde ich die Kosten für die Beauftragung übernehmen, weil es Leistung ist, die ich in Anspruch nehme. Um das Thema einen Schritt weiter voranzubringen: kann man eigentlich als Verkäufer dem Makler untersagen Provision/Courtage vom Käufer zu nehmen? Oder sind das zwei Rechtsgeschäfte, sprich, das was der Makler mit dem Käufer ausmacht, geht den Verkäufer nichts an?!
 
J

Joedreck

Also bei mir im Vertrag stand, dass ich nichts bezahle, sondern der Käufer. Ich denke per Vertrag kann man den Makler daran binden.
Ehrlich gesagt Zweifel ich daran, dass du 14000€ (VK 200t€ 7%Courtage) aus deiner eigenen Tasche bezahlen würdest. Auch der Plan das evtl beim Kaufpreis draufzuschlagen funktioniert eben leider nur in Ausnahmefällen denke ich.

Und da fällt dann auch das Argument hinten runter, dass man mit Makler Einbußen beim Verkauf hat. Denn da ist es ja egal ob du den Preis niedriger ansetzt und der Makler dafür vom Käufer bezahlt wird, oder ein höherer Preis angesetzt wird und du dann den Makler zahlst.
Du bist dann im fiktiven Fall gleich gestellt.

Naja und leider muss eben bei solch einer Diskussion doch der Markt beleuchtet werden. Denn bei derzeitigen Verhältnissen kann man fast alles machen.

Aber so weit sind wir nicht voneinander entfernt. Auch ich halte es nicht für fair, für ein paar "Handlangerarbeiten" solch einen Preis als Käufer zahlen zu müssen.
Ist das Haus aber im Bestand eines Maklers und gibt es der derzeitige Markt auch her, bleibt mir nichts übrig als zu zahlen oder nicht zu kaufen.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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