Hauskauf in der momentanen Marktlage sinnvoll?!

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Zuletzt aktualisiert 09.10.2024
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P

Pinkiponk

Wenn Ihr das Geld für ein Haus mit Garten habt bzw. finanziert bekommt, dann spricht aus meiner Sicht nichts gegen den Kauf, besonders mit Kind. Was möchtet Ihr sonst mit Eurem Geld machen? Es ist schon möglich, dass Ihr im Laufe der nächsten Jahrzehnte vielleicht einmal eine Immobilien-Blase erlebt, aber die kehrt sich dann ja auch wieder ins Gegenteil um.
 
H

hampshire

Ich habe hier nicht gelesen, dass der Bau eines eigenen Hauses für Dich eine Herzensangelegenheit ist. Es gibt auch keine Not zu handeln. Vielmehr dreht sich viel um Finanzen. Daher meine Einschätzung:
Bleibe zur Miete Wohnen und lege Dein Geld in Garagen in einer Lage mit Parkplatznot an. Der Investment ist skalierbar, die Mieter einfach, kein Kündigungsschutz stört, ein Mietausfall ist keine Katastrophe bei mehreren Garagen, keine komplizierten Nebenkostenabrechnungen, die Rendite ist hoch und die Wertentwicklung ist wenig riskant.
 
A

Asuni

Ja, da muss ich hampshire beipflichten. Eigentum, insbesondere ein Haus aber auch eine Wohnung, würde ich als "normal vermögende" Privatperson niemals nur unter dem Gesichtspunkt "rentables Investment" betrachten, den dies ist es weniger, als viele denken und hat im Gegensatz zum oben erwähnten Parkplatz und / oder einem wie auch immer gearteten Investment am Aktienmarkt einige Nachteile.
Allerdings, auch dies muss der Vollständigkeit halber gesagt werden, ist es bei einer vernünftigen Kalkulation und einem guten Objekt in guter Lage auch kein Fehler. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, kalkuliert man seinen Finanzrahmen so vernünftig, dass man neben dem Unterhalt der Immobilie eben auch noch ein ETF - Depot bedient, dies schließt sich ja beides nicht aus.

Eigentum ist aber nicht nur das. Für mich - und ich kann ja nur von mir schreiben - ist es vor allem ein Lebensgefühl. Es ist einfach ein Unterschied, ob ich in einem Objekt wohne, das "mir" gehört und nur der Bebauungsplan der Gemeinde und vor allem mein Geldbeutel mir ein Limit am Umsetzen meiner Gestaltungswünsche setzen. Man ist sprichwörtlich sein eigener Herr und ist keinem (außer dem Bebauungsplan, der gültigen Gesetzeslage und dem Geldbeutel, vielleicht noch dem Nachbarn) Rechenschaft darüber schuldig was man tut oder lässt. Kein Vermieter macht einem beispielsweise Vorschriften, ob und wenn ja wie das Badezimmer neu gefliest wird oder nicht.
Natürlich ist man auch für alles selbst verantwortlich - Instandhaltung, Reparaturen, Einhaltung des gesetzlichen und gemeindelichen Vorgaben. Aber wenn man vernünftig kalkuliert hat, ist das kein Problem.

Fazit meines hoffentlich nicht zu verwirrenden Posts ist daher --> ja, es ist wichtig vernünftig und gründlich zu kalkulieren und sich Gedanken darüber zu machen ob ein bestimmtes Objekt ein für sich selbst lohnendes Investment ist oder nicht, aber nicht nur. Eigentum besitzen ist eben auch ein Lebensgefühl und ein persönlicher Wert. Wer dies nicht nachvollziehen kann, wird auch in einem Mietobjekt rundum glücklich, investiert an der Börse oder verkonsumiert sein Geld und das ist auch völlig in Ordnung.
 
B

Bookstar

Hauskauf oder Bau ist aber auch ein großes Risiko. Es kann und geht oft sehr viel schief, man braucht unter Umständen starke Nerven und nicht wenige waren danach finanziell komplett ruiniert. Aber wie immer, wer nicht wagt der nicht gewinnt!
 
A

Altai

Ich habe gestern zufällig einen Artikel gelesen, da ging es um die Inflation. Dort war eine Grafik drin, was der Euro noch wert ist im Vergleich zu dem Tag, als er eingeführt wurde. Allgemeine Lebensausgaben: 30% weniger, Immobilien: 50% weniger. Das ist also die Preissteigerung der letzten 20 Jahre: der Preis hat sich (im Mittel) verdoppelt. Und die Kurve war (fast) linear!! D.h. die Preisentwicklung der Immobilien verlief stetig und nur in eine Richtung: nach oben.

Deshalb würde ich schon denken, dass auch in Zukunft mit steigenden Preisen zu rechnen ist, jedenfalls in florierenden Gegenden. Natürlich, auf dem Land im Nirgendwo, da gibt es sicher auch Regionen, wo es nicht zutrifft.
Beim TE scheint ja doch eine solche gut gesuchte Region zu sein. Er mag die Preise für krank halten, aber wie er selbst richtig schreibt: es wird trotzdem bezahlt. Mehr gibt's dazu dann auch nicht zu sagen, wenn sich einer findet, der den aufgerufenen Preis auf den Tisch legt, dann sind Immobilien eben so teuer.

Ich finde sehr wichtig, was @nordanney vor einigen Beiträgen geschrieben hat: sicher würden viele Mieter nicht so viel Geld für das Wohnen ausgeben wie im eigenen Haus. Jedoch haben sie dafür auch weniger Wohnqualität - ein äquivalentes Haus zu mieten, wird kaum billiger sein, als die Rate zu bedienen. Viele finden aber eben Mittel und Wege, das "gesparte" Geld wieder unter die Leute zu bringen und stehen am Ende mit "nicht viel" da. Ich persönlich erlebe den "Zwangsspar-Effekt" gerade ziemlich deutlich. Mein Projekt war alleroberste Kotzgrenze und ich muss nun schon ein bisschen das Geld zusammenhalten (also ich nage nicht am Hungertuch, nicht falsch verstehen, aber ich kann auch nicht beliebig um mich schmeißen). Wäre ich zur Miete wohnen geblieben, würde ich weniger arbeiten (ok, das wäre ein echter Gewinn an Lebensqualität, auch wenn ich meine Arbeit sehr gern tue), also weniger verdienen, und ich hätte hier und da ein paar Ausgaben mehr, die ich mir jetzt bewusst nicht leiste. Ein ähnliches Vermögen wie mit meinem Einfamilienhaus (das in einer florierenden kleinen Großstadt steht) wäre jedenfalls als Mieter absolut nicht in Sicht.
 
Zuletzt aktualisiert 09.10.2024
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