Bauvertrag vor Baugenehmigung?

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D

Dwitt123

Hallo zusammen,

ich erhoffe mir Antworten auf einige Fragen rund um das Thema Baugenehmigung und Bauvertrag.
Die Lage ist etwas kompliziert. Etwaige Fehler die wir gemacht haben, sind aber zum Glück noch rückgängig zu machen.

Wir sind aktuell auf der Suche nach einem Baugrundstück und haben bei Town & Country einen Vertrag unterschrieben, damit diese bei der Grundstückssuche unterstützen. Zudem erhöhen diese im Mai die Preise um ein paar Prozent, es würde also auch teurer.
Dass das keine Gute Idee war, ist mir inzwischen klar geworden. Allerdings läuft das 14 tägige Widerrufsrecht noch bis zum 06.05. , insofern können wir diesen Fehler rückgängig machen.

Nun aber der Reihe nach:

Am 22.04. haben wir bei Town & Country den Vertrag unterschrieben.
Am 23.04. wurde eine Anzeige für ein Grundstück veröffentlicht. Hierauf machte uns der Vertreter von Town & Country aufmerksam. Das Grundstück muss jedoch noch geteilt werden. Einen Bebauungsplan gibt es nicht. Es gibt eine alte, aber immer noch gültige Bauvoranfrage. Diese gilt jedoch für eine Doppelhaushälfte. Wir möchten gerne nach Teilung mit einem freistehenden Einfamilienhaus bebauen. Die zweite Hälfte des Grundstücks würde der Vertreter von Town & Country kaufen und dann später mit dem zweiten freistehenden Einfamilienhaus bebauen.

Unsere Idee war:

Nächste Woche mit dem Bauamt abstimmen, ob eine Teilung und Bebauung mit zwei Einfamilienhaus möglich wäre. Dies wäre natürlich nur eine unverbindliche Auskunft.
Den Vertreter fragen, ob der technische Leiter eine Bebauung wie geplant für möglich hält.

Falls beides ja: Grundstück kaufen, Vertrag nicht widerrufen.
Falls eins von beidem nein oder die Widerrufsfrist droht abzulaufen: Grundstück nicht kaufen, Vertrag widerrufen.

Meine Fragen sind:

1) Kauft man ein Haus "von der Stange", egal ob Massiv- oder Fertighaus stellt ja eigentlich immer die Baufirma den Bauantrag, oder ist das nicht so?
Dann liefe man ja eigentlich bei jedem Bauvertrag ins Risiko, falls die Stadt ablehnt. Man bliebe auf dem Grundstück sitzen und müsste ggf. noch 10 % "Strafe" zahlen.

2) Sollten wir eurer Meinung nach in jedem Fall vom Vertrag zurücktreten, auch wenn die Stadt eine positive Rückmeldung gibt und Town & Country mitteilt dass sie es bebauen könnten?
Eigentlich würden wir ja nach diesen Rückmeldung ohnehin den Bauvertrag unterschreiben, oder ist die Reihenfolge da anders.


Wie eingangs erwähnt, weiß ich, dass es unklug war, den Vertrag zu unterschreiben. Dazu benötige ich also keine Ausführungen. Ich weiß auch, dass es knapp werden könnte, nächste Woche Rückmeldungen vom Bauamt und dem technischen Leiter zu bekommen. Falls das zu knapp wird, widerrufen wir den Vertrag in jedem Fall.

Vielen Dank schon mal!
 
R

Rübe1

Zeitdruck ist nie ein guter Ratgeber.

Die Frage der Bebauung sicher zu klären in einer Woche, unmöglich. Alles andere, Teilung das auch rechtssicher hinzubekommen, Forget it.

Was ist, wenn sich der Vertreter sich nicht mehr an seine Aussage erinnern kann? Oder Ihr kauft gemeinsam, gesamtschuldnerische Haftung und er bekommt die Kohle nicht?

Vertrag kündigen. Punkt.

Wenns interessant ist, das Grundstück sauber abklären, dann unterschreiben.

Immer wieder diese Grütze mit dem Grundstücksservice.
 
A

Arauki11

Und danach ganz neu prüfen, mit wem man das Haus baut. Je nach Grundstück oder Situation kommt dann evtl. auch eine andere Firma in Frage.
 
D

Dwitt123

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Wir haben uns gerade dazu entschieden, den Vertrag in jedem Fall zu widerrufen. Selbst, wenn die Preise in der Zwischenzeit steigen, liegt das immer noch unter der Vertragsstrafe, die wir ggf. zu zahlen hätten. Falls der Herr von Town & Country weiter Interesse an diesem Projekt hat, wird er es entweder akzeptieren oder er ist verärgert, dann gibt es halt keine Zusammenarbeit mit Town & Country.

Trotzdem noch einmal die Frage, wie der Ablauf dann aussähe, nach Widerruf.

Das Grundstück reservieren, falls möglich, und eine Bauvoranfrage stellen?
Dann das Grundstück kaufen und teilen (es ist von Anfang an beabsichtigt, die Grundstücke nicht gesamtschuldnerisch zu erwerben)?
Dann den Vertrag unterschreiben?

Ich habe das Gefühl, dass der Kauf eines Grundstücks, für das es keinen Bebauungsplan gibt, immer ein Risiko darstellt.

Noch einmal vielen Dank!
 
R

Rübe1

Nein, das Risiko hier liegt in Dir selbst. Du möchtest ein Grundstück kaufen und bebauen, für das es eine positive Bauvoranfrage für eine Doppelhaushälfte gibt (für das Gesamtgrundstück) Es sei denn, Du meinst etwas anderes. Du willst es aber teilen für 2 Einfamilienhäuser. Das ist ne völlig andere Nummer.

Du würdest ja wenn, nur ein Teilgrundstück kaufen, und was der Verkäufer mit dem anderen Teil macht, das wäre dann sein Problem. Frage ist, ob er da mitspielt.

Das muß jedenfalls auf saubere Füße gestellt werden, alles Andere wäre Bingo-Lotto.
 
Zuletzt aktualisiert 01.05.2025
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