Freistehendes Haus mit Solar heizen, zusätzlich Gas/Wärmepumpe

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L

loko.ramirez

Hallo,
ich und meine Frau werden und im schönen Oberbayern, in der Nähe von Traunstein, ein Haus kaufen mit 150 m² Wohnfläche. Es ist freistehend und 8-eckig. Im Moment steht da ein großer Gaskessel im Keller, wahrscheinlich aus den 80er Jahren. Ich habe mich noch nie wirklich mit solchen Energiefragen beschäftigt und habe dementsprechend auch wenig Ahnung davon. Aber ich habe das Gefühl, dass die Heizung nicht optimal ist, die Vorbesitzer waren bei dem Thema ein bisschen kurz angebunden, Energieausweis gibt’s keinen. Was ich schon überlegt habe ist das ganze Dach mit Solarkollektoren zu bestücken. Würde mir das als Heizung ausreichen? Oder brauche ich dann immer noch Gas? Oder doch lieber gleich eine Wärmepumpe?


Grüße
loko
 
S

Shism

Ich habe mich noch nie wirklich mit solchen Energiefragen beschäftigt und habe dementsprechend auch wenig Ahnung davon. Aber ich habe das Gefühl, dass die Heizung nicht optimal ist, die Vorbesitzer waren bei dem Thema ein bisschen kurz angebunden, Energieausweis gibt’s keinen.
Energieausweis ist afaik inzwischen Pflicht wenn man das Haus vermieten bzw verkaufen will..

Ich würde mich bei dem Punkt nicht so schnell abspeisen lassen... Neben der alten Heizungsanlage ist da vermutlich auch die Dämmung ungenügend für heutige Maßstäbe... da kommen dann teure Sanierungen auf dich zu!

Was du bei der Wahl des Heizsystems auch berücksichtigen musst sind die Heizkörper bzw ob eine Fußbodenheizung verbaut ist oder nicht... Heizkörper benötigen in der Regel eine höhere Vorlauftemperatur die evtl mit Wärmepumpe probleme machen könnte...

Solar alleine wird nicht reichen zum heizen... du musst da auch unterscheiden zwischen Photovoltaik Anlagen die Strom produzieren (mit dem du z.b. eine Wärmepumpe betreiben kannst) und solaranlagen die Warmwasser liefern...
Solar hat halt das Problem dass Strom sich nur schlecht speichern lässt und gerade dann wenn man am ehesten heizen will (Abends im Winter) ist es meist mau mit Sonnenlicht...

Photovoltaikanlagen würde ich als reine geldanlage sehen... ob du den Strom jetzt zum Heizen verwendest oder an den Netzbetreiber verkaufst ist da eine Frage der Günstigerprüfung...
 
E

Erik_I

Lieber loko!


auf Grund der von dir gemachten Angaben ist es nicht ganz einfach die Fragen vollumfassend zu beantworten. Wesentliche Informationen die benötigt werden, sind neben dem Dämmstandard des Hauses, auch Angaben zur Anzahl der Nutzer und deren Nutzerverhalten. Hierzu gehört z.B. auch ob Kinder geplant sind (hoher Warmwasserbedarf, anderes Kälte-Wärme-Empfinden). Da von Dir nichts spezielles angegeben wurde, gehen wir davon aus, dass das Haus noch den Standard aus den 80er Jahren entspricht.
Bevor eine Heizungsanlage geplant und ausgelegt wird, ist zu klären, ob zeitnah eine Sanierung der Immobilie erfolgen soll oder diese aufgrund des Budgets zeitlich später realisiert wird. Wichtig ist natürlich grundsätzlich, die Versorgungssicherheit mit Warmwasser und Wärme sicherzustellen, dies ist sicherlich bei einer Anlage aus den 80er Jahren von hoher Priorität. Kann man die Anlage durch Sanierungsmaßnahmen anpassen, spart man beim Investment für die Anlage und auch bei den Energiekosten.
Das Heizsystem wird auf Basis einer Heizlastberechnung ausgelegt. Diese Berechnung gibt an, welche Leistung aufgrund der o.g. Rahmenbedingungen erforderlich ist. Um eine Heizungssanierungen zu realisieren stehen einige Förderprogramme (BAFA, KfW) zur Verfügung, eine entsprechende Beratung und Berechnung kann ein SHK-Fachbetrieb mit Energieberaterausbildung bieten.

Anhand des Heizbedarfs und den möglichen Energieträgern (Gas, Öl, Sonne, Pellets usw.) ist eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung möglich.
Da bereits ein Gasanschluss besteht, fallen z.B. für eine Gas-Brennwertanlage nur geringe Investitionskosten an (rund 7 - 8.000 € inkl. Schornsteinsanierung). Solarkollektoren können einen sinnvollen Beitrag zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung leisten. Für 10 qm Wohnfläche rechnet man rund 1 qm Kollektor, so das eine erforderliche Dachfläche von rund 15 – 20 qm mit entsprechender Ausrichtung vorhanden sein muss (Problematik – Gauben, Dachflächenfenster, usw.). In Verbindung mit einer modulierenden Gas-Brennwertanlage, die sich an den konkreten Bedarf anpasst, wird ein hoher Komfort bei möglichen Extremwetterlagen in Traunstein sichergestellt.
Zur Frage, ob eine Wärmepumpe möglich wäre soviel:
Hier ist die Frage ob die Abgabe der Heizwärme über Radiatoren in den Raum erfolgt. Bei einem Baujahr 80er gehen wir von Radiatoren aus. Grundsätzlich benötigt eine LW-Pumpe niedrige Systemtemperaturen um eine Beheizung zu garantieren, die bei unsanierten Häusern ohne Fußbodenheizung nicht sichergestellt ist.

Gruß Erik
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Shism

Moin!

Nach Scherzen - hier: ökonomisch und technisch, bitte immer ein !

LG,
TomTom.
Warum? Mit 100 Modulen und einem Keller voller Akkus ist das keinerlei Problem ;)


Mir ging es bei dieser Aussage nicht darum dass man damit eine Wärmepumpe zu 100% betreiben kann bzw dass dies wirtschaftlich ist sondern ich wollte dem TE ein Beispiel geben wie aus seiner Photovoltaik anlage aufm dach Heizungswärme in seiner Wohnung werden kann ;)
Elektroheizlüfter wären ne andere alternative :p
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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