Grundrissplanung Einfamilienhaus Massivholzbauweise 140qm in Niedersachsen

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Climbee

Climbee

Ich finde Katjas Entwurf in jedem Fall besser; Raumgefühl ist so offener, man kommt direkt von der Küche raus auf die Terrasse UND aber auch in den Abstellraum, wo ja geplant ist, daß man seltener beutzte Sachen einlagert und ich denke, da werden auch die Getränkekisten hinwandern.

Insgesamt sind bei diesem Entwurf die zur Verfügung stehenden qms besser genutzt und man hat das Gefühl von mehr Raum als im verschachtelten Ausgangsentwurf.
Ich zitiere nochmal unseren Architekten: einen guten Grundriss muß man in den Schnee pinkeln können!
Das geht mit dem hier.
 
Climbee

Climbee

Allerdings würde ich wohl anstatt des Sitzfensters eine große Terrassentür im Wohnzimmer nehmen. Ob Schiebehebetür oder doppelflügelige Terrassentür ist egal.

Ich finde es einfach schön, direkt aus dem Wohnbereich auf die Terrasse zu kommen.
 
11ant

11ant

Ich habe hier eher das Gefühl, dass der Zusammenhang zwischen Grundriss und möglicher Möblierung noch nicht ganz klar ist.
Mir scheint vor allem die Objektbestückung des Bades nach dem Motto zu erfolgen: "das gehört nicht zum Lieferlos des Rohbauers, also klären wir das in Ruhe, wenn der Rohbau steht". Da fehlt es wohl am Bewußtsein, daß man ein Fallrohr nicht so easypeasy "verlegt" wie ein Stromkabel. Wenn man "erst wenn es um die Wurst geht" die Objekte "layoutet" und die Konsequenz daraus zieht, daß man aus der Badewanne ohne Kopfnuß aufstehen will, kann dies zur Folge haben, die Dusche oder das zweite Waschbecken in die Kategorie Bauernopfer verschieben zu müssen. Dies wird bei der Küchenplanung etwas anders sein (wenngleich ich speziell einer Insel nicht nachweine). Hier wird seltener ein Objekt geopfert werden müssen - aber mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit rächt sich eine zu späte Planung in der Anordnung, d.h. in der Praxis beim Kilometergeld der Küchenwirtschaftenden. Allein schon wenn man mal von Hand abwäscht: da macht die Planung den Unterschied, ob sich die Wege von Spülendem und Abtrocknendem siebenmal oder achtundvierzigmal kreuzen. Sinngemäß das Gleiche zwischen Müslifrühstücker und Spiegeleifrühstücker etcetera. Gerade wenn das Haus als nichterprobter Grundrissentwurf realisiert wird, braucht die "innere Planung" entsprechend mehr Aufmerksamkeit.
 
-LotteS-

-LotteS-

Deutlich unter 250 qm verschwende ich keinen achtel Gedanken an Symmetrie. Meine Vorschläge sind auch stets konzeptionell zu verstehen, nicht als Wändeschieberei im jeweiligen Konkretgrundriss mit seinen Maßkonsequenzen. Mir fiel nur auf, daß der EG-Grundriss zu einem Kapitänsgiebel geradezu einlädt, was die Dachflächenfenster obsolet macht. In diesen Maßen ist der Giebel allerdings auf beide Kinderzimmer aufgeteilt m.E. zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig, daher mein Vorschlag, ihn nur dem Kinderzimmer und nicht auch dem Reservezimmer zuzuschlagen. Im Weiteren dachte ich dann wegen junger Familie und Eigenleistung in Richtung Town & Country statt Viebrockhaus.
Danke für den Vorschlag. Wir denken da tatsächlich drüber nach - jedoch gibt es hier das Problem, dass wir uns die Süd-West Terrasse zerschiessen, wenn wir den Giebel mit Essecke weiter nach Westen ans Wohnzimmer schieben würden - da wäre der Weg aus der Küche noch länger. Den Kapitänsgiebel wollten wir ursprünglich auch gerne haben - aber im OG am aktuellen Standort eben leider nicht umsetzbar - genau, wie Du sagst. Käme er in den Osten Richtung Küche, würde wir die Küche zum Essbereich zwar öffnen, dann bliebe aber nur Platz für ein kleines L an Küchenzeilen - das würde mir dann doch vermutlich nicht reichen, da die Küche für mich nicht nur Deko ist… Küche und Wohnzimmer tauschen fänd ich jetzt aufgrund der Lage auch nicht optimal, das sollte beides schon grob an den Stellen bleiben, wo es aktuell ist.

Weder Eurem gezeigten Grundriss noch dem "Block"haus gilt prinzipiell meine Kritik, noch würde ich dem Putzhaus das Wort reden. Meine Assoziation Flair 113 erklärt sich auch daraus, daß ich es insofern als vergleichbar ansehe, wie ich dem hier gezeigten Grundriss gefühlt never ever 140 qm unterstellt hätte. Wenn die Priorität auf einer Ausbauhausbasis liegt, sehe ich die mit einem Holzrahmentafelmodell oder als Porenbeton-Bausatzhaus mindestens ebensogut erzielbar. Ein Holzbohlenhaus als Bauweise allein ist schon okay, erst in der Kombination mit einer Individualplanung läuten bei mir Alarmglocken (nicht mit einer Desastergarantie zu verwechseln !) - schlicht, weil das impliziert, daß der Entwurf nicht konkret "als funktionierend bewiesen" ist; die Höhenbeschränkungen sind schon nicht von Pappe.
Muss dann nicht jeder Individualgrundriss vorab 50 Mal gebaut worden sein, um zu sehen, ob er funktioniert? :D

Hast Du - völlig abgesehen von den kleineren Änderungen, die wir aufgrund eures bisherigen Feedbacks vornehmen werden - strukturelle Bedenken was unser aktuell geplantes Raumprogramm angeht? Der hier gezeigte Grundriss wurde mit dem Statiker des Herstellers abgestimmt, von der Seite passt also alles. An den Höhenbeschränkungen gemäß Bebauungsplan sind wir dran, das wird aber wohl erst zum Wochenende konkreter - ich hoffe ja noch drauf, dass wir im OG zumindest drei/vier Dutzend cm rausholen können.


Ungünstig finde ich die Firstrichtung, die der Bebauungsplan ja nur absolut vorschreibt (also nicht am Grundriss festmacht). Die m.E. einfachste Heilung liegt insofern auf der Hand, wie die Hausausrichtung aus meiner Sicht ungünstig ist: Westschlafzimmer, Südwohnküche, Erker zum Nachbarn. Planoben ist hier auf etwa 10 Grad (NNO), ich würde es auf 100 Grad (OSO) günstiger gedreht finden. Absolute Höhen besorgen mich hier weit stärker als die vergleichsweise entfernte Gefahr einer Zweigeschossigkeit.
Das kann ich mir gerade im Kopf nicht vorstellen, was Du genau drehen möchtest… Kannst Du versuchen, das nochmal genauer zu erklären? Vielen Dank! :)
 
-LotteS-

-LotteS-

Ich finde es auch ziemlich altbacken - aber es gibt Leute die mögen das ja. Der Rundbogen in die Garderobe ist so ein Teil aus den 70ern - wollt ihr das wirklich? Paßt auch m.E. nicht wirklich zu einem Holzhaus, dessen Wände innen aus den Dielen bleiben. Das bedeutet in die waagrechte Struktur durch die Dielen eine Rundbogen einzufräsen - was ich, ehrlich gesagt, ganz schrecklich finde. Die Rundbögen sind auch in einer weißen Wand nicht unbedingt ein Designelement, das mein Entzücken hervorruft, aber da arbeitet das Ganze wenigstens nicht gegen die lineare Struktur einer Holzwand. Überlegt euch das nochmal, ich glaube, das wird ziemlich schauerlich ausschauen.
Bogen oder einfach mit einer Bohle abschließend ist jetzt nicht kriegsentscheidend. Im Musterhaus wirkte das auf uns ganz passend und charmant - bewusst in den 70ern und altbacken habe ich das jetzt nicht wahr genommen. Möglicherweise liegt es auch daran, dass ich kaum Neubauhäuser betrete und daher offensichtlich wirklich nicht am Zahn der Zeit liege. Wir wohnen aktuell in einem 200 Jahre alten Fachwerkhaus, das so etwa die Innenmaße 4,50m x 15,00m hat - also ist für uns vieles aus unserem Entwurf eine absolute Verbesserung im Gegensatz zu jetzt. Der Punkt mit der Struktur des Rund bei der erwarteten Setzung des Hauses ist aber sehr gut, danke - da werden wir nochmal konkret nachfragen, ob es da Referenzen mit ein paar Jahren Erfahrung gibt und sonst den Bogen durch eine gerade Bohle ersetzen. Wir fahren auch auf jeden Fall nochmal hin, und gucken uns die Verarbeitung genau an, bevor wir sowas konkret bestellen. :)

Die Küche ist vielleicht schon 80er, aber mehr auch nicht - da ginge mehr. Ich würde es so nicht haben wollen.
Was macht denn eine 1980er Küche im Gegensatz zu einer 2020er Küche aus? Eiche rustikal zu hochglanz mit Kochinselbartresen? Wenig schränke und Arbeitsfläche, weil oftmals die Küche eh nur zur Dekoration eingebaut wird? Das Thema Kochinsel kam zwischendurch ja auch nochmal auf hier - die Küche an sich etwas einladender zu gestalten, als sie in 3x3 Meter als U zu stecken, wäre sicher auch in unserem Sinne. Jedoch habe ich nie an so einem Kochinseldings (fällt da nicht dauernd Kram an allen vier Seiten runter?) gearbeitet und diese Bartresenlösung ist echt nichts für mich. An der Konstellation innerhalb der Küche werden wir aber auf jeden Fall noch arbeiten. Hättest Du einen Vorschlag, wie man die Küche besser konzipieren könnte? Ohne Kochinsel tatsächlich, offener/einladender aber gerne. :)

Die Sitzecke schaut so gemütlich aus und ist im real life ein Desaster. Ich sprech aus Erfahrung, meine Eltern haben sowas. Teurer Schreinereinbau; wir sind 74 damals eingezogen und meine Eltern waren so stolz auf die Sitzecke. Letztendlich haben immer Kinder hinten auf der Bank gesessen, denn die konnten gut mal rauskrabbeln, wenn einer während des Essens auf den Topf mußte. Und rauskrabbeln heißt: auf die Bank stellen und allen um den Rücken herum laufen bis man draußen ist. Ansonsten stehen alle auf, bis der hinten in der Mitte draußen ist. Und auch das ist keine Freude, versuch es einfach mal in einem Möbelhaus: nimm eine konventionelle Eckbank und rutsch um den Tisch auf der Bank von einem Ende zum anderen. Das ist ungefähr das, was man machen muß, wenn man hinten auf der Bank sitzt und erstmal dahin will bzw. wieder raus will. Es ist nervig! Ich würde davon dringend abraten!
Aber es paßt in die Zeit 70-80er Jahre - da hatte man das. Also im Prinzip stringent. Aber nicht praktisch.
Im Reallife werden wir ja nicht täglich mit der Großfamilie und 9 Kindern an dem Tisch sitzen. Allerdings hätten wir ohne diese herausgezogene Essecke bei 140qm eher nicht die Möglichkeit, mehr als 6-8 Gäste zum Essen einladen zu können - sonst hat man die gleichen Probleme: Der dicke Onkel sitzt direkt am Nadelöhr, wenn einer rum will müssen alle aufrücken und am Ende stolpert einer und kippt die Kartoffeln über den ganzen Tisch. Im Alltag schiebt das Kind den Stuhl nicht ordentlich zurück und ich bleibe mit dem kleinen Zeh dran hängen, weil es alles zu schmal ist. Ich verstehe Deinen Punkt absolut, meine Großeltern hatten auch eine Esseckbank. Für mich war das allerdings immer eher urgemütlich und total gesellig, als nervig. Ein Bisschen aufrücken, statt den staubigen Stuhl aus dem Keller hervor holen zu müssen, weil spontan noch einer mehr gekommen ist. Der Kern unserer Essecke ist ja auch nicht nur die Bank an sich, sondern auch die Fenster zu drei Seiten mit einem gewissen Wintergartencharakter.

Nehmt einen normalen Tisch mit Stühlen/Bank/Bänken und macht aus dem Fenster eine Terrassentür; dann ist auch der Weg von der Küche auf die Terrasse keine Weltreise mehr.
Bin gedanklich gerade die Grundrisse unserer Familien und unserer Freunde durchgegangen. Da hat niemand an der Küche direkt den Austritt zur Hauptterrasse - die sind auch jeweils an die Wohnzimmer angebunden oder schlimmer. Auch diejenigen, die vor 10 Jahren neu gebaut haben ;) Gemäß aktuellem Plan wären es ca 5 Meter vom Küchenrand bis zur Terrassentür - ohne dass man Slalom laufen muss, weil die Essecke ja weniger Platz verbraucht und nicht mitten im Raum steht… Ist das heutzutage wirklich ein absolutes no-go? Aktuell laufe ich von meiner Küche aus zwei Schritte durch den kleinen Flur, dann zwei Stufen runter, zwei Schritte durch den Hauptflur, durch die Wohnzimmertür, dann sieben Meter zur anderen Seite des Wohn/Esszimmers bis zur Terrassentür :D 5 Meter gerade Strecke ohne Hindernisse ist dagegen echt cool. Sind meine Ansprüche einfach zu niedrig an einen Neubau, dass ich für mich elementare Verbesserungen als Erfolg und gut ansehe, das Ganze aber nüchtern betrachtet trotzdem doof und unpraktisch ist? Vielleicht erklärt das auch unsere konervativen Vorstellungen - was der Bauer nicht kennt und so. Aber für uns fühlt sich das "richtiger" an, als wenn ich mir jetzt "Neubaugrundrisstrends 2022" ansehe. Alleine in der Vorstellung fühle ich mich da schon unwohl… Stadtvilla quadratisch mit anthrazitfarbenen Großformatfliesen und weiss verputzten Wänden finden wir beide einfach total furchtbar - für andere wiederum ist das das nonplusultra. Wir haben uns bewusst für ein massives Blockbohlenhaus entschieden, weil wir das als urgemütlich empfinden. Wohlig warm, kuschelig, heimelig...

Aber trotzdem herzlichen Dank für Deine ehrliche Kritik :)
 
-LotteS-

-LotteS-

und wer hat denn Lust auf einen Flurstummel, der der Weg zur Not-Toi ist und in Dunkelheit versinkt? Dann noch die Angst, über einen Schuh zu stolpern… da gehört ein Fenster hin.
Fenster ist notiert. Dein Einwand ist plausibel… Welche Größe empfiehlst Du?

… und Du fragtest nach Fenstergrößen: 10% mindestens von der Wohnfläche ist nötig. Das habt ihr. nicht wenig Leute haben 30%.
Hui, das sieht im Plan irgendwie nach mehr Fenster aus, als Mindestmaß. Absichtlich an Fenstern sparen wollen wir auf keinen Fall - wie kann ich das optimieren? Gibt es eine Faustformel für Fenstergrößen nach Raumgrößen oder Wandbreiten? Was wäre für Dich eine Mindestbreite/Höhe an Fenstern für unsere aktuellen Räume?
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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