Wegerecht teilweise ändern bzw. entziehen

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Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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H

hampshire

Mich würde Krach vor dem Schlafzimmer auch nerven. Dagegen kann man etwas tun - Türen können Rücksichtsvoll geschlossen werden, ein bei Regen lautes Dach kann leiser gemacht werden, Motorgeräusche sind halt zu ertragen. Dass Menschen zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Hause kommen können dürfte ja nicht zur Debatte stehen und ob Deine Nachbarin gefeiert hat, von der Arbeit kommt oder warum auch immer sie unterwegs war geht Dich nun wirklich nichts an.
Ob die Nachbarin von Beginn an "gelogen" hat ist eine Interpretation - warum nun der Carport da steht ist unklar, manchmal gibt es ja auch gute Gründe für eine Planänderung.
Dass Deine Nachbarin beobachten konnte, dass Besuch immer auf eine gewohnte Art und Weise vor Eurem Haus steht hat ja nichts damit zu tun, dass sie damit rechnen muss, dass dieses Verhalten auch regelmäßig so bleibt, wenn die Situation sich durch Grundsücksverkauf und Bebauung ändert. Mich würde das sehr nerven, wenn ich regelmäßig von Nachbars Besuch eingeparkt werde und keinen Freien Zugang zu meinem Fahrzeug hätte. Im Einzelfall kann man natürlich mal nebenan klingeln und eine Rangieraktion anfragen, das zu einer Regelmäßigkeit zu machen geht gar nicht.
Wenn die Autos nicht auf dem Weg, sondern auf Eurem Grundstück stehen und sie es damit unbequemer hat aus ihrem Carport zu fahren, dann ist das natürlich ihr Problem, da helfen Kenntnisse im Rückwärtsfahren oder man parkt eben vorsorglich rückwärts ein - die Lage des Carports hat sie ja selbst sie ausgesucht.
Insgesamt scheinen hier ungeheuer viel Emotionen im Spiel zu sein. Wenn es Dir gelingt, diese auf Deiner Seite runterzukühlen, gibt es für Dich eine Chance weiterhin glücklich im Haus zu leben. Ich denke, dass ein gewisses Selbstmanagement der beste Schlüssel ist. In einer weniger emotionalen Atmosphäre lassen sich dann auch Lärmschutzmaßnahmen am Carport ansprechen. Solange aber für Deine Nachbarin erkennbar ist, dass Du sie für eine Lügnerin hältst und ihren Lebenswandel kritisierst, wirst Du keine Chance auf eine faktische Verbesserung der Situation bekommen. Gegebenenfalls hilft eine örtliche Mediationsstelle.
Es liegt an Dir, Dich aus der Situation heraus zu bewegen - und damit meine ich nicht einen Umzug, denn Deinen Teil des Problems nimmst Du damit einfach nur unbearbeitet mit. Ich wünsche Dir dabei alles Gute und weiß, dass das leicht geschrieben ist aber nicht so leicht umzusetzen.
 
Y

ypg

Ich wuerde mal einen Anwalt fragen, ob das eingetrage Wegerecht nicht wegen Taeuchung und oder Falschberatung angefochten werden kann.

Ob man die Taeuchung beweisen kann?

@Andrea M. Warum stellst nicht die Tatsachen hier ein? So kann man nicht helfen.
Ich wollt schon sagen: wir haben ja noch gar keinen Plan von den definitiven Grundstücksstücken. Nur weil dort gepflastert ist, heißt noch lange nicht, dass es schon alleiniges Eigentum ist oder gegenteilig.
Ich finde @hampshire hat es gerade nochmal gut auf den Punkt gebracht: Emotion meets Rechte.

zu Katis Problem habe ich im Übrigen gelesen, dass ein Anstoss von Lärmbelästigung der gute alte Rollladen ist, der herunter gekurbelt wird oder motorisiert bewegt wird. Auch PKWs, die dann benutzt werden, wenn der andere es nicht für nötig empfindet.
Ich denk mal, wenn ich dafür sorge, dass neben mir etwas im Wandel ist, muss ich auch damit rechnen, dass dieses auch mit Gewohnheiten verknüpft ist, die man ggf ändern muss. Das wäre in diesem Fall (also der Verkauf des Nebengrundstücks), der neue Ausblick und ja: Geräusche des anderen. Zudem der P für Besucher.
Letztendlich ist das der Wermutstropfen, den man bei Verkauf, wo ja auch positive Euronen ins Portemonnaie fließen, bezahlt.
Euch bleibt wohl nur ein Hätte, hätte ich mal nicht verkauft. Oder den positiven Gedanken, was man durch den Verkauf hatte.
 
Climbee

Climbee

Ich kann den Ärger sehr gut nachvollziehen - aber es bringt halt nix. Ich muß dann eben für mich schauen, was ich am besten aus der Situation heraus mache.

Ich habe auch lange Zeit zur 22-Uhr-ins-Bett-geh-Fraktion gehört. Nicht weil ich so eine Lerche bin, sondern weil ich eine hab sein müssen, denn wenn ich nicht um halb sechs los gefahren bin, hab ich im Stau gestanden. Aber ich wäre nie und nimmer auf die Idee gekommen, meiner einen Nachbarin zu verbieten, auf ihrem Balkon zu ratschen (was man bei uns im SZ deutlich hören kann), was sie oft und gerne macht oder mich über in der Nachbarschaft einfahrende Autos, Motorräder oder sonst was aufzuregen.
Ich hab mein Fenster zu gemacht - obwohl ich auch lieber mit offenem Fenster schlafe.

Ich kann auch den Ärger verstehen, daß sich die Nachbarin nicht an eine mündliche Absprache gehalten hat. Aber wenn das Recht auf ihrer Seite ist, dann ist das ärgerlich, nur nicht zu ändern.

Ich würde mir wahrscheinlich persönlich in den A... beißen, wenn ich das Wegerecht so ungünstig für mich vereinbart habe - aber auch das ist durch und kann wohl kaum mehr geändert werden.

Trotz allem Ärger würde ich versuchen ein zumindest gut nachbarschaftliches Auskommen mit der Nachbarin zu erreichen - freundschaftlich muß ja nicht sein - und dann mal anzumerken, daß das Blechdach des Carports bei Regen sehr laut sei und ggf. eine Lösung anbieten. Diese von Tolentino genannten Antidröhnstreifen klingen doch interessant. Erkundigt euch - auch über die Kosten. Da kann man dann ggf. anbieten die Kosten ganz oder teilweise zu übernehmen, wenn sie diese Dinger anbringen läßt.

Daß sie nicht eingeparkt werden möchte, kann ich verstehen. Das ist extrem lästig, wenn man erstmal fragen muß, ob der Nachbar mal bitte wegfährt damit man aus seinem CP kommt. Das Wegerecht steht ihr zu und zwar immer und ausnahmslos. Auch wenn es nicht nett ist, zu sagen, daß man den CP auf die andere Seite baut und ihn dann aber doch dahin stellt. Kennst du die Gründe warum da eine Planänderung vorgenommen wurde? Vielleicht ist es sogar nachvollziehbar?

Auch wenn es schwer fällt: versucht eine Kommunikationsbasis zu finden. Ich glaube, das ist mit ein Schlüssel zu einem angenehmen Nebeneinander.
 
G

guckuck2

Ich wuerde mal einen Anwalt fragen, ob das eingetrage Wegerecht nicht wegen Taeuchung und oder Falschberatung angefochten werden kann.

Ob man die Taeuchung beweisen kann?

@Andrea M. Warum stellst nicht die Tatsachen hier ein? So kann man nicht helfen.
Das wird kein Gericht als statthaft erachten, weil die Erschließung des neuen Hauses nicht mehr gegeben wäre. Ich meine escroda hat schon häufiger von erzwungenem Wegerecht gesprochen.
Sofern Andrea weiß, dass vor ihrem Tor das andere Flurstück mit dem Wegerecht beginnt, ist der Drops gelutscht. Den Weg zum Anwalt zwecks Prüfung kann man sparen.

Der Notar ist hier kaum schuld. Er sieht ein paar Flurstücke die fein nebeneinander liegen, eines offenkundig als Zuwegerkenn- und nutzbar. Kunde sagt, darauf bitte Wegerecht. Bestellt, geliefert.
Woher soll er wissen, dass Andrea ein Stahltor hat und gerne davor parken will? Schon eher unüblich.

Und selbst der Bauherr muss nichtmal bösartig gehandelt haben. Der geht mit seinem Flurplan zum Architekt/GU und der rät ihm, mach das Carport doch lieber in Norden, anstatt den Parkplatz in den Süden zu setzen. Gut für Grundriss und Garten. Tolle Idee, rechtlich einwandfrei. Mitteilung an Nachbarn, dass es ne Planungsänderung gibt - man ist ja nett - und fertig

Mündliche Absprachen taugen in solchen Dingen halt nix. Spätestens nach Weiterverkauf muss sich selbst moralisch keiner dran gebunden fühlen, rechtlich sowieso nicht.

Carport mit „Antidröhn“ bekleben ist ne gute Idee, erfordert aber Bereitschaft und Mitwirkung des Nachbarn.
Fenster kann man ersetzen mit Schallschutzklasse. Wenn das offen sein muss, hat man aber per se die A-Karte, was Lärm angeht. Diese Angewohnheit würde ich ablegen. Ganz schlechte Kombination und Garant für Nachbarschaftsärger.
 
Tarnari

Tarnari

Und nachts wird nach 22 Uhr Heimkino mit voll aufgedrehtem Subwoofer
Da wäre ich vorsichtig. Manchmal habe ich meine Phasen und drehe nachts unsere zugegebenermaßen ziemlich potente Anlage hoch, um Slipknot und Co. zu hören (Tagsüber darf ich nicht, meine Frau und meine Lütsche hassen das).
Ich bekomme regelmäßig aufs Dach dafür, weil die zwei dann grade im Bett stehen. Und das trotz Kalksandstein und Beton vom EG zum OG.

Ich kann leider aber einfach nicht immer widerstehen.
kann passieren, liebe Frau und Kind. ;)
 
Tolentino

Tolentino

Naja ich denke ja darüber nach - korrekterweise müsste ich wohl schreiben ich träume davon - dann mehrere Häuser auf einem Grundstück zu haben dann kann sich jeder so richtig schön zurückziehen. Quasi ein Flair 110 als mancave eins als Atelier für die Frau und eins als Krippe und Gemeinschaftsraum.
Hach...
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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