Preisunterschied Fenster vs. festes Glaselement und Mauerwerk?

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H

Hausbauer4747

Wir haben im EG-Grundriss eine bodentiefe Doppeltür geplant (ca. 215 cm hoch und 150 cm breit, ca. 3,2 m² Glasfläche, zwei zu öffnende Flügeltüren) und würden diese Doppeltür bzw. Doppelfenster gerne in ein feststehendes Fenster tauschen, um über einen Schreiner innen ein Sitzfenster umzusetzen.

D.h. Position im Grundriss bliebe gleich, auch die Breite und das obere Ende. Das feste Glaselement wäre dann nur unten nicht mehr bodentief, sondern würde ca. 50 cm darüber aufhören (dann ca. 2,5 m²).

Ich wäre von einem Minderpreis ausgegangen, weil die Fensterfläche etwa 20-25% kleiner wird und die ganze Mechanik der Türen entfällt. Das Bauunternehmen spricht nun von einem Mehrpreis von 400 Euro netto / ca. 480 Euro brutto, weil für die 50 cm unten ein Mehraufwand beim Mauern besteht, außen eine Fensterbank benötigt wird und ein Festglaselement in einem Stück groß und schwer ist.

Die Fensterbank leuchtet mir natürlich ein, wir haben in der Bauleistungsbeschreibung allerdings auch keine sehr teuren Fensterbänke (Außenfensterbänke aus Aluminium inklusive Antidröhn-Folie mit seitlichen Abschlussprofilen und Tropfkanten). Ca. 0,8 m² zusätzliches Mauerwerk hätte ich allerdings nicht als großen Kostenfaktor vermutet, zumindest weniger als die vermutete Ersparnis durch das kleinere Fenster.

Hat jemand Erfahrungswerte, wie das preislich einzuschätzen ist?
 
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xMisterDx

Selbst wenn dir das hier jemand kalkuliert, es nützt dir nix. Du willst das so haben und der Bauunternehmer hat dir seinen Preis genannt. Entweder schlägst du ein oder eben nicht.
Wenn du dem kommst mit "Aber es wird doch günstiger, ich will Minderpreis." wird er vermutlich sagen "Ja gut, dann gibts halt das Fenster wie es im Vertrag steht zu dem Preis, der bereits vereinbart ist"...

Die Türen werden verbaut, indem die Fensterbauer den Flügel aushängen, den Rahmen setzen und den Flügel wieder einhängen. So ein Flügel bodentief RC2 wiegt um 100kg.
Da kann man sich durchaus vorstellen, dass für ein Glaselement mit um die 200-300kg ein deutlich höherer Aufwand entsteht, weil man sowas ohne Gerät, nur mit Manneskraft, gar nicht mehr gehandhabt bekommt.

Abgesehen davon hat der Auftragnehmer einen Planungsaufwand, Zeichnungen müssen angepasst, das neue Element aufgemessen und bestellt werden.
Glaubst du die Leute im Büro, die das alles erledigen, arbeiten für Luft, Liebe und nette Worte? Wenn das eine Stunde Aufwand ist, hast du schon locker 100 Kracher Brutto "verbraucht".
 
N

NatureSys

Bei uns waren die feststehenden Elemente günstiger als die Flügeltüren. Aber unser Fensterbauer ist eh mit Gerät gekommenen, da wir eine sehr große Hebe-Schiebetür haben. Zudem ist das, wie mein Vorredmer anmerkt, ziemlich müßig. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr mit gut zuredem dem GU noch einen Hunni aus den Rippen leiern. Wahrscheinlich ist das nicht. Da solltet ihr eure Energie besser für andere Dinge nutzen.
 
H

Hausbauer4747

Ich hatte mich unglücklich ausgedrückt, die 400 Euro netto sind der Mehrpreis für die etwa 0,8 m² mehr Mauer unter dem Fenster, das feste Fenster selbst soll zusätzlich ca. 300 Euro netto mehr kosten als die bodentiefe Flügeltür. Das kommt mir in Kombination merkwürdig vor, so dass ich versuche eine vernünftige Größenordnung in Erfahrung zu bringen. Die Planung macht noch ein anderes Unternehmen, da hat die Baufirma keinen Aufwand mit. Wenn ich Mehraufwand auslöse, zahle ich gerne dafür (hier ist es wie bei NatureSys, eine große Hub-Schiebetür ist nur einen Meter vom fraglichen Fenster geplant, das schwerere Gerät wird es in jedem Fall benötigen), in diesem Fall wirkt der Umfang von fast 1.000 Euro brutto jedoch nicht wirklich stimmig.
 
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xMisterDx

Mag sein. Ich hab auch nicht eingesehen, warum ich für ein Thermostat von Vigour 200 EUR Aufpreis zum Einhebelmischer zahlen soll. Oder 2.000 EUR Aufpreis für ein bisschen Buntsteinputz, den mir ein Putzer in einem halben Tag auf den Sockel klatscht, Materialpreis für den Betrieb vielleicht 300 EUR.
Konsequenz? Ich habs nicht genommen...

Ne andere Wahl wird dir auch nicht bleiben.
Der Bauunternehmer hat dich am Haken und kann dir im Grunde jeden beliebigen Preis nennen, du musst es ja nicht kaufen.

Das ist immer das Problem, wenn man nach Unterschrift noch was ändern will. Du hast keinerlei Verhandlungsmasse mehr... im Zweifel kann der Bauunternehmer immer sagen "Gut, dann nicht. Wir bauen es dann so wie im Vertrag steht."
 
H

Hausbauer4747

Das ist völlig richtig und üblich, wir haben auch schon bei verschiedenen Sachen abgewunken. Mir geht es auch nur um eine Einschätzung, was realistisch ist, damit ich mir besser überlegen kann, ob es mir den zusätzlichen Phantasieaufschlag noch wert ist. ;)
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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